Eisenerzer Reichenstein

mit dabei:
Hans Jörg

Der Reichenstein bei der Anfahrt in der Morgensonne
Der Reichenstein bei der Anfahrt in der Morgensonne
Am letzten Sonntag haben wir am Reichenstein einen sprichwörtlichen Rucksack hängen lassen. Daher hat sich die Wahl des heutigen Tourenziels zur Abholung desselben von selbst ergeben. Da das Wetter auch unvergleichlich besser war, sind wir eine halbe Stunde früher gestartet.

Die Weichen sind auf Tourenstart gestellt
Die Weichen sind auf Tourenstart gestellt
Dort, wo wir am Sonntag noch bis zum Bahngleis abgefahren waren, gab es bis hinauf zum Präbichlerhof nur mehr einen Schneefleckerl – Teppich. Und weil wir die Skier schon geschultert hatten, haben wir sie auch noch über den Stockschlag oberhalb des für diese Schneelage besseren Ausgangspunkts beim geschlossenen Gasthof hinauf getragen. Weil die Schneedecke in Folge der nächtlichen Abstrahlung sehr hart war, haben wir aus der Erfahrung vom letzten Sonntag auch gleich vorsorglich für die nächsten Steilaufschwünge die Harscheisen montiert.

Zustieg zur NO Rinne
Zustieg zur NO Rinne
Obwohl wir auf der eisigen Piste damit stellenweise noch wie auf Stöckelschuhen unterwegs waren, sind sie in der Geländestufe hinauf zum Holzlagerplatz schon sehr hilfreich gewesen. Über die nächste Stufe ging es dann weiter hinauf zum Rösselboden und mit einigen kurzen ausgeaperten Unterbrechungen in der Schneedecke, über die wir gleich auf Skiern drüber gestiefelt sind, weiter hinauf in Richtung NO Rinne.

Zustieg zur NO Rinne
Zustieg zur NO Rinne
Den ersten Teil des steileren Zustiegs haben wir in einigen Kehren noch auf Skiern zurückgelegt. Die wurden dann auf die Rucksäcke geschnallt und die Steigeisen montiert. Beim weiteren Anstieg hat sich die Wahl dieser Aufstiegshilfen, wie auch des Pickels zur Absicherung, wegen der bockharten Unterlage als absolut unabdingbar erwiesen.

Tiefblick in die NO Rinne
Tiefblick in die NO Rinne
Mit der gebotenen Vorsicht haben wir trotzdem rasch an Höhe gewonnen und sind zur NO Rinne bzw. in dieser angestiegen. Knapp nach uns ist auch Christine T. aus Aspang am Wechsel in die Rinne eingestiegen. Zusammen mit Hans Jörg hat sie die Rinne durchstiegen. Ich konnte die beiden dann aus meiner Vogelperspektive am Weg zum Gipfel beim Ausstieg aus der Rinne beobachten. Am Gipfel hat sie mir dann erzählt, dass sie mit Tourenkollegen auch schon am letzten Sonntag über den Normalweg am Gipfel war, diesen aber wegen des Nebels, der uns zur Umkehr bewogen hat, nicht wirklich gesehen hat.

Einfahrt in die Rote Rinne
Einfahrt in die Rote Rinne
Alle zusammen sind wir dann vom Gipfel abgestiegen und vorbei an der Reichensteinhütte zur Einfahrt in die Rote Rinne hinüber gegangen. Dort wurden dann die Steigeisen gegen die Skier getauscht. Christine, die ursprünglich andere Absichten gehabt hatte, hat sich uns angeschlossen und gemeinsam sind wir auf perfektem Firnschnee in die Rinne eingefahren.

Viel Erzgestein in der Engstelle
Viel Erzgestein in der Engstelle
Ab der Engstelle in der Rinnenmitte war die Schneedecke mit dem namensgebenden roten Erzgestein „gut gestreut“. Da die Murnockerl aber vielfach nur locker auf der Schneedecke gelegen sind, hat sich der dadurch verursachte Schaden an den Laufflächen in Grenzen gehalten.

Wiederanstieg zum Rottörl
Wiederanstieg zum Rottörl
Die Hauptlawinenbahn zweimal querend haben wir in weiterer Folge die Höhe bis ins Krumpenkar noch sehr lustvoll abgebaut. Am Fuße des Lawinenkegels haben wir schließlich abgeschwungen und die Felle wieder aufgezogen. In einer knappen halben Stunde sind wir danach zum Rottörl angestiegen. Und bläst dort oben üblicherweise immer der Wind, so war es diesmal – wie auch schon am Reichenstein – nahezu windstill.

Siesta am Rottörl (Foto: Christine)
Siesta am Rottörl (Foto: Christine)
Die Jausenpause in der warmen Mittagssonne haben wir daher zelebriert. Christine hat uns zum Abschluss noch einen Schluck ihres Dopingmittels aus der Flasche in Form eines Hasen kredenzt. Das hätten wir für die Abfahrt zurück zum Ausgangspunkt nicht wirklich gebraucht. Sie selbst hatte aber noch einiges vor. Weil sich ein Tourentag nach der langen Anfahrt, wie sie gemeint hat, auch auszahlen muss, hat sie gleich wieder die Steigeisen angeschnallt und ist entlang des Grete Klinger Steigs wieder bis unter die NO Rinne hinüber gequert um in dieser abermals zum Gipfel anzusteigen. Sie wollte dann über die Nordseite abfahren, um diese Seite des Berges – im Gegensatz zum letzten Sonntag – auch einmal zu sehen.

Firn 100 Hm weiter unten
Firn 100 Hm weiter unten
Wir haben unsere Mittagsrast – ausgestreckt im flauschigen Gras – dann auch beendet, sind ein kurzes Stück abgestiegen und haben am ersten Schneefleck angeschnallt. Die ersten Schwünge auf der hier auch sehr harten und nicht ganz flachen Schneedecke haben dann gleich einmal den Kanteneinsatz gefordert. Aber schon 100 Hm weiter unten hatte die Sonne ihre Wirkung entfaltet und den Schnee gut aufgefirnt.

Abfahrtsmeter schinden …
Abfahrtsmeter schinden …
Mit halbwegs kluger Routenwahl sind wir dann – zweimal ein kurzes aperes Stück gleich überfahrend – bis zum Damm beim Holzlagerplatz abgefahren. Dort haben wir kurz abgeschnallt und danach ging es weiter hinunter ins Grübl. Entlang der Aufstiegsroute ging es dann hinunter, bis uns beim Abfahrtsmeter schinden unterhalb des Präbichlerhofs eine brüchige Schneebrücke über dem Bacherl eingebremst hat.

Schweinsbraten, what else?!
Schweinsbraten, what else?!
Vorbei an blühenden Frühlingsboten ging es dann mit aufgepackten Skiern zurück zum Ausgangspunkt der Tour und nach dem Verstauen der Ausrüstung zum Einkehrschwung. Im sonnigen Gastgarten hat uns dann – im Gegensatz zum Berg – der warme Föhnwind zeitweise ordentlich um die Ohren geblasen. Gestärkt haben wir uns – und das ist jetzt keine neue Nachricht für den Heinrich – wieder einmal mit Gebratenem vom Schwein. Auf der Speisekarte hätte es auch – der Jahreszeit entsprechend – Spargelgerichte gegeben. Aber weil ich am Vortag im Lavanttal frischen Spargel gebunkert hatte, habe ich mir den für das Abendessen aufgehoben.

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