Admonter Gipfelrunde

mit dabei:
Gerhard und Otmar

Der Kalbling bei der Anfahrt im Morgenlicht
Der Kalbling bei der Anfahrt im Morgenlicht
Ein Frühlingstag mit Bilderbuchwetter schrie nach der Tourenpause vom Wochenende geradezu nach einem Kurzurlaub. Etwas früher als gewohnt sind wir wegen der relativ hohen nächtlichen Temperaturen gestartet. Die Auffahrt bis zur Oberst Klinke Hütte auf der geräumten Forststraße war problemlos. Gerne wären wir auch der schriftlichen Aufforderung beim Schranken in der Kaiserau nachgekommen, am Ticketautomaten bei der Liftkassa den ausgepreisten Mauttarif zu bezahlen. Der Automat hat allerdings den Dienst verweigert und daher mussten wir uns den Weg unter dem Absperrband hindurch bahnen.

Direkter Anstieg durch Rinne unterhalb der Südwand
Direkter Anstieg durch Rinne unterhalb der Südwand
Ab der Hütte ging es gleich auf Schiern entlang des ehemaligen Schilifts bergauf. Sehr bald hat die strahlende Morgensonne unseren Aufstieg begleitet. Ein kurzes Stück sind wir noch dem Sommerweg gefolgt. Danach haben wir die Latten aufgepackt und sind in der direkten Linie durch eine Schneerinne unterhalb der Südwand des Kalbling aufgestiegen.

Gerhard Bankerl
Gerhard Bankerl
Die danach von Gerhard eingeforderte Trinkpause haben wir ihm nicht sofort gewährt, gibt es doch wenige Meter weiter oben ein spezielles Platzerl, das viel besser dafür geeignet ist. Am Gerhard Bankerl wurde daher wenig später gerastet und getrunken. Otmars in die Jahre gekommene, aber immer noch funktionstüchtige Trinkflasche hat mich dabei besonders beeindruckt.

Aufstieg am Fuße der Westwand
Aufstieg am Fuße der Westwand
Anschließend ging es entlang des Sommerweges am Fuße der Kalbling Westwand weiter hinauf. Der Steig war größtenteils ausgeapert, das Überqueren der kurzen Schneepassagen stellte kein Problem dar. Knapp vor dem Ausstieg in die Grüberach Mulde haben wir erstmals einen Blick auf den Einfahrtsbereich der Eisloch Abfahrt werfen können. Die war zu diesem Zeitpunkt noch voll im Schatten und hart.

Gipfelfreude am Riffelspitz
Gipfelfreude am Riffelspitz
In der Grüberach Mulde haben wir beim Anblick der sonnenbeschienen Gipfelflanke des Riffel beschlossen, diesen sofort zu besteigen. Eine Viertelstunde später sind wir am Gipfel gestanden und haben den Ausblick in alle Richtungen genossen. Allzu lange haben wir uns der Gipfelfreude aber nicht hingegeben, wollten wir doch den besten Firn für die erste Abfahrt nicht verpassen. Sehr lustvoll ging es daher bald wieder zurück hinunter in die Mulde. Am Ende der Abfahrt haben wir uns dann auch die erste Gipfeljause gegönnt.

Fertig machen für die verspätete Nachtruhe/weitere Gipfelanstiege
Fertig machen für die verspätete Nachtruhe/weitere Gipfelanstiege
Die Nächte rund um den Vollmond sind nicht nur sehr hell, sondern bewirken bei vielen Menschen auch einen gestörten Schlafrhythmus. Gerhard, der deshalb in der Nacht zuvor nur 3 Stunden geschlafen hatte, hat daher beschlossen, an diesem ruhigen Platz in der Sonne einen Teil seiner versäumten Nachtruhe nachzuholen. Weil es aber für die Abfahrt ins Eisloch definitiv noch viel zu früh war, haben Otmar und ich uns auf den Weg gemacht, um die Gipfelsammlung am Admonter Dreigestirn zu vervollständigen.

