Ebenstein

mit dabei:
Andreas (Anderl), Philipp und Bernhard

42 Grad Temperaturunterschied beim Aussteigen
42 Grad Temperaturunterschied beim Aussteigen
Ein Urlaubstag, der im Grazer Becken unter der grauen Nebeldecke hätte verbracht werden müssen, ist bei Sonnenschein im Oberland allemal schöner. Zuvor aber galt es einmal den kleinen Schock des Temperaturunterschieds von 42 Grad beim Aussteigen am Parkplatz in der Jassing zu verdauen. Und wegen der 21 Grad unter Null haben wir anfangs auch einen ordentlich schnellen Schritt angeschlagen, um die Muskelpumpe in Betrieb zu nehmen. Bernhard hat zum zweiten Mal innerhalb einer Woche die Gelegenheit wahrgenommen, die Kältefestigkeit seiner seit knapp einem Jahr in seiner Hüfte eingebauten Teile aus Metall und Keramik zu testen. Sie haben den Test mit Bravour bestanden.

…endlich in der wärmenden Sonne
…endlich in der wärmenden Sonne
Zuerst ging es entlang der Russenstraße, danach – wie schon am 2.1. – wieder neben dem Sonnschienbach weiter aufwärts. Wieder haben wir viele der Kehren abgekürzt und sind nach fast 1 ¼ Stunden Aufstiegszeit knapp unter dem Plateau der ihrem Namen Ehre machenden Sonnschienalm in die wärmende Sonne gekommen. Kalt war uns zu diesem Zeitpunkt wegen der vielen Bewegung zuvor aber schon längst nicht mehr.

Jausenpause auf der Sonnschienalm
Jausenpause auf der Sonnschienalm
Auf der Alm haben wir einige Minuten später erst einmal eine Pause zum Auffüllen der Energiespeicher eingelegt und sind noch das kurze Stück zum Almboden abgefahren. Und war unser Plan ursprünglich, über den Polstersattel auf den Hinteren Polster zu gehen, so wollten wir jetzt die schon einmal gewonnene Höhe für den weiteren Anstieg über den Murmelboden nicht mehr hergeben.

Aufstieg zum Kl. Ebenstein
Aufstieg zum Kl. Ebenstein
Weil meine drei Begleiter allesamt noch nicht am Ebenstein waren und es mir völlig egal ist, auch mehrmals in einer Saison auf denselben Berg zu steigen, haben wir jetzt das Tourenziel neu definiert und sind weiter zum Ebenstein angestiegen. Diesmal sind wir aber nicht – so wie Chris und ich am 2.1. – so weit nach links hinaus bis unter den Kl. Ebenstein, sondern in etwa im Verlauf unserer damaligen Abfahrtsroute in einer direkteren Linie zu diesem angestiegen.

Aufstieg vorbei am Kl. Ebenstein
Aufstieg vorbei am Kl. Ebenstein
Die wärmende Sonne im Rücken, absolute Windstille und die sich weiter auftuenden Fernblicke haben uns immer wieder zum Stehen bleiben und Schauen animiert. Einige Gämsen haben unseren Anstieg mit viel Interesse und stoischer Ruhe verfolgt. Schließlich sind wir noch in einer langen Kehre von Plateau auf Höhe des Kl. Ebenstein bis zum Ende des durchgehenden Schneebandes unter dem Gipfelaufbau angestiegen und haben dort ein Skidepot errichtet.

Gipfelfreude
Gipfelfreude
Nach dem Versorgen der Felle ging es dann entlang des Sommerweges vielfach auf trockenen Untergrund weiter hinauf zum Gipfelplateau. Neben dem großen Kreuz am Südgipfel haben wir erstmals innegehalten und uns an der herrlichen Fernsicht ergötzt. Der Blick über die in den Tälern liegenden Nebel bzw. in die nähere und weiter entfernte Bergwelt ist von diesem so isoliert stehenden Berg ein ganz besonderer.

Blick vom Ebenstein zum Schöckl
Blick vom Ebenstein zum Schöckl
Weil aber ein Berg erst am höchsten Punkt wirklich als bestiegen gilt, sind wir noch – vorbei an der ZAMG Wetterstation – weiter zum höchsten Punkt beim Steinmann am Nordgipfel angestiegen. Durch den Perspektivenwechsel haben sich abermals phantastische Blicke in die umliegende Bergwelt aufgetan, die wir während der Gipfeljause – so wie diese – genossen haben.

Abstieg über trockenen Fels
Abstieg über trockenen Fels
Danach sind wir wieder entlang des Sommerweges abgestiegen. Philipp hat beim Umrüsten seiner Skier für die Abfahrt einen Materialschaden feststellen müssen und konnte nur die Schuhspitze in der betroffenen Bindung fixieren. In Erwartung einer Abfahrt im einbeinigen Telemarkstil hat er erst einmal ein paar Testschwünge absolviert und dabei festgestellt, dass das Problem viel geringer war als erwartet.

Blick zurück
Blick zurück
Eine mittige Lastverteilung und der feste Windharschdeckel haben auch bei ihm bald für den Spaßfaktor auf der weiteren Abfahrt entlang unserer Aufstiegslinie gesorgt. So haben wir ohne nennenswerte Gegensteigung die Höhe wieder abgebaut. Auf der Sonnschienalm haben wir für die kurze Gegensteigung einmal kurz abgeschnallt.

Abfahrt entlang der Russenstraße
Abfahrt entlang der Russenstraße
Ab da war dann nur mehr ein gleichmäßiges Hinunterbrausen auf der bestens präparierten Russenstraße angesagt. Mit abnehmender Höhe sind wir wieder in den Kaltluftsee im Talschluss eingetaucht und bei immer noch zweistelligen Minusgraden haben wir die Tour in der Jassing wieder beendet.

Schnitzel
Schnitzel
Bei der anschließenden Einkehr in Tragöß – und das wird den Heinrich freuen – haben wir uns mit einem köstlichen Schnitzel – alternativ mit gekochtem Rindfleisch mit Semmelkren und Röstkartoffeln – die Energie für die Heimfahrt geholt.

Foto

Galerie