Hochobir – Breite Rinne

mit dabei:
Bernhard und Michael

Eine Kaltfront aus dem Westen, die auch eine verkürzte Streckenführung beim Kitzbühler Hahnenkammrennen erzwungen hat, hat uns bei traumhaften Bedingungen in den wetterbegünstigten Süden geführt.
Üblicherweise kann man zwar noch ein paar hundert Meter den Berg bis zum Schranken hinauffahren, aber wir sind direkt neben der Straße entlang des Freibacher Stausees in Zell-Homölisch gestartet. Anfangs hieß es gleich einmal Spuren, aber oberhalb des Gehöft Jagoutz war dann der Forstweg gespurt. Diesem sind wir gefolgt, danach der Spur folgend weiter dem Sommerweg entlang direkt angestiegen.

Viel sichtbare Höhenmeter vor uns; Einstieg in die Breite Rinne
Viel sichtbare Höhenmeter vor uns; Einstieg in die Breite Rinne

Knapp unterhalb der Jagdhütte auf Höhe einer Wildfütterung (2. Wegquerung) sind wir dann nach rechts zum Hochstand und von dort über die breite Rinne in vielen Kehren hinauf. Dort wo sich die Rinne nach links verschmälert, war es zwischendurch ziemlich hart, und ein frühzeitiges Anlegen der Harscheisen hätte sicher die eine oder andere verkrampfte Situation bei den vielen Spitzkehren erspart.
Am Ende steilt sich die Rinne noch einmal auf...
Am Ende steilt sich die Rinne noch einmal auf...

Nach dem Erreichen einer kleinen Einsattelung und einer kurzen Stärkung (und – weil der Rucksack schon einmal offen war – dem Anlegen der Harscheisen für die letzten harten Spitzkehren) ging es dann das letzte Stück hinauf auf den Kamm.
Dort war es dann eine Wohltat, nach mehr als 3 1/2 Stunden im Schatten, von der wärmenden Sonne empfangen zu werden.
Eine Genusspause in der wärmenden Sonne; rechts von mir die Nordwände der Koschuta, links die Ausläufer der Steiner Alpen
Eine Genusspause in der wärmenden Sonne; rechts von mir die Nordwände der Koschuta, links die Ausläufer der Steiner Alpen

Der traumhafte Ausblick in die Koschuta mit all den in den Vorjahren bestiegenen Gipfeln und in die Steiner Alpen mit seinem ebenso schon von bestiegenen höchsten Punkt, dem Grintavec, wie auch der Blick zurück ins Klagenfurter Becken hat uns zu einer weiteren Pause eingeladen, bevor es über den Kamm nach links vorbei am verfallenen Reiner Schutzhaus hinauf auf den Gipfel ging.
Diesen haben Bernhard und ich nach 4 1/2 Stunden entspannten und „entschleunigten“ (siehe letzte Tour) Anstiegs erreicht. Michael war etwas schneller.
Und weil es oben so schön war (-1 Grad und fast kein Wind), haben wir den Gipfelaufenthalt auch ausgiebig ausgekostet.
Gipfelidylle mit dem alten Gipfelzeichen am Hochobir
Gipfelidylle mit dem alten Gipfelzeichen am Hochobir

Die Rundumsicht von diesem schönen Aussichtsberg haben wir genossen und uns sehr spät erst zum Aufbruch fertig gemacht. Nur eine Gruppe hat so wie wir den Anstieg über die breite Rinne gewählt, die Massen sind über die Eisenkappler Hütte vom Süden heraufgekommen. An diesem Tag wäre eine Abfahrt auch über die – bereits befahrene – Gipfelrinne eine lohnenswerte Option gewesen, aber wir haben uns dann doch für die Abfahrt entlang der Aufstiegsroute entschieden.
Ein letzter Blick in die Koschuta durch die Skibrille
Ein letzter Blick in die Koschuta durch die Skibrille

Nach der Querfahrt entlang der sonnenbeschienenen Südseite sind wir über die Kante wieder in den Schatten der Nordseite eingetaucht und anfangs auf sehr gewöhnungsbedürftigem Untergrund abgefahren. Zwischen Jubel und Verderben haben oft wenige Meter entschieden. Von (Bruch)harsch bis Pulver war alles da. Weiter unten in der Breiten Rinne, dort wo die Sonne den ganzen Tag nicht hineinkommt, hat dann gleichmäßiger Pulverschnee mit einer Raureifauflage doch viel Grund zum Jubeln gegeben.
Gleichmäßiger Pulver mit Raureifauflage in der Breiten Rinne, den Ausgangspunkt der Tour beim Freibacher Stausee immer im Blickfeld
Gleichmäßiger Pulver mit Raureifauflage in der Breiten Rinne, den Ausgangspunkt der Tour beim Freibacher Stausee immer im Blickfeld

Die folgende rassige Abfahrt entlang des präparierten Hohlweges war dann schnell absolviert bevor es hinunter zum Ausgangspunkt der Tour noch einmal kurz rauschte, als wir unsere letzten Spuren in den Raureif gezeichnet haben.
Nach den ersten Kilometern des Heimwegs hat plötzlich das Wetter umgeschlagen und ein Graupelschauer in kürzester Zeit die Fahrbahn mit weißen Kügelchen überzogen.
Der „Einkehrschwung“ in Gallizien muss schon deshalb erwähnt werden, weil es uns erstmals nach vielen Jahren gelungen ist, im Land des Ritschert südlich der Drau, eine ausgezeichnet schmeckende Leberknödelsuppe zu ergattern.
Die nicht erwartete, ausgezeichnet schmeckende Leberknödelsuppe in Gallizien
Die nicht erwartete, ausgezeichnet schmeckende Leberknödelsuppe in Gallizien

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