Herberge (3x)

mit dabei:
Christoph, Michael, Hans Jörg, Bernhard und Philipp

Eine Dreikönigstour hat in unserer Tourenrunde schon Tradition. Das Höhenprofil entspricht nicht ganz zufällig der Kopfbedeckung jener weisen Männer aus dem Morgenland, die diesem Tag ihren Namen geben.

Die erste Sonderprüfung dieser Tour war einmal die Anfahrt. Da in Kalwang schon sehr winterliche Bedingungen herrschten haben wir gleich einmal Ketten auf Philipps Auto montiert. Mit Hilfe dieser sind wir problemlos in die Kurzteichen gefahren. Der vorausfahrende Bernhard hat dabei für eine gute Spur gesorgt. 300 m nach dem FH Thon sind wir aber wegen der Schneehöhe zwischen den Fahrspuren nicht mehr weiter gekommen und haben im Retourgang den Parkplatz beim Forsthaus angesteuert. Auch Bernhard mit seinem Copiloten Michael ist später – obwohl er schon beim Parkplatz in der Teichen war, dort aber auch stecken geblieben ist – wieder zum Forsthaus zurückgefahren. Die Gefahr, wegen der stetig zunehmenden Schneehöhe nach der Tour bei der Abreise das gleiche Schicksal noch einmal zu erleiden, war zu groß.

Aufstieg in der Kurzteichen
Aufstieg in der Kurzteichen
Hans Jörg hat seit der letzten Tour den Tapeverband an seiner Bindung gegen eine Schlauchklemme getauscht. So ist weiterhin auch eine Sohlenlängenverstellung möglich. In erster Linie soll sie aber dafür sorgen dass der Schuh in der Bindung fixiert bleibt. Zu viert sind wir einmal – zuerst noch in der Fahrspur – später in der von uns selbst produzierten losgestartet. Bernhard und Michael sind nach den Schaufelaktionen (zuerst Auto ausschaufeln und später die im Auto deswegen vergessene Schaufel holen) später nachgekommen.

Hinaufwühlen zur Herberge
Hinaufwühlen zur Herberge
Ein Tourenkollege aus Gratwein, dessen Namen wir leider nicht erfragt haben und der mit seinem höher gestellten SUV mit Ach und Krach den Parkplatz erreicht hat, hat zu uns aufgeschlossen und sich an der Spurarbeit beteiligt. Nach 1Std 55min Aufstiegszeit haben wir schließlich das erste Mal die Herberge erreicht und uns nach einer kurzen Pause für die Abfahrt fertig gemacht.

Erste Abfahrt von der Herberge
Erste Abfahrt von der Herberge
Der Schnee war so tief, dass es uns ordentlich eingebremst hat. Und wenn dann zusätzlich zwischendurch einmal ein Ski abtaucht und sich die Bindung öffnet, dann ist nicht nur Putzen, sondern auch eine mühevolle Suche nach dem verlorenen Abfahrtsgerät damit verbunden. Christoph und ich können ein leidvolles Lied davon singen. In den Schlägen weiter unten war der Schnee nicht so tief und daher leichter zu fahren. Da ist dann erstmals Freude aufgekommen.

Wiederanstieg zur Herberge
Wiederanstieg zur Herberge
Am Fuße der Herberge haben wir uns nach dem Abschwingen einmal kurz gestärkt und sind in der mittlerweile teilweise schon wieder zugewehten Spur abermals angestiegen. 35 min später waren wir wieder auf der Herberge. Fast wäre zu diesem Zeitpunkt die Sonne durch die Wolkendecke durchgekommen. Aber im nächsten Augenblick war es schon wieder duster und wegen des Windes nicht mehr wirklich heimelig.

Zweite Abfahrt von der Herberge
Zweite Abfahrt von der Herberge
Die zweite Abfahrt war schon um einiges genussvoller. Immer dann, wenn man Gefahr lief stecken zu bleiben, hat man eine Spur des Vormannes oder, soweit noch sichtbar, der ersten Abfahrt gesucht und darin Schwung geholt. Mit dieser Technik haben wir auch zum zweiten Mal den Umrüstplatz am Fuße der Herberge angesteuert.

Zum 3. Mal auf die Herberge
Zum 3. Mal auf die Herberge
Und weil heute Dreikönigstag war, haben wir noch ein drittes Mal die Felle aufgezogen und sind abermals in unserer Spur angestiegen. Nach knapp 40 min haben wir zum dritten Mal an diesem Tag den im Windschatten einer großen Fichte gelegenen oberen Umrüstplatz erreicht. Jetzt wurden die Felle endgültig im Rucksack verstaut.

Abfahrt in der Kurzteichen
Abfahrt in der Kurzteichen
Und ein letztes Mal ging es lustvoll durch den tiefen Pulverschnee talwärts. Am unteren Umrüstplatz hat sich die gesamte Gruppe, nachdem wir zwischendurch teilweise getrennt unterwegs waren, wieder getroffen. Gemeinsam sind wir in der zwischenzeitig ziemlich verschneiten Aufstiegsspur talauswärts gefahren. Vom Parkplatz weg ging es dann in den Fahrspuren zurück zum Forsthaus Thon.

Nach dem Verstauen der Ausrüstung haben wir mit Schaufel und Muskelkraft das ziemlich tief im Schnee geparkte Auto von Philipp wieder flott gemacht. Danach ging es sehr kontrolliert zurück nach Kalwang und nach der Demontage der Schneeketten endlich in die trockene Stube, wo wir mit Suppe und Radler den vergossenen Schweiß wieder ersetzt haben.

Bei der Heimfahrt ist uns die Kraft des stürmischen Windes noch einmal bewusst geworden. Ein Verkehrsschild, das in seiner flachen Liegeposition mitten auf der Autobahn seiner Aufgabe nicht mehr gerecht geworden ist, haben wir – zum Glück ohne Folgen – überfahren.