mit dabei:
Hans-Jörg und Michael
Noch früher als sonst sind wir diesmal in Graz aufgebrochen und haben bei Sonnenaufgang bereits den Gesäuseeingang passiert.
Der höchste Gipfel des Toten Gebirges war uns schon lange ein Anliegen. Da wir die Tour aber in einem Tag absolvieren wollten (gemütlicher geht’s mit Übernachtung am Prielschutzhaus), galt es an diesem heißen Tag, ordentlich mit Getränken für den später vergossenen Schweiß vorzusorgen. Steigeisen und Pickel waren zwar nicht nötig, aber zur Vorsicht haben wir sie auch mitgenommen. Dementsprechend schwer war der Rucksack mit den aufgepackten Schiern bei unserem Aufbruch knapp nach 7 Uhr am Parkplatz beim Johannishof am Ortsrand von Hinterstoder auf einer Seehöhe von 605 m (das entspricht der Höhe des Schlossbergplateaus).
Entlang des Wanderweges ging es leicht bergauf und bergab vorbei am Schiederweiher und am Polstergut bevor nach ca. 40 min Gehzeit im Talschluss der Polsterlucke der etwas unwegsame Anstieg entlang des Weges zum Prielschutzhaus begann. Die Sonne im Rücken waren wir über jedes bisschen Schatten vor allem im Bereich über der Märchenwiese entlang der Materiallseilbahn sehr froh.
Nach knapp 2 1/2 Stunden haben wir das Prielschutzhaus erreicht und nach kurzer Rast ging es auf Schiern weiter in Richtung Bloßkogel und Kühplan. Die Sonne hat ordentlich eingeheizt und deshalb ist die Spur trotz der frühen Stunde auf dem Weg hinauf ins Kühkar immer wieder gebrochen.
Bei der langen Querung hinauf zu den Felsen unter der Brotfallscharte war sie dann aber halbwegs kompakt und in der steilen Rinne hinauf zur Scharte nahezu perfekt. Hans-Jörg und ich sind problemlos ohne Verwendung von Harscheisen hinaufgestiegen. Michael hat sich für das Aufpacken der Schi entschieden, hat damit aber nichts gewonnen, sondern ist einige Male sehr tief im Schnee versunken.
Von der Scharte ging es dann hinauf auf den Vorgipfel und von dort über den überwechteten Grat problemlos zum Gipfel.
Nach einer Aufstiegszeit von 5 Std 40 min haben wir den Gipfel erreicht und den Tiefblick über mehr als 1.900 HM hinunter ins Stodertal genossen.
Das mehr als 7 m hohe Gipfelkreuz aus der Zeit der Monarchie, das man nahezu von Beginn der Tour an im Visier hat und ob seiner Größe bald als zum Greifen nah erscheint, steht zwar nicht mehr ganz gerade, ist aber schon sehr imponierend.
Nach der Gipfelrast haben wir uns vorbei an den Wechten wieder auf den Weg zurück zum Vorgipfel gemacht. Von dort sind wir dann entlang des Aufstiegsweges zur Brotfallscharte und durch die Rinne hinunter ins Kühkar abgefahren.
In den südseitig ausgerichteten Flächen des Kars war der Schnee zwar teilweise sehr tief, aber trotzdem berechenbar und daher gut fahrbar. Dasselbe gilt für die Kühplan bis zum Bloßkogel.
Dort haben wir den Aufstiegsweg verlassen und eine aus der Gipfel-Vogelperspektive mit Hilfe der Karte ausbaldowerte Route hinunter zum Schlund eingeschlagen. Immer rechts unter den Felsabbrüchen haben wir bis 50 HM über der dortigen Kehre des Forstweges beste Abfahrtsbedingungen vorgefunden und nach einem kurzen Abstieg zwischen der Höhle und einem kleinen Wasserfall haben wir noch einmal angeschnallt und sind bis zur Forststraße und an deren Rand noch weiter bis zum ersten Wasserfall auf einer Seehöhe von 920 m abgefahren.
Dort haben wir die Schi wieder aufgepackt und sind entlang der kühn in die Felsen gehauenen Forststraße jedenfalls viel gemütlicher abgestiegen als am obligaten Weg von der Märchenwiese über den Hüttenweg zur Polsterlucke.
Mit dem jetzt um die Getränke- und Jausenvorräte erleichterten Rucksack war der Rückweg hinaus nach Hinterstoder – wieder vorbei am Polstergut – mit oftmaligen Stopps zum Zurückschauen auf die überwundenen Distanzen auch noch sehr kurzweilig und nach etwa 9 1/4 Stunden haben wir den Ausgangspunkt der Tour wieder erreicht.
Die Körperpflege in der eiskalten Steyr war nicht minder erfrischend als der anschließende Einkehrschwung auf Suppe und Radler in Hinterstoder.