Eisenerzer Reichenstein

mit dabei:
Hans Jörg und Philipp

Track und Profil: Garmin Oregon 450
Track und Profil: Garmin Oregon 450
Am Abend habe ich mit „meinen Roten“ im Stadion nach einigen Jahren Durststrecke endlich den Meistertitel in der Regionalliga bejubeln dürfen. Der Mannschaft und dem Trainerteam auch hier noch einmal meinen Glückwunsch! Trotzdem war wegen des angesagten Schönwetters wieder frühe Tagwache angesagt. Und weil die weitgereisten Tourenkollegen auch wieder im Lande sind, hatte ich diesmal wieder Gesellschaft.

Anschnallen unterhalb vom Präbichlerhof
Anschnallen unterhalb vom Präbichlerhof
Knapp vor ½ 7 Uhr sind wir nach dem vergeblichen Versuch, Philipps korrodiertem Teleskopstock mit roher Gewalt doch noch zu einer angemessenen Länge zu verhelfen, am Präbichl gestartet. Im Nebel sind wir mit geschulterten Schiern entlang der in der letzten Woche ausgeaperten Piste bis auf Höhe Präbichlerhof gegangen und haben dort angeschnallt.

Aufstieg aus dem Nebel
Aufstieg aus dem Nebel
Am weiteren Anstieg entlang der Piste und durchs Grübl auf griffigem Schnee hat uns noch der Nebel eingehüllt. Knapp vor dem Holzlagerplatz sind wir jedoch endgültig über die Nebelgrenze gekommen. Die nächste Geländestufe hinauf in Richtung Rösslhals hat in der letzten Woche auch die Schneedecke eingebüßt. Daher haben wir bald die Latten wieder aufgepackt.

Zustieg zur NO-Rinne
Zustieg zur NO-Rinne
Über einige Schneefelder hätten wir zwar noch ein paar Mal anschnallen können, aber weil sie schon am Rucksack waren, sind die Schier dort auch gleich für den Rest des Anstiegs geblieben. Auf trockenem, aber teilweise noch gefrorenem Boden sind wir zur NO-Rinne angestiegen. Die Steigeisen haben wieder ihren kuscheligen Platz im Rucksack verlassen müssen und uns für den Rest des Anstiegs Standfestigkeit verliehen.

Aufstieg im oberen Teil der Rinne
Aufstieg im oberen Teil der Rinne
Die schönen Stufen vom letzten Samstag waren inzwischen wieder weggetaut und mussten etwas mühsam wiederhergestellt werden. Auch in der Rinne hat sich die Schneehöhe seit dem letzten Samstag drastisch reduziert. Und hatten am letzten Samstag bei meiner Abfahrt die Schier in der Engstelle gerade noch Platz, so wäre es sich diesmal nicht mehr ausgegangen.

Tiefblick vom Gipfel in die Rote Rinne
Tiefblick vom Gipfel in die Rote Rinne
Nach dem Ausstieg aus der Rinne ging es die letzten Meter hinauf zum Gipfel, der seinen Eispanzer in der letzten Woche auch zur Gänze eingebüßt hat. 2 Stunden 25 min haben wir diesmal für den Aufstieg mit vielen Fotostopps gebraucht. Den Gipfelaufenthalt haben wir sehr kurz gehalten, um ja nicht zu spät in die Rinne einzufahren. Um diese Jahreszeit heizt die Sonne ab ¾ 6 Uhr in die Rote Rinne. Die gegenüber dem letzten Wochenende etwas tieferen Temperaturen und die nächtliche Abstrahlung haben aber für eine kompakte Schneedecke gesorgt. Die vielen kleinen frostbedingten Absplitterungen aus dem Erzgestein haben beim Tiefblick eindrücklich dokumentiert, woher die Rinne ihren Namen hat.

Abfahrt durch die Rote Rinne
Abfahrt durch die Rote Rinne
Nach dem Abstieg vom Gipfel ging es vorbei an teilweise schon ziemlich weggetauten Wechten – die Reste könnten aber auch noch ordentlichen Unfug in der Roten Rinne anrichten – hinüber zur Reichensteinhütte und weiter zur Einfahrt in die Rinne. Die Jausenpause haben wir auf nach der Abfahrt verschoben und uns daher nur die Zeit für das Umrüsten gegönnt. Danach sind wir bei bestem Firn durch die Rote Rinne abgefahren. Einige wenige Steinberührungen haben das Abfahrtsvergnügen in keinster Weise getrübt.

Wiederanstieg in den Sattel zw. Grüblzinken und Vordernberger Zinken
Wiederanstieg in den Sattel zw. Grüblzinken und Vordernberger Zinken
Im Krumpenkar haben wir uns dann die Zeit für eine kurze Jause genommen. Danach kamen die Latten wieder auf den Rucksack und in direkter Linie ging es vorbei an vielen blühenden Frühlingsboten wie, Frühlingsschlüsselblumen, Petergstamm, Enzian und Steinbrech hinauf in den Sattel zwischen Grüblzinken und Vordernberger Zinken.

Hans Jörg und sein Gipfelschmaucherl
Hans Jörg und sein Gipfelschmaucherl
Hans Jörg ist uns etwas vorausgeeilt und hat oben in der Sonne liegend sein Rauchopfer genossen. Er beteuert, dass der Nebel auf der anderen Seite jedenfalls vorher schon da war und nicht sein Werk ist. So dicht war er aber ohnedies nicht und außerdem hat er die Sonneneinstrahlung etwas gebremst. Nichts desto trotz haben wir uns auch diesmal wieder gesputet und uns sehr schnell für die Abfahrt fertig gemacht.

Abfahrt im Laugensack
Abfahrt im Laugensack
Der Lohn des halbstündigen zweiten Anstiegs war dafür noch einmal Schnee von feinster Qualität. Auch wenn der Laugensack im Mittelteil schon ziemlich ausgeapert ist, sind wir mit einem weiten Linksschwenk noch auf einem durchgehenden Schneeband abgefahren. Zuletzt sind wir noch ein kurzes Stück im Lärchenwald links vom Lahngang hinuntergefahren und nach der ausgeaperten Stelle vorbei an vielen blühenden Schneerosen in den Lahngang hineingequert.

Entlang des Bahngleises zurück zur Passhöhe
Entlang des Bahngleises zurück zur Passhöhe
Danach ging es noch lustvoll hinunter bis zum Hochstand. Dort ist uns dann der bis zum letzten Schwung tadellose Schnee ausgegangen. Die Schier wurden daher wieder aufgepackt und vorbei am Jagdhaus ging es durch den Wald und schließlich auf der Piste über unzählige Krokusse hinunter zur Bahntrasse. Entlang der Geleise sind wir schließlich in 10 Minuten wieder zur Passhöhe angestiegen. Um 11.20 Uhr war die Tour beendet.

Spargelcremesuppe mit viel Spargel als Einlage
Spargelcremesuppe mit viel Spargel als Einlage
Den Einkehrschwung haben wir nach einem kurzen Abstecher auf die gegenüberliegende Talseite auf einen Blick von unten in den Laugensack wieder in Vordernberg eingelegt. Köstliche Suppen (Bärlauchschaum oder Spargelcreme mit viel Spargel als Einlage) – der Heinrich wird sich beim Lesen dieser Zeilen winden – haben zusammen mit Radler den Elektrolythaushalt nach der schweißtreibenden Tour wieder ins Lot gebracht.

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