Eisenerzer Reichenstein

mit dabei:
(beinahe nicht)Hans-Jörg, Michael und (durch Zufall)Ernst

Eisenerzer Reichenstein 2.165 m
Eisenerzer Reichenstein 2.165 m
Der heutige Tourentag hat schon mit einem Spezialeinsatz angefangen. Hans Jörg musste erst aus dem Bett gebeutelt werden bevor wir uns ohne exakt fixiertes Tourenziel in Richtung Präbichk aufmachen konnten. Das ausgesprochen schöne Wetter und Ernstl?s (erpa) spät nächtens noch gelesene Beschreibung im Tourenforum über die Besteigung des Eisenerzer Reichensteins am Vortag hat erst zwischen Vordernberg und Passhöhe unser endgültiges Tourenziel reifen lassen.

Aufstieg im Grübl
Aufstieg im Grübl
Am Parkplatz bei der Schlepplift Bergstation sind wir, diesmal wegen der ausgesprochen guten Schneelage sofort auf Schiern, entlang der Piste in Richtung Grübl gestartet. In gemächlichem Tempo sind wir vorbei an der Bergstation des Sessellifts und weiter über die erste Steilstufe angestiegen. Hans-Jörg hat – der Jahreszeit entsprechend (?Im Frühling der Bauer den Weizen aussät?) ? irgendwo in diesem Bereich seinen Fotoapparat ausgestreut. Oberhalb der Steilstufe hat er dies bemerkt und beschlossen, zur ?Saatpflege? noch einmal abzufahren.

Zustieg zur NO Rinne
Zustieg zur NO Rinne
Michael und ich sind inzwischen weiter angestiegen und haben in diesem Bereich Ernstl getroffen, der mir bis dato aus diversen Foren (Lawine Steiermark: ?erpa?; Forum Gipfeltreffen: ?spirit? und seinem weblog in der Kleinen Zeitung: ?spiritoffreedom? und seinen teilweise außergewöhnlichen Touren ein Begriff war. Er hat uns für seine schon am Vortag begangene Route durch die NO Rinne nicht mehr begeistern müssen zumal er uns auch persönlich noch einmal versichert hat, das der Aufstieg auch ohne Steigeisen (die wir ohnedies mit gehabt hätten) völlig unproblematisch ist.

Aufstieg durch die NO Rinne
Aufstieg durch die NO Rinne
Der Zustieg zur Rinne war zwar noch etwas hart, aber schon mit guten Tritten versehen. In der Rinne selbst hat Ernstl durch sein Vorausstapfen der schon am Vortag präparierten ?Himmelsleiter? den letzten Feinschliff verpasst und wir sind nach ihm bequem hinauf ?spaziert?. Viel Zeit haben wir uns gelassen, da wir ohnehin am Gipfel, den wir nach 2 ½ Stunden Aufstiegszeit erreicht haben, auf Hans-Jörg warten wollten.

Blick von der Rinne zum Gipfel
Blick von der Rinne zum Gipfel
Der hatte nach einer Abfahrt beschlossen, die Saat nicht weiter zu pflegen, um frühestens im Herbst vom LUMIX Baum zu ernten, sondern seinen Gott sei Dank wiedergefundenen Fotoapparat eingesteckt und ist uns nachgeeilt. Viel schneller als wir ist er ebenso durch die Rinne aufgestiegen und hat den Gipfel 25 min nach uns erreicht.

Übergang zur Reichensteinhütte
Übergang zur Reichensteinhütte
Der ganze Berg war mit einem Windreifmantel überzogen und wir haben bei Windstille und angenehmen Temperaturen den Gipfelaufenthalt in dieser außergewöhnlichen Umgebung mit den Tiefblicken nach Eisenerz und auf den Präbichl genossen. Danach ging es hinunter zur Reichensteinhütte in ihrem frostigen Winterkleid und weiter zur Einfahrt in die Rote Rinne.

Abfahrt durch die Rote Rinne
Abfahrt durch die Rote Rinne
Nach dem Umrüsten für die Abfahrt haben wir uns in das pulvrige Vergnügen gestürzt. Jetzt bin ich schon mehrmals durch die Rinne abgefahren, aber so tolle Schneeverhältnisse hatte ich noch nie. Der Großteil der Rinne bot Pulverschnee vom Feinsten. Danach wurde er ganz kurz etwas schwerer und nach einigen Knollen von alten Wechtenbrüchen gab es dann im Rinnenauslauf hinunter ins Krumpenkar bestens fahrbaren lupenreinen Firn.

Die letzten Aufstiegsmeter des Tages; im Hintergrund der Reichenstein mit der Roten Rinne
Die letzten Aufstiegsmeter des Tages; im Hintergrund der Reichenstein mit der Roten Rinne
Danach haben wir wieder aufgefellt und sind in immer steiler werdenden Kehren hinauf zum Grete Klinger Steig in den Sattel zwischen Grüblzinken und Vodernberger Zinken. Während dies für Ernstl ohne Harscheisen kein Problem dargestellt hat, hat Michael diese montiert. Ich habe mitten in der Leite meine Schi aufgepackt und bin Tritte schlagend in der Falllinie aufgestiegen, Hans Jörg in meinem Gefolge.

Ernstl vor dem soeben bestiegenen Grüblzinken
Ernstl vor dem soeben bestiegenen Grüblzinken
Am Sattel haben wir nach dem schweißtreibenden Anstieg pausiert, während Ernstl, der uns alten Herren schon wieder einiges voraus war, sich die Wartezeit mit einem schnellen Abstecher auf den Grüblzinken verkürzt hat. Irgendwo in seiner Ahnenkette muss sich eine Gämse eingeschlichen haben, so wie er die Berge hinauf läuft.

Einfahrt in den Laugensack
Einfahrt in den Laugensack
Danach sind wir gemeinsam in den Laugensack abgefahren. Die steile Einfahrt war ziemlich hart, aber weiter unten, nach dem Überqueren von zwei tückischen alten Fischmäulern, gab es dann wieder Firn in bester Qualität. Auch im Lahngang hatte der Schnee noch nichts von seiner Qualität verloren. Zuletzt ging es über die Piste bis zur Talstation des Weittaliftes, wo wir direkt neben Ernstl?s Auto abgeschnallt haben. Und hat er sich während der Tour nicht nur als perfekter Routenplaner erwiesen, so hat er uns auch noch als ?Taxler? zu unserem Auto auf die Passhöhe chauffiert. Für all das sage ich ihm auch im Namen der Kollegen an dieser Stelle herzlichen Dank.

Durst löschen am Präbichl
Durst löschen am Präbichl
Da die Schisaison am Präbichl schon vorbei ist und daher die Lokale geschlossen haben, war es gar nicht so einfach, an ein kühles Getränk zu kommen. Bei Raimund im Kristall Stüberl sind wir dennoch fündig geworden, da er gerade für die Sommersaison seine Terrasse umbaut. Für die Zeit unseres Aufenthalts hatten die Umbauarbeiten Pause und Raimund hat dafür seine Schmähkiste (und ein neues Fass) aufgemacht.

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