Koralpe

mit dabei:
Philipp und Andreas (Anderl)

„Auch am Sonntag wird die Schneelage noch nicht für gute Skitourenbedingungen ausreichen. Jene hartgesottenen Tourengeher, die ihre „Steinskier“ am Sonntag trotzdem ausführen wollen, werden wohl stärker durch unter der Schneedecke verborgene Steine als durch Lawinen gefährdet sein.“

Morgenstimmung im Lavanttal; in Bildmitte die Tourenziele am Horizont
Morgenstimmung im Lavanttal; in Bildmitte die Tourenziele am Horizont
Diesen Hinweis auf der Seite des Lawinenwarndienstes Steiermark haben wir als Aufforderung gesehen, die „Geröllheimer“ sowie den Rest der Ausrüstung auch tatsächlich auszulüften. Und weil die Freunde vom Lawinenwarndienst auch noch so lieb waren, uns eine günstige Wetterprognose für diesen Bereich mitzuliefern, war wieder einmal die Koralpe unserer – fast schon obligates – Saisoneröffnungsziel.

Früher Aufbruch bei der Talstation
Früher Aufbruch bei der Talstation
Nach der Gartenarbeit vom Vortag war überdies Dehnen des Stützapparats angezeigt. Die Lachmuskeln waren schon bei der abendlichen Lesung von Joachim Meyerhoff („Ach, diese Lücke“ 2. Teil) im Schauspielhaus ordentlich gelockert worden. Wegen der späten Heimkehr war dann die Tourvorbereitung eher eine kleine Lotterie. Aber auch zu mitternächtlicher Stunde haben alle essentiellen Ausrüstungsgegenstände den Weg in den Rucksack gefunden.

Zwangsstopp nach wenigen Metern
Zwangsstopp nach wenigen Metern
Obligat früh sind wir am Ausgangspunkt bei der Hipfhütte gestartet. Und wegen der niedrigen Außentemperatur haben wir gleich einen flotten Schritt eingeschlagen. Keine 20 Hm weiter oben hat uns eines der beiden Felle von Andreas, welches nicht mit uns auf den Berg mit wollte und sich deshalb von der Lauffläche verabschiedet hatte, wieder eingebremst.

Aufstieg zum Steinschneider
Aufstieg zum Steinschneider
Erst mit Hilfe eines von Philipp zur Verfügung gestellten Kabelbinders konnte es wieder dazu überredet werden, wenn schon nicht zu kleben, aber zumindest an der Lauffläche zu bleiben. So sind wir entlang der Skipiste und danach am Rücken neben den Verwehungszäunen zum Steinschneider angestiegen. Einmal musste das widerborstige Fell auf halbem Weg noch neu fixiert werden, hat dann aber gehalten.

Aufstieg zum Gr. Speikkogel
Aufstieg zum Gr. Speikkogel
Vom Sender ging es in einer kurzen Zwischenabfahrt – gleich auf Fellen – hinunter zur Kehre der Versorgungsstraße für die Radarstationen am Speikkogel. Auf dieser sind wir dann bis zum ersten Tagesziel aufgestiegen und haben dieses knapp nach 9.00 Uhr erreicht.

Gr. Speikkogel 2.140 m
Gr. Speikkogel 2.140 m
Nach dem Gipfelfoto haben wir gleich den warmen Winterraum aufgesucht, uns gestärkt und darin auch für die Abfahrt umgerüstet. Anschließend ging es wieder talwärts. Entlang der großteils mit einer Schneedecke versehenen Versorgungsstraße sind wir vorbei am Koralmschutzhaus und weiter in Richtung Ausgangspunkt abgefahren.

Abfahrt durch das Skigebiet
Abfahrt durch das Skigebiet
Am Schlusshang sind uns neben den pfauchenden Schneekanonen viele bewegungshungrige Familien entgegen gekommen. Der Parkplatz war mittlerweile auch schon sehr gut gefüllt. Den haben wir aber links liegen gelassen und sind noch bis zum tiefsten Punkt neben der Liftkassa abgefahren.

Jausenplatz mit Panoramablick
Jausenplatz mit Panoramablick
Dort haben wir für den Wiederanstieg umgerüstet. Andreas hat wieder einen Kabelbinder ausgefasst und mit dessen Hilfe auch beim zweiten Aufstieg zum Steinschneider sein Fell festhalten können. Nach einer knappen Stunde haben wir die markante Sendeanlage abermals erreicht und uns im sonnigen Windschatten eine kurze Pause gegönnt. Dabei gab es mit dem Blick zum ersten Tagesziel, zu den Karawanken und den Steiner Alpen genug Gelegenheit an viele vergangene Besteigungen zu denken. Erste Skitouren von Chris, Sebastian und Steffi bzw. Touren zusammen mit unserem im Vorjahr verunfallten Freund Michi rangieren dabei ganz oben.

Abfahrt über kompakten Triebschnee entlang der Verwehungszäune
Abfahrt über kompakten Triebschnee entlang der Verwehungszäune
Und weil wir nun schon zweimal die Gelegenheit gehabt hatten, die Schneebeschaffenheit entlang des Aufstiegsweges zu studieren, haben wir beschlossen entlang desselben auch wieder abzufahren. Die kompakten Triebschneeansammlungen neben den Verwehungszäunen haben beste und vor allem eine gesichert steinfreie Unterlage geboten.

Grundloser, aber feiner Pulver auf der Piste
Grundloser, aber feiner Pulver auf der Piste
Der breite Hang entlang des Hipfllifts konnte das dann zwar nicht mehr garantieren, die ca. 30 cm dicke Pulverauflage auf dem nackten Boden war aber auch bestens fahrbar. Das eine oder andere kleine Nebengeräusch hat da absolut nicht gestört. Eine Gefährdung durch die Steine (s.o.) war aber bei vorsichtiger Fahrweise definitiv nicht gegeben.

Lachsfilet mit Mangold
Lachsfilet mit Mangold
Jubelnd haben wir schon um 11.35 Uhr direkt neben dem Auto wieder abgeschnallt. Und ob der frühen Stunde haben wir ohne Einkehr das Nachbarbundesland auch gleich wieder verlassen und den Heimweg angetreten. Dem rekonvaleszenten Heinrich (Gute Besserung weiterhin!) sei aber zu Beruhigung verraten, dass das Essen am heimischen Mittagstisch (Lachsfilet mit Mangold) ausgezeichnet geschmeckt hat. Der Wein dazu kam von meinem „Lieblingsskiberg“ in der Südsteiermark, dem Schererkogel in Gamlitz. Den hatte ich schon vor längerer Zeit dort gebunkert und er war daher aus dem Vorjahr. Andreas hat sich für den direkten Weg zum Jungwein entschieden und auch gleich die Jause auf den Kogel verlegt, wie er mir mit einem Bild von seinem Rohschinkenbrot und der Flasche Jungsteirer daneben übermittelt hat. Wohl bekomm’s!

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