Deneck

mit dabei:
Hans Jörg, Michael, Bernhard und Philipp

Das Tourenziel (Bildmitte) bei der Anfahrt
Das Tourenziel (Bildmitte) bei der Anfahrt
Wenn wegen der starken Erwärmung in den höheren Regionen auch an den schneereicheren Nordseiten Bruchharsch fast garantiert ist, dann ist man gut damit beraten, an den sonnenbeschienen Südseiten nach Firn Ausschau zu halten. Deshalb haben wir uns wieder einmal an die Sölkpass Südseite begeben und dort unser Glück bei der Tour aufs Deneck gesucht – und auch gefunden.

Aufstieg bei der Stampferhütte
Aufstieg bei der Stampferhütte
Bei der Anfahrt sind wir aus dem Kaltluftsee im Aichfeld anfangs in immer wärmere Regionen hinaufgefahren und schließlich doch noch bei – 2 Grad bei der Kreutzerhütte losgegegangen. Am Forstweg hinauf bis zur Stampferalm hatte sich deswegen auch noch der Pulverschnee konserviert.

Aufstieg zum Deneck mit Blick zu Sauofen und Schöderkogel (li.)
Aufstieg zum Deneck mit Blick zu Sauofen und Schöderkogel (li.)
Knapp vor der Hütte ging es dann nach rechts hinauf. Anfangs über die Wiese, dann noch einmal kurz am Weg, danach in vielen Kehren haben wir rasch an Höhe gewonnen. Während von Südosten die Sonne noch durch einen dünnen Wolkenschirm abgedeckt war, hat sich in Richtung Westen die Bergszenerie mit einem tiefblauen Hintergrund präsentiert.

Aufstieg zu den Etrachböden
Aufstieg zu den Etrachböden
Erst knapp unterhalb der Etrachböden hat uns erstmals ein leichtes Lüfterl daran erinnert, dass für den Alpenostrand ein sehr unangenehmer Wind mit bis zu Orkanstärke prognostiziert war. Dass es da auch am Hauptkamm ungemütlich werden könnte, war zu erwarten.

Schneekunstwerk während des Modeliervorgangs
Schneekunstwerk während des Modeliervorgangs
Auf den Etrachböden angelangt haben wir uns erst einmal eine Jausenpause gegönnt und danach den Aufstieg in Richtung Deneck fortgesetzt. Unzählige Fotostopps haben uns immer wieder zum beschaulichen Innehalten genötigt. Auf den weiten Flächen hat der Wind mit dem Schnee sein Spiel getrieben und grandiose Schneekunstwerke geformt. Diese wurden auch während unseres Anstiegs durch die nun etwas frischer werdende Brise weiter modeliert.

Deneck 2.433 m
Deneck 2.433 m
Je nach Lust und Laune haben wir dann am Gipfelaufbau unsere Schier an unterschiedlichen Positionen deponiert und schließlich den letzten Teil des Anstiegs zu Fuß erledigt. Trotz der vielen Pausen waren wir nach knapp 3 Stunden Aufstiegszeit am Gipfel.

Blick über das Süßleiteck zum Preber; rechts davon Roteck und Gr. Barbaraspitze
Blick über das Süßleiteck zum Preber; rechts davon Roteck und Gr. Barbaraspitze
Und als sich dann der anfänglich sehr frische Gipfelwind beruhigt hatte, ist es noch ein sehr beschaulicher Gipfelaufenthalt im wahrsten Sinne des Wortes geworden. Die Fernsicht in alle Richtungen bis hin zu Triglav, Jalovec und Mangart haben wir ausgiebig genossen. Und weil das Deneck auch aus dem Sölktal ein beliebtes Tourenziel ist, haben wir uns noch kurz mit Ennstaler Tourengehern ausgetauscht, bevor es wieder zurück zu den Schidepots ging.

Abfahrt vom Deneck zu den Etrachböden
Abfahrt vom Deneck zu den Etrachböden
Danach sind wir den Gipfelaufbau und weiter in einer langen Schrägfahrt bis oberhalb der Etrachböden abgefahren. Anschließend ging es durch etwas gepressten Pulverschnee westseitig hinunter. In den tiefer liegenden steileren Passagen gab es dann angefirnten Schnee, der in den Übergangsbereichen zum festen Harschdeckel auf den Etrachböden ganz leicht gebrochen ist

Firniges Abfahrtsvergnügen vom Deneck
Firniges Abfahrtsvergnügen vom Deneck
Von den Etrachböden ging es dann je nach Hangexposition durch mehr oder weniger tiefen Firn hinunter in Richtung Stampferhütte. Dabei ist uns nicht nur einmal ein Jauchzer ausgekommen. Die Schneeauflage auf den weiten Flächen ist zwar nicht übermäßig dick, aber an diesem Tag hat es optimal gepasst. Am Vortag war es nach Aussage von Tourenkollegen, die wir später auf ihrem Rückweg vom Sauofen getroffen haben – und die es dort ziemlich krustelig gehabt haben – noch ziemlich brüchig. So gesehen war unser Timing optimal.

Pause auf einer Sonnenterrasse oberhalb der Stampferhütte
Pause auf einer Sonnenterrasse oberhalb der Stampferhütte
Bevor wir in den Schatten eingetaucht sind haben wir uns auf einer Sonnenterrasse oberhalb der Stampferhütte noch eine ausgiebige Rast gegönnt um danach im schon etwas sulzigeren Schnee die Abfahrt bis zur Hütte fortzusetzen.

Zurück bei der Stampferhütte
Zurück bei der Stampferhütte
Ab der Hütte haben wir uns dann in die Spur hinein gestellt und sind entlang des Fortsweges ins Katschbachtal hinunter gebraust. Durch die stark angestiegene Temperatur hatte sich mittlerweile der Pulver neben der Spur auch umgewandelt und man war gut beraten in der Spur zu bleiben.

Ende einer flotten Wegabfahrt in den (im) Katschbachgraben
Ende einer flotten Wegabfahrt in den (im) Katschbachgraben
Im Katschbachgraben auf der durch ein Schneewieserl verfestigten Forststraße ging es dann noch etwas flotter zurück zum Ausgangspunkt der Tour. Und direkt neben dem Auto, das wir neben der kleinen Brücke am Ende der Fahrmöglichkeit eingeparkt hatten, haben wir bei +10 Grad abgeschnallt.

Fritattensuppe
Fritattensuppe
Danach ging es zum Einkehrschwung nach Baierdorf. Dort haben wir den Flüssigkeitsverlust in erster Linie mit in Murau veredeltem Wasser und einer Suppe wieder aufgefüllt. Der Heinrich wird zwar die kulinarischen Highlights der letzten Touren schmerzlich vermissen, aber die hat es ja nach unserer Rückkehr zu Hause gegeben.

Zirberlrunde bei Vater im Elternhaus
Zirberlrunde bei Vater im Elternhaus
Davor aber ging es noch auf einen Kurzbesuch zu Vater ins Elternhaus nach Murau. Die von ihm ausgegebene Runde Zirberl hat diesem tollen Tourentag noch das I-Tüpferl aufgesetzt. Und der blutrote Abendhimmel über Graz bei unserer Rückkehr hat dem Tag schließlich noch einen würdigen Abschluss verliehen.

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