Preber

mit dabei:
Chris, Basti und Dario

Preber, Roteck und Gr. Barbaraspitze im Morgenlicht bei der Anreise
Preber, Roteck und Gr. Barbaraspitze im Morgenlicht bei der Anreise
Den vorweihnachtlichen Friedhofs- und Verwandtenbesuch in der Krakau haben wir schon oft mit einer Skitour verbunden. Selten war uns dabei der Wettergott so gnädig gesinnt wie diesmal. Schon bei der Anfahrt hat sich der Hausberg meiner Kindheit in voller Pracht unter einem wolkenlosen Himmel präsentiert. Bei – 8 Grad sind wir am Prebersee gestartet und haben sofort angeschnallt.

Aufstieg bei der Prodingerhütte
Aufstieg bei der Prodingerhütte
Entlang der obligaten Aufstiegsroute sind wir sodann über die Prodingerhütte zur Halterhütte angestiegen. Die Aufstiegsspur war stellenweise ziemlich glasig und daher haben wir auch stellenwiese selbst eine Spur gelegt. Auch am weiteren Weg hinauf zu den Roßböden war der eine oder andere Rutscher nicht zu vermeiden. Daher haben wir im Zuge der Trinkpause gleich einmal die Harscheisen montiert.

Aufstieg zur Roßscharte; im Hintergrund die Ankogelgruppe
Aufstieg zur Roßscharte; im Hintergrund die Ankogelgruppe
Dario, der keine dabei hatte – vielleicht auch deshalb, weil er vor der Abfahrt in Graz erst aus dem Schlaf gebeutelt werden musste – hat sich im Anstieg hinauf zur Roßscharte dann etwas abgemüht. Wir hatten auf dem glatten bis griffigen Harschdeckel mit unseren zackigen Aufstiegshilfen dagegen einen sicheren Stand. Mit dem unverwechselbaren Blick in den Lungau und weiter in die Ankogelgruppe haben wir in vielen Kehren an Höhe gewonnen und uns schließlich auf Höhe der Roßscharte noch eine Trinkpause gegönnt.

Am Vorgipfel
Am Vorgipfel
Am steileren Schlussanstieg hinauf in Richtung Vorgipfel hat Dario seine Latten auf den Rucksack gepackt. Wir sind noch so weit zwischen aus der dünnen Schneedecke herausragenden Steinen auf Skiern aufgestiegen, bis der Schnee endgültig ausgegangen ist. Dort haben wir dann ein Skidepot errichtet und sind über den abgeblasenen Vorgipfel zum markanten Gipfelkreuz mit dem ehernen Strahlenkranz aufgestiegen.

Corona; das Unwort einmal positiv besetzt
Corona; das Unwort einmal positiv besetzt
In Zeiten, in denen „Corona“ weltweit ein Unwort ist, ist die metallene Darstellung der äußeren Schicht der Atmosphäre der Sonne im Schnittpunkt von Längs- und Querbalken des Gipfelkreuzes jedenfalls positiv besetzt. Und wenn dahinter auch noch die Sonne strahlend scheint, ist dies eine perfekte Kombination, die zum Verweilen und Schauen einlädt. Der Fernblick in alle Richtungen unter dem wolkenlosen Firmament bis zum Horizont hat uns bei bloß einer leichten Brise nach der gemütlichen Aufstiegszeit von 3 Stunden (mit Pausen) zu einer ausgiebigen Gipfelrast animiert.

Gipfelfreude
Gipfelfreude
Viele bekannte Berge haben wir beim Rundumblick verortet. Aber auch in der Nähe haben wir uns nach bekannten und möglichen alternativen Aufstiegs- und Abfahrtsrouten umgesehen. Deshalb sind wir auch ein Stück über die Gipfelkuppe nordwärts – und dabei auch ein Stück abwärts – gestiefelt und haben uns im Moarkar mit dem im Frühjahr so oft von uns begangenen und befahrenen Weg zum und vom Roteck umgeschaut. Schließlich sind wir wieder zum Gipfelkreuz aufgestiegen und haben dort unsere Rucksäcke wieder geschultert.

Die anfangs etwas ruppige Abfahrt zur Roßscharte
Die anfangs etwas ruppige Abfahrt zur Roßscharte
Dann sind wir über den Vorgipfel wieder zu den Skiern abgestiegen und haben die Ausrüstung in den Abfahrtsmodus getrimmt. Chris hatte schon im Aufstieg die Möglichkeit ausgelotet, das durchwanderte Steinfeld in einem weiten Bogen nach rechts und dann wieder nach links zu umfahren. Ohne eine einzige Steinberührung, allerdings über teilweise ziemlich hohe Windgangeln, ist dies auch gelungen und schließlich haben wir uns am oberen Ende der markanten Rinne wiedergefunden.

