Kloben – Salzleiten

mit dabei:
Philipp

Schererkogel
Schererkogel
Nach den herrlichen Tagen in Rom und einem Familienfest gleich nach der Rückkehr am Freitag Abend war am Samstag Akklimatisieren angesagt. Philipp, der unter der Woche auch auf Kurztrip in Korea war, hatte sich schon am Vormittag am Schöckl wieder an die heimische Bergluft gewöhnt, am Nachmittag haben wir uns dann zufällig am gemeinsamen Lieblingsberg in der Südsteiermark, dem Schererkogel, getroffen. Der dortige Buschenschank www.adam-schererkogl.at/ hat am letzten Wochenende die Winterpause beendet. Die gemeinsame Jause, von der es zum Leidwesen von Heinrich kein Fotodokument gibt, hat zusammen mit dem vergorenen Traubensaft aber jedenfalls eine gute Basis für die Skitour am Sonntag geschaffen.

Aufbruch beim Bodenbauer; die Salzleiten re. oben
Aufbruch beim Bodenbauer; die Salzleiten re. oben
Derart gestärkt sind wir am Sonntag in Richtung Hochschwab gefahren. Beim Bodenbauer hatte es in der Früh minus 9 Grad und daher haben wir uns beim Tourenstart gesputet um ein bisschen warm zu werden. Die Erwärmung des Vortages in Verbindung mit der nächtlichen Abkühlung hatte auch dafür gesorgt, dass der Bereich unter der Hundswand sehr eisig und daher ohne Harscheisen nicht gefahrlos zu bewältigen war. Diese hatten wir aber schon am „Kettenanlegeplatz“ unterhalb der Geländestufe vorsorglich montiert.

Aufstieg unterhalb vom Rauchkar (li. G. Beilstein, re. Stangenwand)
Aufstieg unterhalb vom Rauchkar (li. G. Beilstein, re. Stangenwand)
Anschließend ging es nach links hinauf in Richtung Rauchkar, bald darauf aber in die Querung wieder nach links ins untere Schönbergkar. Hier war der Schnee schon viel griffiger und ab der baumfreien Zone im Kar durch die Sonneneinstrahlung auch schon oberflächlich angefirnt. Flott haben wir nach einer kurzen Trinkpause während des Ablegens der warmen Oberbekleidung dann an Höhe gewonnen. Dabei galt es aber immer auch darauf zu achten, der mächtigen Beilsteinwand über uns nicht zu nahe zu kommen. Einige im Schnee verstreute Steine und Eisbrocken aus der Wand zeugten von der latent lauernden Gefahr von oben.

Aufstieg unterhalb von Kloben und Salzleiten
Aufstieg unterhalb von Kloben und Salzleiten
Im Bereich der Einmündung der Salzleiten ins Schönbergkar hatte sich eine Gleitschneelawine aus der orografisch linken Flanke vom plattig felsigen Untergrund gelöst, die spätere Abfahrtsroute aber nicht tangiert. Ein paar Höhenmeter sind wir dort noch vorbei gestiegen bevor wir uns beim großen Felsen eine Jausenpause genehmigt haben.

Ausstieg aus dem Schönbergkar mit Blick zurück zum Zinken
Ausstieg aus dem Schönbergkar mit Blick zurück zum Zinken
Danach ging es hinauf in Richtung Zinken und nach rechts weiter hinauf in Richtung Hochfläche. Die Tiefblicke zum Ausgangspunkt der Tour haben uns die bis dahin überwundene Höhendifferenz vor Augen geführt. Schließlich haben wir unsere Aufstiegsrichtung wieder nach Osten geändert, sind ein paar Höhenmeter in die breite Mulde hinein gerutscht und haben den Klobenstock zum größten Teil darin nordseitig passiert.

Siesta am Kloben
Siesta am Kloben
Schließlich sind wir die letzten Meter zum Gipfelplateau auch noch auf Skiern aufgestiegen und haben erst ein paar Meter vor dem Gipfelkreuz abgeschnallt. Bei vollkommener Windstille haben wir dann die Gipfelrast mit dem Tiefblick in die darunter liegende Salzleiten genossen. Versüßt ist uns diese obendrein mit der am Vortag im Buschenschank wegen der übergroßen Portion nicht vollständig verzehrten Nachspeise, die uns Helga eingepackt hat, worden. Danke auch an dieser Stelle noch einmal dafür.

Bereit für die Abfahrt über die Salzleiten (Blick zur Stangenwand)
Bereit für die Abfahrt über die Salzleiten (Blick zur Stangenwand)
Eine allzu lange Pause haben wir uns aber nicht gegönnt, weil wir den optimalen Zeitpunkt für die Abfahrt nicht versäumen wollten. Einige Meter haben wir die Skier noch über die Steine, die uns im Anstieg nicht gestört haben, hinunter getragen und danach gleich angeschnallt. Nach der nordseitigen Schrägfahrt haben wir beim Überqueren des schmalen ausgeaperten Streifens noch unsere Laufflächen mit trockenem Gras gebürstet und dann ist die Salzleiten in ihren vollen Weite unter uns gelegen.

Ausfahrt aus der Salzleiten ins Schönbergkar
Ausfahrt aus der Salzleiten ins Schönbergkar
Ab dem ersten Schwung hat die Schneequalität gepasst und daher war auf den folgenden 400 Höhenmetern nur mehr Jubeln angesagt. Unter den Skiern hat sich die firnige Auflage geschmiert und jeder Schwung war ein Genuss. Auch die etwas steilere Ausfahrt ins Schönbergkar war perfekt zu fahren.

Abfahrt zur Hundswand
Abfahrt zur Hundswand
Im Kar war die Schneeauflage schon etwas weicher, aber mit der Variation der Geländeexposition waren auch dort bis zu jenem Punkt, wo wir unter dem G. Beilstein wieder nach links hinaus gequert sind, viele genussvolle Schwünge dabei. Schließlich sind wir nicht ganz nach links der Aufstiegslinie gefolgt, sondern – wie bei vergangenen Abfahrten auch – durch die erste Rinne unterhalb des G. Beilstein zur Hundswand abgefahren.

Blick zurück zur Hundswand
Blick zurück zur Hundswand
Unterhalb davon war der Schnee auch jetzt noch immer pickelhart. Das ist aber in der Abfahrt ein viel geringeres Problem als im Anstieg. Sehr flott waren wir auch deshalb wieder am Talboden und nach einer rassigen Abfahrt entlang der glasigen Aufstiegsspur auch sehr flott wieder zurück am Ausgangspunkt beim Bodenbauer. Sehr oft noch haben wir während des Umziehens und Verstauens der Ausrüstung im Auto zur jetzt voll in der Sonne liegenden Salzleiten nach oben geblickt.

Backhendel
Backhendel
Danach sind wir zur Einkehr gefahren und der Heinrich darf sich wieder einmal über ein knuspriges Backhendl mit einem frischen Salat dazu (mit)freuen. Anschließend sind wir nach Hause gerollt und gerade rechtzeitig zum 2. Durchgang des WM Slaloms dort angekommen. So konnten wir uns live über den Dreifachtriumph (1. Hirscher, 2. Matt, 3. Schwarz) der Österreicher zum Schluss der Weltmeisterschaft mitfreuen.

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