Festkogel

mit dabei:
Hans Jörg, Philipp und Michael

In der letzten Woche waren Brigitte und ich zusammen mit unseren portugiesischen Freunden im Dreiländereck Frankreich-Deutschland Schweiz unterwegs. Neben Strasbourg, Freiburg i.B., Colmar und Mulhouse waren wir natürlich auch in Basel, um dort unserem F.C. Porto im CL Achtelfinal – Hinspiel gegen den F.C. Basel zuzujubeln.

Track Festkogel
Track Festkogel
Nach 2000 km im Auto habe ich die sonst ziemlich lang erscheinende Anfahrt nach Johnsbach als eher kurz empfunden. Als Tourenziel hat sich auf Grund der derzeitigen Verhältnisse der Festkogel aufgedrängt. Es ist schon einige Jahre her, dass wir diesem markanten Dreiecksgipfel zwischen Hochtor und Ödstein den letzten Besuch abgestattet haben. Dass man direkt beim Kölblwirt neben dem Auto gleich auf Skiern losgehen kann, ist geradezu eine Sensation. Bei unseren letzten (Frühjahrs)besteigungen haben wir die Latten immer bis auf die Koderalm und von dort auch wieder hinunter getragen.

Aufstieg auf der Koderalm
Aufstieg auf der Koderalm
Nach ca. 100 Hm sind wir auf eine Gruppe aufgelaufen, die von einem angeführt wurde, den in der steirischen Skitourenszene jeder kennt, Shorty. So oft schon sind wir fast gleichzeitig in unterschiedlichen Gegenden unterwegs gewesen, haben einmal sogar dasselbe Blümchen im Abstand von wenigen Stunden fotografiert und uns hinterher über E-Mail ausgetauscht, auf einer Tour getroffen haben wir uns noch nie. Er war mit seinen Mädls (Lucy, Ruth und Gerti) und Thomas unterwegs.

Gedränge auf der Steilstufe
Gedränge auf der Steilstufe
Umso kurzweiliger hat sich der weitere Anstieg hinauf zur Koderalm gestaltet. Sehr viel hatten wir uns zu erzählen und im Nu waren wir unterhalb der Steilstufe hinauf zum Rinnerstein. Dort war zu der frühen Stunde ein sehr dichter Verkehr, der Schnee war aber griffig.

Aufstieg zum Schneekarturm
Aufstieg zum Schneekarturm
Oberhalb der Steilstufe weitet sich das Gelände wieder und gibt den Blick frei auf die imposante Südflanke des Hochtors, das an diesem Tag auch begangen wurde. Bis hinauf an den Fuß des Schneekarturms haben wir noch einiges an Höhe gemacht und uns dort eine Jausenpause gegönnt.

Aufstieg mit Tiefblick ins Schneekar
Aufstieg mit Tiefblick ins Schneekar
Danach ging es weiter hinauf durchs Schneekar, wo sich im Schatten noch etwas pulvriger Schnee konserviert hatte. Im Schlussanstieg hinauf zur Scharte zwischen Hochtor und Festkogel sind uns schon ziemlich viele Abfahrer entgegen gekommen. Die Spur musste daher stellenweise wieder festgetreten werden. Von da aus konnten wir auch beobachten, dass es derzeit jedenfalls nicht lohnend ist, über die direkte, felsdurchsetzte Gipfelflanke abzufahren. Die haben wir bei unseren letzten Touren hier hinauf bei höherer Schneelage viel besser erwischt.

Die letzten Meter zum Gipfel
Die letzten Meter zum Gipfel
Weil ich aber gerade vor 1 1/2 Wochen in ein neues Fell investiert habe, war auch die etwas härtere Querung hinüber zum Gipfel ohne Harscheisen kein Problem. Nach 3 Stunden 50 Minuten (mit Pausen) waren wir am Gipfel und haben trotz regen Besuchs ein Platzerl gefunden.

Berg Heil, Shorty!
Berg Heil, Shorty!
Als Shorty und seine Mädls nachgekommen sind, war einmal Singen angesagt, galt es doch Lucys Geburtstag gebührend zu zelebrieren. Auch von dieser Stelle noch einmal „Alles Gute!“. Es war nahezu windstill. Deshalb und auch weil wir den besten Schnee für die Abfahrt abwarten wollten, hatten wir keine Eile. In der Früh hatte eine dünne Wolkenschicht die Sonne abgeschirmt und daher das Auffirnen erst später eingesetzt.

Abfahrt im Schneekar
Abfahrt im Schneekar
Nachdem wir den Gipfelaufenthalt zum Beschauen vieler naher und ferner Tourenziele genutzt hatten, wurde dann doch für die Abfahrt umgerüstet. Nach der Querung in der Gipfelflanke, wo es noch etwas hart und auch pulvrig zuging, hat sich ab der Scharte bis ganz hinunter nur mehr der Lieblingsschnee aller Skitourengeher als Abfahrtsunterlage präsentiert, nämlich firniger bzw. kompakter Sulzschnee.

Abfahrt im Schneekar
Abfahrt im Schneekar
Auf diesem haben wir durch das Schneekar und mit einem Linksschwenk, den schattigen Bereich hinter dem Schneekarturm umfahrend, mit vielen Stopps zum Zurückschauen hinunter gejubelt. Auch die weiteren Flächen weiter hinunter zum Rinnerstein waren bestens zu fahren.

Abfahrt auf der Koderalm
Abfahrt auf der Koderalm
In der Steilstufe darunter war jetzt bedeutend weniger los als in der Früh. Auf der Koderalm und am Weg weiter hinunter, wo wir sonst immer aufgepackt hatten, gab es den ungewohnten Fahrgenuss. Zweimal mussten wir für wenige Meter abschnallen. Dafür sind uns während des Anschnallvorgangs aber die dort blühenden Schneerosen ins Auge gestochen.

Kurzer Zwischenanstieg
Kurzer Zwischenanstieg
Nach einer kurzen Gegensteigung und dem Überklettern zweier Stacheldrahtzäune (beim zweiten hat die Bedeutung des Wortes „arschknapp“ eine neue Dimension bekommen) ging es dann noch auf Skiern bis zum Ausgangspunkt der Tour. Direkt neben dem Auto haben wir abgeschnallt und uns danach in die wenige Meter daneben befindliche Einkehrstätte begeben.

Valentinstag vorbei, Schnitzel trotzdem herzförmig
Valentinstag vorbei, Schnitzel trotzdem herzförmig
Den Heinrich wird weniger interessieren, dass uns Shorty noch mit einigen seiner blumig erzählten Geschichten auch diesen Teil der Tour sehr kurzweilig gestaltet hat, sondern dass das (herzförmige) Schnitzel sehr gut geschmeckt hat. Mir diesmal ganz besonders, hatte ich doch in der Früh meine Jause zu Hause liegen gelassen und mich daher auf der Tour mit der süße Notration aus meinem Rucksack begnügen müssen.

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