Kragelschinken und Plöschkogel

mit dabei:
Hans Jörg und Michael

Bei anhaltend hoher Lawinengefahr und einem weiteren Wintereinbruch hat sich wieder einmal unsere Parade-Schlechtwettertour angeboten.

Am Teichenegg
Am Teichenegg
Nach der wegen des Schneefalls etwas verlängerten Anreise ging es auch bei Schneefall entlang der präparierten Rodelpiste in die Lasitze. Ab dem Forsthaus gab es keine Präparierung mehr und es waren etwa 10 cm Neuschnee zu spuren. Das war zwar wegen der festen alten Spur darunter unproblematisch, aber die feuchte Witterung hat uns den Schweiß beim Anstieg zum Teichenegg aus den Poren getrieben.

Aufstieg zum Teicheneggsattel
Aufstieg zum Teicheneggsattel
Am ?Verkehrsknotenpunkt? Teichenegg haben wir bei der Jausenpause auch deshalb etwas mehr Flüssigkeit nach gefüllt, bevor es weiter hinauf ging zum Teicheneggsattel. Und war es bis dahin noch total windstill, so hat im Verlauf des weiteren Anstiegs entlang des Rückens hinauf zum Kragelschinken der hier immer blasende Wind uns zum Überziehen von winddichter Oberbekleidung veranlasst.

Aufstieg vom Teicheneggsattel zum Kragelschinken
Aufstieg vom Teicheneggsattel zum Kragelschinken
In diesem Bereich gab es keine alte Spur mehr, oder zumindest war sie bei der herrschenden schlechten Sicht nicht erkennbar. Durch einen Mix von Wechten und abgeblasenen Flächen galt es die letzten Meter zum Gipfel hinauf zu spuren. Diesen habe ich nach 1 Std 55 min Aufstiegszeit (einschl. Pause) erreicht.

Kragelschinken 1.845 m, erster Gipfel des Tages
Kragelschinken 1.845 m, erster Gipfel des Tages
Den Gipfelaufenthalt haben wir wegen der frischen Brise auf das nötige kurze Ausmaß zum Umrüsten für die Abfahrt beschränkt. Danach haben wir uns wegen der gerade zu diesem Zeitpunkt miserablen Sicht entlang des Rückens ? satellitenunterstützt durch High-tech-Gerät ? zurückgetastet.

Abfahrt vom Kragelschinken
Abfahrt vom Kragelschinken
Bei erstbester Gelegenheit sind wir dann in Richtung Blauer Herrgott nach links hinunter gestochen. Wegen der Warnung im Tourenforum vor Windbruch für den Fall einer zu weit rechts gewählten Route haben wir uns daher nicht auf der sonst von uns befahrenen Route bewegt.

Bei besser werdender Sicht im bewaldeten Bereich wäre die Neuschneeauflage perfekt gewesen. Die bodenlose Schicht darunter hatte aber so ihre Tücken. Immer wieder ist ein Schi darin abgetaucht und zweimal hat sich in der Folge eine meiner Bindungen geöffnet. Das unvermeidliche Eintauchen mit einem Köpfler und die anschließende Ausrüstungssuche hat zwar den Zeitaufwand für die Abfahrt etwas erhöht, dem Vergnügen aber keinen Abbruch getan.

Fast versunken beim Umrüsten für den Wiederanstieg
Fast versunken beim Umrüsten für den Wiederanstieg
Etwas westlich und ca. 50 Hm unterhalb des Blauen Herrgott haben wir schließlich für den Wiederaufstieg zum Plöschkogel wieder aufgefellt. Und sobald ich aus meinen Bindungen heraus gestiegen war, bin ich auch schon bis zu den Oberschenkeln im oben beschriebenen Schneemix versunken.

Am Plöschkogel angekommen
Am Plöschkogel angekommen
Nach einer weiteren 1/4 Stunde Aufstiegszeit war auch der zweite Gipfel des Tages, der Plöschkogel erreicht. Und im Gegensatz zum Kragelschinken war es hier wieder einmal vollkommen windstill. Deshalb haben wir jetzt die Gipfelrast zelebriert und uns ausgiebig Zeit gelassen.

Einfahrt in die Kaltenbachrinne
Einfahrt in die Kaltenbachrinne
Nach der Jause ging es schließlich in die letzte Abfahrt. Obwohl schon zwei Vierergruppen, die den Plöschkogel direkt angesteuert hatten, vor uns den Gipfel verlassen hatten, haben wir uns am Weg zur Kaltenbachrinne plötzlich auf jungfräulich verschneiten Flächen wiedergefunden, da alle eine andere Abfahrtsroute gewählt hatten.

Abfahrt durch die Kaltenbachrinne
Abfahrt durch die Kaltenbachrinne
In der Kaltenbachrinne war der Schnee zwar etwas schwerer und es gab unter dem Neuschnee einige alte Spuren, aber es war großartig zu fahren. Einen Kurzausflug in den Kahlschlag links daneben habe ich wegen des vielen Altholzes darin sofort revidiert und bin reumütig in die Rinne zurückgekehrt.

Abfahrt zum Auslauf der Sprungschanze
Abfahrt zum Auslauf der Sprungschanze
Nach der kurzen Wegpassage zurück in Richtung Lasitze haben wir uns entschieden, auch den letzten unbefahrenen Hang hinunter zum Auslauf der Sprungschanze noch zu probieren und haben dies nicht bereut. Wir sind noch einmal ordentlich ins Jubeln gekommen, bevor es auf der Loipe mit vielen Skatingschritten zwischen einer großen Zahl Wachs testender Rennläufer (Nord. Kombinierer) wieder zurück zum Ausgangspunkt der Tour ging.

Gehaltvoller Suppentopf
Gehaltvoller Suppentopf
Heinrichs Warnung in seinem gestrigen Kommentar, beim Einkehrschwung ja nicht auf das flüssige Brot zu vergessen, habe ich natürlich ernst genommen. Der köstliche Suppentopf dazu mit seinem gehaltvollen Inhalt hätte aber vielleicht sogar ihm als Suppenverweigerer geschmeckt.