mit dabei:
Hans-Jörg, Michael, Philipp und weißer Hase
Der astronomische Frühling hat erst ins Land ziehen müssen, dass wir zu unserer ersten Hochwintertour dieser Saison gekommen sind.
Um 7.50 Uhr sind wir durch ca. 20 cm Neuschnee bei ganz leichtem Schneefall am großen Parkplatz in der Eisenerzer Ramsau gestartet. Und hat uns bis zur Abzweigung zur Hochalm ein Einheimischer noch die Spur gemacht, so war das in weiterer Folge unsere Aufgabe. Aber im Gegensatz zum Donnerstag war der Schnee flaumig und daher angenehm zu spuren.
Beim Anstieg aus der Lasitze zur Teicheneggalm gab es plötzlich wieder eine Spur, aber lediglich die eines Hasen. Sehr lange sind wir ihr gefolgt, gesehen haben wir ihn nicht. Wird wohl wieder der berühmte weiße sich im Schnee versteckende gewesen sein.
Knapp unter der Teigeneggalm wollte er uns wohl vom rechten Weg abbringen, indem er einen Haken in den Wald geschlagen hat.
Wir waren also wieder ohne Spur und das Spuren ist mit zunehmender See- und Schneehöhe auch etwas anstrengender geworden.
Nach einer kurzen Pause ging es weiter von der Teicheneggalm hinauf zum Teicheneggsattel. Knapp bevor wird diesen erreicht haben, hat uns ein „Schneller Hirsch“ überholt und den ersten stark überwechteten Teil des Aufstiegs vom Sattel zum Kragelschinken hinauf gespurt.
Nach dem Überwinden der Waldgrenze gab es plötzlich keinen Neuschnee mehr, denn der Wind hatte hier jedes Brösel Lockerschnee verfrachtet.
Nach ziemlich genau 2 Stunden haben wir den Gipfel erreicht, wo es mittlerweile stärker schneite. Auch der Wind hatte im letzten Teil des Anstiegs ordentlich aufgefrischt.
Deswegen haben wir unseren Gipfelaufenthalt ziemlich kurz gehalten, Jausenverbote wurden ausgesprochen und ab ging es ein kurzes Stück entlang des Aufstiegsweges zurück. Die Sicht war schlecht, aber eine Hasenspur hat uns treffsicher den optimalen Abfahrtsweg zum Blauen Herrgott gezeigt.
Durch teilweise hüfttiefen Pulverschnee haben wir hinunter gejubelt und nach dem Auffellen gleich den Anstieg zum Plöschkogel in Angriff genommen.
Nach 10 min weiterer Anstiegszeit haben wir den zweiten Gipfel dieses Tages erreicht.
Bei Windstille durfte jetzt gejausnet werden, lediglich die Mengen wurde angesichts der von unten flott Ansteigenden limitiert. Und nach relativ kurzer Aufenthaltsdauer wurde schon wieder die nächste Abfahrt gestartet. Die bisher gezeigte Eile hat sich jedenfalls ausgezahlt.
Denn außer der ? eh schon Wissen ? Hasenspur gab es im Bereich oberhalb der Kaltenbachrinne keinen Hinweis auf ein vor uns vorbeigekommenes Lebewesen.
Und deshalb war es uns vergönnt, als erste an diesem Tag in die Kaltenbachrinne einzufahren. So sehr hat es bis über die Ohren hinauf gestaubt, dass wir uns zeitenweise nicht getraut haben, den Mund zum Jubeln aufzumachen.
Nach der etwas anstrengenden flachen Wegpassage in Richtung Lasitzengraben sind wir in der Mulde nach dem Jungwald noch durch ebenso unverspurten Tiefschnee zum Auslauf der Sprungschanze hinunter gefahren, wobei das Gelände für die Schneehöhe gerade noch steil genug war.
Nach einigen Metern auf der Loipe haben wir wieder aufgefellt und sind quer durchs Gelände zurück in den Lasitzengraben, wo wir die inzwischen präparierte Rodelpiste auf Höhe des Wasserreservoirs erreicht haben.
Sehr flott sind wir dann hinauf zur Abzweigung in Richtung Hochalm und in der gut ausgetretenen Spur mit einer leichten Neuschneeauflage hinauf in Richtung Schwarzenstein.
Während unser Felipe, der zwischen zwei Dienstreisen nach England und Spanien bzw. Portugal gerade einmal für eine Weinkost und eine Schitour in der Heimat weilt, auf der Hochalm beschlossen hat, einen Einkehrschwung einzulegen, sind wir weiter hinauf über die Schwarzensteinplan.
Die herrliche Spuranlage hat unsere Schritte beflügelt und nach 1Std 45 min Aufstiegszeit vom Schanzenauslauf gerechnet, haben wir nach 1.820 absolvierten Höhenmetern einen der letzten Bäume am oberen Ende der Flanke zum dritten Gipfel dieses Tages erklärt.
Auf den Gipfelgang haben wir diesmal verzichtet, da wir eh erst vor 3 Wochen oben waren.
Beim Jausnen gab es jetzt keine Hektik mehr, da die nur noch spärlich vorhandenen Vorräte ohnedies ein natürliches Limit abgaben.
Und obwohl es außergewöhnlich mild hier oben war, weil sich kein Lüftchen regte, haben wir bald wieder die Abfahrt angetreten.
Auch hier hat es nur so gestaubt und die Steilheit des Hanges hat für die vorhanden Schneemengen gerade ausgereicht um noch ordentlich Schi fahren zu können. Einige Grad weniger und wir wären in der Falllinie stecken geblieben.
Auf der Hochalm haben wir unseren Felipe wieder aufgelesen und sind entlang der Aufstiegsroute sehr flott in den Lasitzengraben abgefahren.
Von dort ging es dann entlang der Rodelpiste zurück zum Ausgangspunkt der Tour, den wir nach insgesamt 6 Std und 10 min bei immer noch starkem Schneefall erreicht haben.
Abschließend sei noch erwähnt, dass die frühen Schitourenvögel (siehe Schlussbemerkung des Berichts vom 22.3.) wieder keinen weißen Hasen getroffen haben, aber er hat uns zumindest mit seinen Fährten den Weg zu unberührten Schiabfahrten gezeigt. Dass wir die auch ohne seine Hilfe gefunden hätten, soll nicht unerwähnt bleiben, es war aber trotzdem sehr nett von ihm.