Kragelschinken und Plöschkogel

mit dabei:
Rainer, Max, Klaus und Konrad

Kragelschinken, vom Schwarzenstein gesehen
Kragelschinken, vom Schwarzenstein gesehen
So wie es am Vortag geblasen hat, war für den heutigen Tag kein hochtrabendes Tourenziel aus dem Sicherheitsgedanken heraus machbar. Außerdem hat schon am Donnerstag der Kragelschinken vom Schwarzenstein aus sehr einladend herüber gelacht und seither sind auch noch einige Zentimeter an Neuschnee dazu gekommen. Daher sind wir wieder in die Ramsau gefahren und haben denselben Ausgangspunkt gewählt wie zwei Tage zuvor.

Aufstieg zur Teicheneggalm
Aufstieg zur Teicheneggalm
Im Anschluss an den LVS Check, der einen sofort behobenen Mangel beim Ladezustand von Batterien zu Tage gefördert hat, sind wir in die Lasitze gestartet, diesmal aber geradeaus, am Forsthaus vorbei, in den Talschluss angestiegen. Nach der Querung des Bächleins über den Steg ging es dann entlang des Sommerweges hinauf zur Teicheneggalm. Dort haben wir uns eine Trinkpause gegönnt. Klaus, der so wie ich im Tamsweger Krankenhaus seinen ersten Schrei getan hat – nur viel später halt, hat bis dahin das Spuren übernommen. Konrad, dem ich für einige Bilder in der Galerie danke, und ich haben den kraftstrotzenden Jungspunden – so wie auch bei den weiteren Anstiegen – gerne den Vortritt gelassen.

Schlussanstieg zum Kragelschinken
Schlussanstieg zum Kragelschinken
Danach sind wir weiter zum Teicheneggsattel und von da entlang des Geländerückens zum Kragelschinken aufgestiegen. Nach einer Aufstiegszeit von 1 Std 32 min (mit Pause) haben wir unseren ersten Tagesgipfel erreicht. Auch hier war es heute ungewohnt ruhig, nur ein leichtes Lüfterl hat sich geregt.

Abfahrt vom Kragelschinken zum Blauen Herrgott
Abfahrt vom Kragelschinken zum Blauen Herrgott
Wie stark es am Vortag geblasen hatte, haben wir dann bei der Abfahrt zum Blauen Herrgott eindrucksvoll präsentiert bekommen. Auch zwischen den Bäumen hatten sich meterhohe Wechten aufgetürmt, die anfänglich den Fahrspaß ein bisschen gedämpft haben. Erst der letzte freie Hang hinunter zum Bildstock hat uns mit einer homogeneren Schneedecke für die Aufstiegsmeter davor belohnt.

Gipfeljause am Plöschkogel
Gipfeljause am Plöschkogel
Jetzt wurden die Felle wieder aufgezogen und sogleich der kurze Anstieg zum Plöschkogel begonnen. Schon 13 Minuten später konnten wir sie dort wieder abziehen und im Rucksack verstauen. Und damit dieser für die Abfahrt nicht zu schwer ist, hat Rainer aus seinem eine Flasche Rotwein hervorgezaubert. Der von Falstaff mit vielen Punkten dekorierte Tropfen aus dem Burgenland hätte sicher aus großbauchigen Gläsern noch besser geschmeckt, aber die hatten wir dann doch nicht zur Verfügung. Der Trinkbecher der Thermosflasche oder schluckweise direkt aus der Flasche, chacun à son gout, waren der verfügbare Ersatz dafür.

Abfahrt in der Kaltenbachrinne
Abfahrt in der Kaltenbachrinne
Nach dem „Gelage“ wurden alle Schotten dicht gemacht und die nächste Abfahrt konnte beginnen. Mit ein paar Stockschüben zwischendurch sind wir bis zur steilen Einfahrt in die Kaltenbachrinne nach Norden abgefahren. Diese war unter den Bäumen noch etwas hart, aber mit abnehmender Höhe und Steilheit ist die Qualität des dort liegenden Schnees immer besser geworden. Entsprechend lustvoll haben wir dort die Höhe wieder abgebaut.