Abfahrt auf perfekter Unterlage im oberen Teil der Rinne
Abfahrt auf perfekter Unterlage im oberen Teil der Rinne
Ab da hat dann der Abfahrtsspaß so richtig begonnen. Auf dem griffigen Harschdeckel, der in der Sonne oberflächlich ganz leicht aufgefirnt hatte, sind wir talwärts gebraust und haben unsern Jubel kaum bremsen können. Die Schneefontänen sind bei jedem Schwung photogen weggespritzt und haben die Schreibezeit auf der Speicherkarte der Kamera gefordert. Die ist leider dann einmal kurz außer Betrieb gesetzt worden, weil eine dieser Fontänen mich am Standplatz aus der Nähe voll erwischt und nicht nur meine offen Hosen- und Jackentaschen gut gefüllt, sondern auch die Optik zugepflastert hat. Der Autofocus hat in der Folge seinen Dienst verweigert.

Abfahrt auf perfekter Unterlage im oberen Teil der Rinne
Abfahrt auf perfekter Unterlage im oberen Teil der Rinne
Nach mehrfachen Wisch- und Trocknungsaktionen war sie dann weiter unten zum Glück wieder einsatzbereit. Nach einer Nacht im Drybag zusammen mit Silicagel sollte sie nun auch innerlich wieder ganz trocken sein. Es folgte eine kurze vorsichtig zu befahrende Passage mit einer sehr dünnen Schneeauflage. Dann sind wir an der Einfahrt in den steileren unteren Abschnitt der Rinne, die nur bei absolut sicheren Verhältnissen, wie sie augenblicklich herrschen, befahren werden darf, gestanden.

Abfahrt auf perfekter Unterlage im oberen Teil der Rinne
Abfahrt auf perfekter Unterlage im oberen Teil der Rinne
Und hier hat der Abfahrtsspaß seine Fortsetzung gefunden. Mit dem Tiefblick zur spiegelnden Eisfläche des Prebersees haben wir wieder Fahrt aufgenommen. Und hatten wir ursprünglich die Absicht, möglichst weit unten nach rechts zur Halterhütte hinaus zu queren, so sind wir jetzt im schmalen Grabengrund geblieben, weil auch hier auf der dünnen Schneedecke die Verhältnisse für die weitere Abfahrt immer noch sehr gut waren.

Aufgefädelt; Zirbennadeln in einer Wildfährte
Aufgefädelt; Zirbennadeln in einer Wildfährte
Irgendwann hat das Bacherl am Grabengrund unter uns zu sprudeln begonnen und wir mussten seitlich ausweichen. Schließlich sind wir durch den lockeren Zirbenbestand zu einem querenden Forstweg, über den wir schon im letzten Winter eine Firnabafahrt beendet hatten, abgefahren. Über die Furt haben wir die Grabenseite wieder gewechselt und entlang des zugeschneiten Weges sind wir weiter abgefahren und im Bereich der letzten Kehre auf den Zufahrtsweg zur Halterhütte gestoßen.

Schnitzel
Schnitzel
Über den stellenweise ziemlich vereisten und wegen Forstarbeiten etwas ruppigen Weg ging es dann in flotter Fahrt, vorbei an der Prodingeralm, zurück zum Ausgangspunkt der Tour beim Prebersee. Direkt neben der Landesstraße haben wir abgeschnallt. Weil die Ludlalam erst am 22.12. aufsperrt, haben wir nach dem Verstauen der Ausrüstung unsere Einkehr in die Krakau verlegt. Nach Wochen der Entbehrung und dem Ende des Lockdowns am Vortag darf sich daher der Heinrich endlich wieder einmal virtuell ein Stück von meinem Schnitzel abschneiden. Und weil die eintönige Zeit der Leberkäsesemmeln ihn sicherlich auch gefordert hat, gibt es als Draufgabe in der Bildergalerie auch noch Fotodokumente vom Zander und vom Ofenbratl, die am Tisch in der Gaststube vom Stigenwirth auch noch den Weg in unsere ausgehungerten Bäuche gefunden haben.

Vollmond
Vollmond
Danach ging es zum Gräberbesuch auf den Friedhof. Ein kurzer Abstecher zur Krakauer Verwandtschaft hat den perfekten Skitourentag abgerundet. Kugelrund war auch der aufgehende Mond, der uns auf der Fahrt hinaus aus der Krakau begleitet hat.

4. Advent
4. Advent
Mit der vierten brennenden Kerze am Adventkranz wünsche ich allen Lesern meines Blogs noch eine schöne und hoffentlich stressfreie Zeit bis zum Weihnachtsfest.

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