mit dabei:
Philipp, Franz und Robert
Die Wetterprognose war für den Nordosten des Landes am günstigsten. Daher sind wir durch den Nebel im Mürztal auf die Brunnalm gefahren und haben exakt an der Nebelobergrenze beim Scheikl unsere Tour begonnen.
Entlang der Schipiste des Sonnkogellifts, der trotz ausgezeichneter Schneelage nicht mehr in Betrieb ist, sind wir mit der Sonne im Rücken angestiegen. Dabei haben wir genug Gelegenheit gehabt, die Verhältnisse in der Hundsschupfen aus der Entfernung zu studieren.
Das Ergebnis unserer Studien war, dass die Verhältnisse für eine Befahrung de Hundschupfenlochs halbwegs günstig sein müssten. Trotz Regens am Vortag und der relativ hohen Nachtemperaturen war die Schneedecke gut gesetzt und oberflächlich ziemlich tief aufgefirnt. So haben wir beschlossen noch vor dem Gipfelgang die Rinne zu befahren, um nicht Zeit zu verlieren und den Anstieg der Lawinengefahr durch den Tagesgang herauszufordern.
Franz wollte es gemächlicher angehen und hat uns drei auf die Reise geschickt. Philipp, Robert und ich sind daher etwas flotter auf das Plateau angestiegen. Das Nebelmeer unter uns zurücklassend haben wir die Hochfläche nach etwas mehr als einer Stunde Aufstiegszeit erreicht.
Dort sind wir gleich in die Mulde zwischen Graf ? Meran ? Haus und Seilbahnstütze hineingefahren und haben auch hier oben die Verhältnisse ausgelotet bevor wir abgefellt und uns für die Abfahrt fertig gemacht haben.
Die ersten Schwünge im etwas steileren Gelände (die Einfahrt dürfte knapp über 40 Grad haben), haben die Ergebnisse unserer Vorsondierungen bestätigt. Der Firn war zwar tief, aber ? auch durch die Steilheit des Geländes – bestens fahrbar.
Robert hat gleich bei der Einfahrt einen Schi verloren. Und weil dieser schon so auf Abfahrt programmiert war, hat er sich gleich alleine auf den Weg nach unten gemacht. Der Schistopper hat im steilen Gelände nur bedingt seine Funktion erfüllt und lediglich als leichte Bremse fungiert.
Robert hat daher unfreiwillig auf den besten Teil der Abfahrt verzichten und einen kurzen Fußabstieg in Kauf nehmen müssen. Danach ging es auch für ihn weiter hinunter in die Hundsschupfen. Der Schnee war auch hier ziemlich tief, aber gut fahrbar.
In weitere Folge sind wir nicht bis auf den Lahnboden abgefahren, sondern nach rechts zur Aufstiegsroute oberhalb der Schilift ? Bergstation hinüber gequert. Dort haben wir wieder aufgefellt und uns in die ?Ameisenstraße? eingefädelt. Jemals so viele Tourengeher in einer Reihe gesehen zu haben, kann ich mich nicht erinnern.
Auch der Preber an Spitzentagen ist nicht so überlaufen. Der Italiener, der uns vor zwei Wochen für die Huda Paliza (siehe Tour v. 21.3.2009) ?Molto Traffico? versprochen hatte, müsste für diesen Massenauflauf erst einen neuen Superlativ erfinden.
Beim Graf ? Meran ? Haus haben wir Franz wieder getroffen. Weil so viele Einheimische hier ihre Tour beenden, hatte er dies mental auch schon getan. Es war aber nicht schwer ihn davon zu überzeugen, mit uns den Gipfelgang mit zu machen und die zweite Schitour seines Lebens mit einem Gipfelerlebnis zu krönen.
Also hat auch er wieder aufgefellt und wir sind in einer knappen Viertelstunde sehr gemütlich zum Gipfel der Hohen Veitsch aufgestiegen. Auch dort oben war ?Molto traffico? angesagt, kommen doch auch die über die Rodel Ansteigenden am Gipfel noch dazu.
Den Gipfelaufenthalt haben wir bei Prachtwetter und Windstille (was hier oben eher die Ausnahme ist) zelebriert. Die Berge der Umgebung haben wir, soweit sie im Dunst sichtbar waren, ausgiebig studiert.
Danach haben wir uns für die Abfahrt fertig gemacht. Auf etwas tiefem Zuckerlfirn sind wir zuerst über die Hochfläche bis zur Einfahrt in die westliche Schallerrinne abgefahren. Danach ging es mit viel Schwung in der Rinne talwärts.
Der Schnee war auch hier teilweise schon recht tief. Die Steilheit des Geländes hat aber dieses Manko wieder wett gemacht. Wir konnten in der Rinne sehr genussvoll die schweißtreibend erarbeiteten Höhenmeter wieder abbauen.
Schließlich sind wir nach links durch den lichten Wald zur Schlift ? Berstation gequert und haben die Abfahrt mit einigen sehr flotten Carvingschwüngen auf der ebenso ziemlich weichen Schipiste beendet.
Beim anschließenden Einkehrschwung auf der Sonnenterrasse habe ich dann noch Werner und Schrutti aus Wien getroffen. Hätten wir uns verabredet, das Treffen direkt an der Quelle des Gerstensaftes hätte wohl nicht so gut funktioniert.
Ach ja und der Heinrich wird – vorweg – mit einer Grammelstrudelsuppe vorlieb nehmen müssen. Der von ihm eingeforderte väterliche Schweinsbraten sollte in den nächsten Tagen folgen.