mit dabei:
Bernhard und der Weihnachtshase
Die Absicht, in der Vorweihnachtszeit Entschleunigung zu demonstrieren, haben wir an diesem Urlaubstag in jeder Hinsicht eingehalten. Also sind wir schon viel später in Graz losgefahren und haben uns unterwegs auf Grund der aus dem lokalen Radio erfahrenen morgendlichen Wetterwerte für den Liesinggraben entschieden.
5cm pulvriger Neuschnee über Nacht haben eine Wintermärchenlandschaft gezaubert, die wir bei unserem Aufstieg in Richtung Silberling ausgiebig genossen haben. Unzählige Male sind wir stehen geblieben, um Fotos zu schießen oder einfach nur um zu schauen. Außer uns war an diesem Tag niemand in diese Richtung unterwegs. Oder doch, einer war schon vor uns da: die Spuren des Weihnachtshasen haben wir mehrmals gekreuzt, gezeigt hat er sich aber nicht.
Während im Tal teilweise den ganzen Tag über der Nebel gelegen ist, hat sich über uns bei Windstille der Himmel in seinen schönsten hochwinterlichen Farbtönen gezeigt. Volle 2 ½ Stunden haben wir uns für den Aufstieg gegönnt. Am Gipfel des Silberling angekommen, haben wir auch den ersten Gipfelaufenthalt dieses Tages bei 2 Grad über Null ausgiebig zelebriert.
Nach der langen Pause haben wir dann die Ausrüstung für die erste Abfahrt des Tages umgerüstet. Eine Abfahrt durch rauschenden Pulverschnee hinunter über den Gipfelhang und weiter nach rechts ins Leistenkar hat uns laut jubeln lassen.
Dort galt es dann, für den folgenden Anstieg auf das Himmeleck wieder aufzufellen und die Schuhe in die entsprechende Position zu bringen. Danach sind wir entlang der markanten Geländekante auf das Steinerne Mandl hinaus gequert.
Am Rücken sind wir dann in vielen kurzen Kehren in Richtung des nordöstlich vorgelagerten Vorgipfels angestiegen. Einige Gämsen haben es nicht goutiert, dass wir durch ihr Spielzimmer marschiert sind und haben jeden unserer Schritte genau beäugt. Auch für diesen Teil des Aufstiegs haben wir wieder viel Zeit erübrigt, obwohl eine immer stärker werdende Brise uns zeitweise den lockeren Neuschnee entgegen geblasen hat.
Die tollen Wolkenstimmungen bedingt durch die aus dem Westen rasch heranziehende Front in Verbindung mit der flachen Wintersonne haben uns auch hier zu vielen Fotostopps und Pausen zum Schauen und Staunen animiert.
Nach gemütlichen 1 ½ Stunden weitere Anstiegszeit haben wir den zweiten Gipfel dieses Tages erreicht und uns auch hier trotz des eher unwirtlichen Windes eine ausgiebige Jausenpause gegönnt.
Wieder wurde für die Abfahrt umgerüstet und ab ging es in Richtung Griesmoarkogel. Zuerst in mehreren Ab- und Schrägfahrten etwas westlich des Grats und danach direkt über den Wechtenrand haben wir bald die Scharte nördlich des Griesmoarkogels erreicht.
Mit geschulterten Schiern sind wir dann in wenigen Minuten hinauf zum dritten und letzten Gipfel dieses Tages. Dort oben hat zwar der Wind noch etwas gegenüber dem Himmeleck zugelegt, aber trotzdem haben wir uns auch hier noch eine Zeit lang aufgehalten.
Danach ging es auf Schiern wieder zurück zur Scharte und weiter hinunter durch ?Übungstiefschnee? ins Liesingkar. Jeder Abfahrtsmeter bis zur Bachquerung auf Höhe der Liesingkarhütte war ein Hochgenuss. Nach den wenigen Metern hinauf zur Hütte ging es dann durch den Wald hinunter zum Weg in Richtung Beisteiner Alm auf Höhe des Steinbruchs.
Der folgende ausgefahrene Hohlweg, das kurze Waldstück und der Rest der Abfahrt nach dem Schließen der Runde vorbei am Gehöft Reichenstaller haben wir auch noch sehr gemütlich absoviert. Abgeschnallt haben wir erst um 15.45 Uhr am Parkplatz neben dem Auto.
Danach sind wir nach Kalwang gefahren und im Markt Cafe eingekehrt. Die angebotene Lungenstrudelsuppe kann – im wahrsten Sinne des Wortes ? wärmstens weiter empfohlen werden.