Wiederanstieg zum Plöschkogel
Wiederanstieg zum Plöschkogel
Viel zu schnell waren wir am Forstweg unterhalb der Rinne angelangt. Jetzt haben wir aber nicht lange überlegt und nur kurz die möglichen weiteren Varianten angedacht, uns danach aber gleich für den Wiederanstieg entlang des aufsteigenden Forstweges entschieden. Die Felle kamen also wieder auf die Laufflächen und schon ging es wieder aufwärts.

Stau am Berg?
Stau am Berg?
Bald sind wir auf eine große Gruppe Schneeschuhwanderer aufgelaufen. Die haben sofort die Spur für unseren Überholvorgang frei gemacht. Knapp danach hat aber Rainer schon die nächste Wegkehre mit einer etwas steileren eigenen Spur abgekürzt. Etwas später hätten wir dann die Möglichkeit gehabt, noch kurz flach am Weg zur Zwiegrabenhütte und von dort entlang der sicher mittlerweile bestens ausgetretenen Spur zum Plöschkogel anzusteigen.

Anstollende Felle
Anstollende Felle
Rainer hat aber immer noch so viel überschüssige Energie gehabt, dass er im steilen Wald eine eigene Spur in der direkten Linie zum Gipfel für uns hinaufgezogen hat. Wegen der zwischenzeitigen Erwärmung hat die feuchte Schneeoberfläche in Verbindung mit dem darunter konservierten Pulverschnee zu starkem Anstollen unserer Felle geführt. Spätestens jetzt waren die in Gramm ausgewiesenen Gewichtsangaben auf unseren Skiern nur mehr als dekoratives Element zu betrachten.

2. Abfahrt vom Plöschkogel
2. Abfahrt vom Plöschkogel
50 Minuten nach Beginn des Wiederanstiegs haben wir am mittlerweile sehr gut besuchten Plöschkogel ein zweites Mal abgeschnallt, die angestollten Schneeklumpen abgeklopft und abgefellt. Ein bisschen Zeit für eine Stärkung haben wir uns auch gegönnt. Und obwohl eine sehr große Gruppe von Milizoffizieren auf ihrem Teambuilding noch vor uns abgefahren ist, waren wir, weil wir diese dann bald überholt haben, in der Kaltenbachrinne wieder unter uns.

2. Abfahrt durch die Kaltenbachrinne
2. Abfahrt durch die Kaltenbachrinne
Der Schnee war zwar mittlerweile etwas schwerer, 5 Spuren von Frühaufstehern 😉 waren auch schon drin, aber wieder haben wir dort sehr genussvoll die schweißtreibend erarbeitete Höhe abgebaut. Am Forstweg bedurfte es dann anfangs einiger Stockschübe, bis wir auf halbem Weg zurück in die Lasitze auf eine Abfahrtsspur getroffen sind. Ab da ging es dann etwas flotter zurück bis zum Forsthaus und anschließend auf der präparierten Rodelpiste zurück bis zum Ausgangspunkt der Tour in der Ramsau.

Wiener Schnitzel
Wiener Schnitzel
Schon um 11.50 Uhr haben wir abgeschnallt und die Ausrüstung im Auto verstaut. Obwohl einige aus der Runde für den Nachmittag ein ziemlich enges Zeitkorsett umgehängt hatten, haben wir die Heimfahrt trotzdem in Vordernberg unterbrochen und, das wird jetzt den Heinrich freuen, aus der Speisekarte einige Köstlichkeiten geordert. Bei mir war es abermals ein Schnitzel mit Preiselbeeren und ein Salat. Während Vincent Kriechmayr im nahen Hinterstoder den Super G gewonnen hat, haben wir vis à vis vom großen Bildschirm in der Gaststube den Hunger und den Durst gestillt und danach die Heimfahrt fortgesetzt.

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