Leobner und Gscheideggkogel

mit dabei:
Hans Jörg, Michael und Philipp

Track: Garmin Oregon 450
Track: Garmin Oregon 450
Der erste Tag nach einem sonnigen Tag im Februar wartet einstrahlungsbedingt an krusteligen Südseiten üblicherweise nicht mit besonderem Abfahrtsgenuss auf. Daher haben wir versucht, diesen in der Qualität der letzten Wochen aufrecht zu erhalten. Und dieser Versuch kann nach der langen Tour als sehr gelungen bezeichnet werden.

Aufstieg bei der Schafbödenalm
Aufstieg bei der Schafbödenalm
In Hinterradmer haben wir bei leichtem Schneefall anfangs auf derselben Route wie am 12.1. zur Lahnerleitenspitze unseren Anstieg begonnen. Durch die tief verschneite Winterlandschaft sind wir bis zur Abzweigung in Richtung Schafbödenalm in einer bestehenden Spur angestiegen und haben von dort zur Alm hinauf gespurt.

Zwischenabfahrt in den Sautrog
Zwischenabfahrt in den Sautrog
Bei der Schafbödenalm haben wir uns nach 1 ¾ Stunden Aufstiegszeit gestärkt und danach den Aufstieg fortgesetzt. Am höchsten Punkt des Normalweges in Richtung Leobner Törl haben wir schließlich für die erste Zwischenabfahrt umgerüstet. Der Abfahrt durch flockigen Pulverschnee in den Sautrog haben wir gegenüber der Schrägfahrt und der üblicherweise etwas heiklen, weil eingeblasenen Querung den Vorzug eingeräumt.

Aufstieg zum Leobner Törl im Konvoi
Aufstieg zum Leobner Törl im Konvoi
Nach dem einsamen, lustvollen Höhenabbau durch unverspurten lockeren Wald haben wir im Sautrog dann die andere Seite des Schitourensports gesehen. Eine kleine Völkerwanderung von Gleichgesinnten ist, während wir wieder unsere Felle aufgezogen haben, an uns vorbeigezogen. Artig haben wir uns in die Karawane eingeklinkt und den weiteren Anstieg in Richtung Leobner Törl, eingebremst durch einige Stopps vor nicht immer geübt ausgeführten Spitzkehren, etwas langsamer als gewohnt in Angriff genommen.

Sonnige Momente beim Aufstieg zum Leobner
Sonnige Momente beim Aufstieg zum Leobner
Knapp vor dem Törl haben wir dann aber den Blinker gesetzt und in einem Überholvorgang den Aufstieg beschleunigt. Und nach dem Törl waren wir plötzlich wieder in der Leaderposition und konnten den weiteren Anstieg zuerst durch das Kar unter der Leobner Mauer und danach nach links hinauf im gewohnten Tempo fortsetzen. Obwohl die Sonne fast durch die Wolken gedrungen ist, hat im Schlussanstieg eine frische Brise keine wohlige Wärme aufkommen lassen.

Wingeschützter Anzündvorgang in der Achselhöhle
Wingeschützter Anzündvorgang in der Achselhöhle
Entsprechend kurz war dann auch unser Gipfelaufenthalt. Hans Jörg hat auf seine Art versucht, etwas einzuheizen. In windgeschützter Position in der Jacke unter der Achselhöhle hat er in gewohnter Manier seine Gipfelzigarette angezündet. Er legt wieder einmal Wert darauf festzuhalten, dass die Gipfelwolke schon vorher da war und nicht von ihm verursacht wurde.

Abfahrt zur Moser Alm
Abfahrt zur Moser Alm
Durch die dicke Wolkensuppe haben wir uns dann mit elektronischer Unterstützung zu unserer Abfahrtsroute vorgetastet. An der Nordseite hatten wir schließlich wieder halbwegs Sicht und sind dort durch lupenreinen unverblasenen Pulverschnee talwärts gebraust. Auch die Schneise hinunter bis zur Moser Alm hat uns mit herrlichem Schnee verwöhnt.

Einsame (Hasen)spur auf der Grössingeralm
Einsame (Hasen)spur auf der Grössingeralm
Nach einer kurzen Pause auf der tief verschneiten Alm ging es dann weiter hinunter zur Grössingeralm. Bei intelligenter Spurwahl konnte auch hier noch durch lockeren Pulverschnee neben krusteligen Flächen abgefahren werden. Bei der Alm haben wir schließlich wieder aufgefellt und nach einer kurzen Stärkung haben wir den letzten Anstieg des Tages in Angriff genommen.

Aufstieg von der Grössingeralm zum Gscheideggkogel
Aufstieg von der Grössingeralm zum Gscheideggkogel
Durch einen herrlichen Winterwald haben wir unsere Spur nach oben gezogen. Im Schlussanstieg galt es noch eine kurze Zwischenabfahrt im Dolinengelände mit möglichst wenig Höhenverlust einzulegen. Danach haben wir in einer Spitzkehrenorgie die letzte Steilstufe zum Gratrücken hinauf überwunden.

Stetiges Auf und Ab am Rücken zum Gscheideggkogel
Stetiges Auf und Ab am Rücken zum Gscheideggkogel
Von dort ging es dann in einem stetigen Auf und Ab in Richtung Gscheideggkogel. Den Gipfel haben wir schließlich 1 Std 20 min nach unserem Aufbruch bei der Grössingeralm erreicht. Wieder wurden die Felle, jetzt letztmalig, abgezogen und verstaut. Hans Jörg hatte wegen der hier herrschenden Windstille keine Probleme bei der Entzündung des Gipfelrauchopfers. Und die Wolken waren, wie diejenigen weiter unten, auch schon vorher da.

Abfahrt vom Gscheideggkogel
Abfahrt vom Gscheideggkogel
Bedingt durch diese Sichteinschränkung haben wir dann etwas langsamer die Abfahrt begonnen, aber gleich gemerkt, wie gut auch hier der Pulverschnee noch konserviert war. Ab da war uns dann die Sicht egal und entsprechend flott und genussvoll sind wir über die freien Flächen talwärts gebraust. Nach der Forstwegabfahrt sind wir dann auch am Schlusshang noch genussvoll durch Pulverschnee abgefahren und haben direkt neben dem Auto nach 7 ¼ Stunden am Berg abgeschnallt.

Fritattensuppe
Fritattensuppe
Nach dem Verstauen der Ausrüstung ging es dann zum Einkehrschwung. Mit Fritattensuppe und Radler, das als Information für Heinrich, wurde der Elektrolythaushalt wieder halbwegs ins Lot gebracht. Hans Jörg und ich haben dann nach der Heimfahrt bei der abendlichen Geburtstagsfeier von Brigitte den dritten Schigipfel des Tages in flüssiger Form erklommen. Mit Muskateller Frizzante und Sauvignon blanc vom Schererkogel als Aperitiv bzw. Speisenbegleiter haben wir diesen ausgiebigen Tourentag ausklingen lassen.

Foto

Galerie