Aufstieg zum Kalbling mit Blick zum Gr. Buchstein
Aufstieg zum Kalbling mit Blick zum Gr. Buchstein
Zuerst sind wir in Richtung Kalblinggipfel losgezogen. Die Schier kamen gleich wieder auf den Rucksack. An den wenigen Stellen, wo wir Schneefelder zwischen den ausgeaperten Flächen gequert haben, und dabei stellenweise tief eingebrochen sind, wären sie an den Füßen besser aufgehoben gewesen. Aber für diese kurzen Stücke wollten wir nicht extra noch einmal auffellen.

Blick vom Kalbling zum Sparafeld
Blick vom Kalbling zum Sparafeld
Eine knappe ½ Stunde später haben wir den zweiten Tagesgipfel erreicht. Außer der obligaten Fotosession haben wir aber auch hier oben nicht getrödelt und sehr bald wieder für die kurze Abfahrt in Richtung Sparafeld umgerüstet. Direkt am Gipfel haben wir angeschnallt und sind durch ziemlich aufgeweichten Schnee abgefahren.

Aufstieg zum Sparafeld
Aufstieg zum Sparafeld
Am tiefsten Punkt kamen die Latten wieder auf den Rucksack und wurden bis zur Sparafeldscharte mitgetragen. Der letzte Teil des Anstiegs auf den höchsten Punkt der Tour hat uns dann doch etwas mehr Zeit abverlangt als erwartet. Viele Tritte mussten wir uns in den Schnee schlagen, aber wiederum eine ½ Stunde später haben wir auch den Gipfel des Sparafelds erreicht.

Jetzt haben wir uns auch die Gipfelrast mit Jause und viel in die Ferne schauen gegönnt. Danach ging es entlang des Aufstiegsweges zurück zu den Schiern und in einer Schrägfahrt wieder in Richtung Kalbling. Das letzte kurze Hinaufstapfen durch sulzigen Schnee zum großen Steinmann hat uns eine Gämse sehr kurzweilig gestaltet. Diese hat sich durch unsere Nähe überhaupt nicht stören lassen und unbeirrt weiter geäst.

Ausgeruhten Gerhard wiedergetroffen
Ausgeruhten Gerhard wiedergetroffen
Etwas oberhalb des Steinmanns haben wir dann wieder angeschnallt und sind über einen sehr tragfähigen, leicht aufgefirnten Schneedeckel nordseitig abgefahren. Eine apere Fläche mussten wir noch einmal tragend überwinden, danach haben wir endgültig angeschnallt und den ausgeruhten Gerhard in der Schneemulde wieder getroffen.

Einfahrt ins Eisloch
Einfahrt ins Eisloch
Jetzt war der Zeitpunkt für die Abfahrt in Richtung Eisloch passend. Den steilen Einfahrtsbereich haben wir noch etwas abtastend befahren, danach ging es jubelnd talwärts. Der dabei losgelöste Oberflächenschnee hat sich neben uns talwärts bewegt und sich schließlich in der zentralen Schleifrinne zu Tal ergossen.

Blick zurück aus dem Eisloch
Blick zurück aus dem Eisloch
Wären wir etwas schneller abgefahren, dann hätten wir uns gleich über die schon ausgeaperte Engstelle mitspülen lassen können. So aber haben wir zur Schonung der Ausrüstung kurz abgeschnallt und sind die wenigen Meter auf den Schneeresten hinunter gerodelt. Danach haben wir zwischen vielen Steinen im Lawinenschnee die beste Route ins Eisloch gesucht. Auf dem viel flacheren Weg zurück zur Oberst Klinke Hütte hat der nasse Schnee unser Abfahrtstempo stark gebremst, uns aber die Gelegenheit geboten, ausgiebig auf die bisherige Abfahrtsroute zurück zu blicken.

Gegrilltes
Gegrilltes
Da auch die Schihütte in der Kaiserau geschlossen hatte, sind wir zur Einkehr nach Trieben gefahren. Eine Suppe und ein Radler haben den Elektrolythaushalt wieder ins Lot gebracht. Otmar ist seinem gedrängten Terminkalender zum Opfer gefallen und hat die an die Heimfahrt anschließende Eröffnung der Grillsaison in unserem Garten nicht mehr mitgemacht. Aber genauso wie der Heinrich hat er jetzt die Möglichkeit, sich hier am Gegrillten virtuell zu laben.

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