Hohe Veitsch

mit dabei:
Andreas (Anderl)

Skianstieg vom Ausgangspunkt beim Scheikl
Skianstieg vom Ausgangspunkt beim Scheikl
Nach der langen Sommerpause war es heute endlich auch für mich wieder so weit. Andreas und Philipp haben die Saison schon vor 1 ½ Wochen eröffnet. Der Neuschnee ist seither durch die starke Erwärmung wieder zusammengeschrumpft. Am heutigen Tag war eine Schlechtwetterfront aus dem Westen angekündigt. Ein Ziel möglichst weit im Osten war daher gefragt, wollten wir doch bei halbwegs sonnigem Wetter die erste Firnabfahrt der Saison genießen.

Aufstieg entlang des Normalweges
Aufstieg entlang des Normalweges
Andreas hat uns bei nebeligem Wetter zum Ausgangspunkt der Tour beim Gasthof Scheikl chauffiert. Dort hat schon die Morgensonne vom Himmel gelacht. Mit dieser Im Rücken ging es gleich auf Skiern entlang der Skipiste aufwärts. Am Rücken oberhalb der Skilift Bergstation war die Schneedecke zwar merklich dünner, aber wir haben uns schon im Anstieg ausrechnen können, dass auch hier bei vorsichtiger Spurwahl eine Abfahrt ohne „Feindberührung“ möglich sein wird.

Gämsen
Gämsen
Oberhalb der letzten Bäume ist die Spur in Folge der Tageserwärmung an den Vortagen und der niedrigen nächtlichen Temperaturen in Verbindung mit der Abstrahlung immer glasiger geworden. Die schon sehr frühzeitig montierten Harscheisen haben uns aber auch hier einen festen Stand verschafft. Im Bereich des Übergangs zur Hochfläche, wo sich ein großes Rudel von Gämsen aufgehalten hat, ist die anfangs leichte Brise zu einem ordentlichen Wind angewachsen.

Zum ersten Mal am Gipfel
Zum ersten Mal am Gipfel
Der Schnee am Gipfelhang war dann wieder sehr griffig und nach einer gemütlichen Aufstiegszeit von 1 Std 40 min haben wir das erste Mal am Gipfelkreuz angeschlagen. Für einen allzu langen Gipfelaufenthalt war der Wind etwas zu ungemütlich, für die sofortige Talabfahrt war die Schneedecke noch zu wenig aufgefirnt. Und die hohen Schleierwolken, die die Einstrahlung gedämpft haben, sollten auch dafür sorgen, dass die Südseite nicht so schnell pappig werden wird.

Abfahrt vorbei an Windkolks
Abfahrt vorbei an Windkolks
Außerdem wollten wir noch ein paar zusätzliche Höhenmeter machen und sind daher vorerst einmal über die Hochfläche in Richtung Osten abgefahren. Vorbei an – für die derzeitige Schneelage – schon imposanten Windkolks ging es abwärts in die Rodel. Der Schneemix unter uns hat alles geboten, von brüchigem bis hin zu sehr festem Harschdeckel, Triebschnee und Windgangerln. Insgesamt war er aber ganz passabel fahrbar.

Wiederanstieg aus der Rodel
Wiederanstieg aus der Rodel
Oberhalb der Steilstufe haben wir schließlich abgeschwungen und die Felle wieder aufgezogen. Jetzt haben wir uns auch eine Jausenpause gegönnt. Entlang der zuvor befahrenen Linie ging es dann wieder aufwärts auf die Hochfläche. Während des Anstiegs hat der Wind an Stärke zugelegt und sich uns auch bei unserer zweiten Annäherung ans imposante Gipfelkreuz entgegen gestemmt.

Abfahrt am Gipfelhang mit Tiefblick zum Graf Meran Haus
Abfahrt am Gipfelhang mit Tiefblick zum Graf Meran Haus
Nach dem endgültigen Abfellen und Verstauen der Aufstiegshilfen im Rucksack ging es schließlich wieder abwärts. Und war der Schnee am Gipfelhang noch etwas inhomogen, so hat er sich ab der steiler werdenden Einfahrt in die Schallerrinne von seiner besten Seite präsentiert. Durch die Exposition hatte die Sonne auch durch die Schleierbewölkung hindurch die Schneeoberfläche aufgefirnt. Und mit dem zwar erhofften – so aber nicht wirklich erwarteten – Lieblingsschnee aller Tourengeher unter uns ging es dann lustvoll abwärts.

Abfahrt über die Schallerrinne
Abfahrt über die Schallerrinne
Die Oberschenkel haben uns zwar bald einmal wissen lassen, dass die Tourensaison noch sehr jung ist, aber die kurzen Abfahrten zwischen den länger werdenden Pausen waren schon ein Genuss. Auch den vorsichtig befahrenen Bereich hinunter zur Schlepplift Bergstation haben wir ohne Steinberührung hinter uns gebracht und danach auf der Piste die Skier wieder laufen lassen. Genussvoll sind wir bis zum Ausgangspunkt der Tour beim Gasthof Scheikl abgefahren.

Auf Skiern bis zum Ausgangspunkt
Auf Skiern bis zum Ausgangspunkt
Und weil dieser noch wegen seines Umbaues geschlossen hat, sind wir nach dem Verstauen der Ausrüstung erst einmal in Richtung Heimat losgefahren. Bei der ersatzweise angefahrenen Einkehrstätte war das sehr eingeschränkte deftige Speisenangebot nicht nach unserem augenblicklichen Geschmack, sodass wir uns mit einer Fritattensuppe zum flüssigen Brot aus Puntigam begnügt haben. Und so geht eine lange, virtuell kulinarisch, entbehrungsreiche Zeit für den Heinrich noch nicht wirklich zu Ende. Ich verspreche ihm aber, dass dies bei der Einkehr nach der nächsten Tour schon anders sein wird.