Lahngangkogel

mit dabei:
Chris

Kanada des Kleinen Mannes
Kanada des Kleinen Mannes
Den Marienfeiertag haben wir in der Vergangenheit als lohnende Alternative zum Geschiebe in überfüllten Einkaufszentren schon sehr oft am Berg verbracht. Zweiteres fällt ja Lockdown bedingt heuer weg. Aber den für Chris arbeitsfreien Tag haben wir wieder einmal zu einer gemeinsamen Vater-Sohn Skitour genutzt. Der Lahngangkogel, das „Kanada des Kleinen Mannes“, war zum wiederholten Male unser gemeinsames Tourenziel. Dass es so ruhig am Berg zugehen würde – sogar der Wind hat sich dem angeschlossen – hatten wir aber absolut nicht erwartet. Böse waren wir deswegen aber sicher nicht.

Die letzten Meter hinauf zum Westgipfel
Die letzten Meter hinauf zum Westgipfel
Vom gebührenpflichtigen Parkplatz ( € 1,- pro angefangene Stunde ) in der Kaiserau sind wir am Rand der westlichsten Piste (der Skibetrieb beginnt erst am Wochenende) bis zur Bergstation des Schlepplifts und von da entlang des Forstweges in östlicher Richtung weiter angestiegen. In anfangs steilen Kehren ging es danach am Rand des durch Windwurf entstandenen großen Kahlschlags und dann nach oben hin flacher werdend hinauf zum Westgipfel. Diesen haben wir nach einer Aufstiegszeit von 1 Std 20 min erreicht.

Erste Abfahrt in die Flitzen
Erste Abfahrt in die Flitzen
Zum Ostgipfel ging es danach im bekannten Auf und Ab weiter. Die herrliche Szenerie der nahen Gesäuseberge und die ungewohnte Windstille haben uns des Öfteren zum Verweilen und Schauen animiert. Am Ostgipfel haben wir dann 20 min später abgefellt und uns für die erste Abfahrt gestärkt. Als alle Luken dicht waren, sind wir durch herrlich unverspurten Pulverschnee in die Flitzen hinunter gebraust. Die Schneelage ist zwar so früh in der Saison noch nicht so epochal, wie wir es hier oben schon oft erlebt haben, trotzdem war jeder Schwung ein Genuss und es gab keinen Bodenkontakt.

Wiederanstieg zum Ostgipfel
Wiederanstieg zum Ostgipfel
Im Flitzengraben haben wir wieder umgerüstet und sind in 35 Minuten zuerst zum Kalblinggatterl und danach weiter bis zum Ostgipfel angestiegen. Wieder haben wir umgerüstet und ein zweites Mal sind wir durch immer noch unverspurtes Geländes etwas links von der ersten Line in die Flitzen abgefahren. Dort haben wir wieder unseren vom ersten Umrüstvorgang festgetretenen Platz angesteuert und die Felle wieder aufgezogen. Danach sind wir ziemlich gleich schnell wie beim ersten Mal zum Ostgipfel wiederangestiegen.

Dritte Abfahrt in die Flitzen
Dritte Abfahrt in die Flitzen
In der Zwischenzeit waren zwar schon ein paar Gleichgesinnte nach uns abgefahren, trotzdem ist es uns nach dem Umrüsten gegönnt gewesen noch ein drittes Mal durch unverspurtes Terrain talwärts zu jubeln. Wieder haben wir unseren Umrüstplatz aufgesucht und dort ein letztes Mal die Felle für den Wiederanstieg aufgezogen.

Umrüstplatz in der Flitzen
Umrüstplatz in der Flitzen
Wenn man so oft in kurzem Abstand hintereinander umrüstet, so verliert man schon einmal den Überblick, welcher Handgriff als nächster ansteht. Da habe ich in der Vergangenheit schon auch einmal einen frisch aufgefellten Ski im nächsten Augenblick wieder abgefellt, obwohl gerade wieder ein Aufstieg zu absolvieren war. Mit dem Umrüsten fertig, hat Chris zum Schluss seinen Helm, den er wenige Minuten zuvor abgenommen und auf den Rucksack gepackt hatte, vor dem Beginn des Wiederanstiegs wieder aufgesetzt. Aber vielleicht eh ganz gut, sonst wäre möglicherweise das Adrenalin nach den vielen „geilen“ Abfahrten senkrecht oben rausgespritzt ????.

Südseitiger Schlussanstieg in Richtung Kalbling
Südseitiger Schlussanstieg in Richtung Kalbling
Natürlich hat er ihn dann wieder abgenommen und wir haben unseren letzten Wiederanstieg zum Kalblinggatterl in Angriff genommen. Oben angekommen sind wir jetzt aber nach rechts abgebogen und vorbei am Holzkreuz weiter hinauf bis zum Plateau auf Höhe der Bergstation des seinerzeitigen Skilifts. Dort haben wir jetzt letztmalig abgefellt und für die Abfahrt umgerüstet. Jetzt durften auch die Helme wieder plangemäß auf den Kopf. Chris wollte schon bei vergangenen Abfahrten von dort oben immer wieder einmal die etwas flachere ehemalige Piste hinein ins Eisloch nehmen und den – mittlerweile zerfahrenen – steileren Hang zurück zur Oberst-Klinke-Hütte meiden.

Abfahrt unter dem Kalbling
Abfahrt unter dem Kalbling
Weil wir schon so viel im Unverspurten gefahren waren, passte die glänzend weiße Fläche vor uns in die Abfolge des Tages. Wieder waren wir die Ersten und haben im Eisloch einmal ausgiebig die Abfahrt aus dem Sattel zwischen Riffel und Kalbling, die ich vor einigen Jahren einmal befahren hatte, betrachtet. Dann ging es weiter in Richtung zur Hütte. Knapp davor sind wir aber nach rechts abgebogen. Anfangs gab es da noch gut fahrbares Gelände . Nach dem Übersteigen eines Zaunes war dann noch eine steile Böschung zu überwinden, dann waren wir am ausgefahrenen Weg.

Leberkäsesemmel
Leberkäsesemmel
Diesem sind wir dann zurück zum Ausgangspunkt in der Kaiserau in flotter Abfahrt gefolgt. Mittlerweile war die den ganzen Tag über herrschende Inversion mit angenehmen Temperaturen am Berg bei der schon angesprochenen Windstille etwas gekippt und es hatte merklich abgekühlt. Jetzt wäre natürlich eine Einkehr in einer warmen Gaststube fein gewesen. Die muss aber noch bis zum Ende des Lockdowns für die Gastronomie aufgeschoben werden. Und daher gibt es wieder einmal für den Heinrich nur ein Bilddokument von der Leberkäsesemmel aus dem Tankstellenshop in Trieben auf der Heimfahrt.

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