Predigtstuhl

mit dabei:
Hans-Jörg, Bernhard und Philipp

In der Nacht, die ich in der Krakau verbracht habe, hat es einige Flocken geschneit, aber in der Früh herrschte im ganzen Land bei eisigen Temperaturen schon wieder Kaiserwetter.
Philipp hat mit vielen Nebengeräuschen (Bremse, Schmutzfänger und …) die Kollegen aus Graz in die Obersteiermark chauffiert. Nachdem sie mich zu Hause eingepackt hatten, sind wir noch bis zur Voralmbrücke gefahren, wo wir den letzten der zwei Parkplätze ergattert haben.
Dann ging es bei frischem Gegenwind mit aufgepackten Schiern los.

Die Ebenhandl Hütte, in der man im Sommer ausgezeichnet bewirtet wird
Die Ebenhandl Hütte, in der man im Sommer ausgezeichnet bewirtet wird
Auf Höhe der Ebenhandl Hütte, wo man im Sommer ausgezeichnet verpflegt wird, sind wir in die wärmende Sonne gekommen. Danach haben wir das Hüttendorf im Rantental passiert und es sind bei mir viele mit den Bergen der Umgebung verbundene Erinnerungen an die Liebenauer Ministrantenlager mit dem Zeller – Captain wach geworden.

Nach dem Passieren der letzten Hütte haben wir mit der Sonne im Rücken den Aufstieg auf Schiern fortgesetzt.
Nach 1 1/4 Stunden haben wir uns im Windschatten des großen Steins beim Rantensee kurz gestärkt, die Harscheisen montiert und den Aufstieg ins Hinterkar über den zugeschneiten Wasserfall fortgesetzt.

Die Steilstufe vom Hinterkar ins Wiegenkar
Die Steilstufe vom Hinterkar ins Wiegenkar

Vom Hinterkar ging es dann über die nächste Geländestufe ins Wiegenkar. Dort sieht man erstmals ganz kurz den Gipfel des Predigtstuhls, bevor es bei der Querung hinein ins Kar kurz bergab geht. Danach steilt sich der Hang immer mehr auf.
Durch die Sonneneinstrahlung der letzten Tage war der Schnee aber griffig und daher der Anstieg kein großes Problem. Rasch haben wir an Höhe gewonnen und nach dem Errichten eines Schidepots die letzten Höhenmeter bis zur ersten Scharte, dort wo der Vorgipfel westseitig gequert wird, genommen.

Die letzten Meter zum Gipfel
Die letzten Meter zum Gipfel

Nach dem Montieren der Steigeisen haben wir das erste Schneefeld erklommen und sind danach über den Wechtengrad in die Scharte abgeklettert. Der Anstieg über das recht steile Gipfel-Firnfeld war nach 4 1/2 Stunden Aufstiegszeit der Höhepunkt dieser alpinen Tour.

Nach dem Gipfelaufenthalt mit herrlicher Fernsicht in alle Richtungen, ging es dann in umgekehrter Richtung wieder zurück zu den Rucksäcken und nach einer Jause zum Schidepot.

Gipfelfreude I
Gipfelfreude I

Der treue Leser meiner Berichte wird sich jetzt fragen, wo denn die Gipfelwolke geblieben ist, wo doch Hans-Jörg mit von der Partie war. Vielleicht haben wir sie ein bisschen ausgetrickst, indem wir das Tourenziel erst sehr spät festgelegt haben. An Hans-Jörg hat es jedenfalls nicht gelegen. Er hat sowohl am Gipfel, als auch nach dem Abklettern bei der Jause mit seinen Rauchopfern auch für die Gipfelwolke gesorgt. Die hat sich aber lediglich im Bereich der Nordalpen als Schleier gezeigt.

Nachschub für die Gipfelwolke
Nachschub für die Gipfelwolke

So sind wir bei Sonnenschein Bernhard, der den Gipfelgang nicht mitgemacht hat, nachgefahren. Und was wir nach dem ersten rippeligen Hang nicht erwartet hätten, ist zu unser aller Überraschung eingetreten. In allen Mulden und Rinnen der folgenden Abfahrt bis hinunter zum Rantensee gab es herrlichen Pulverschnee; und das an sonnenbeschienenen Südhängen!!!

Und noch mehr Pulver auf dem zugefrorenen Wasserfall hinunter zum Rantensee
Und noch mehr Pulver auf dem zugefrorenen Wasserfall hinunter zum Rantensee

Dazwischen war es ein Wechselspiel zwischen Harsch und Triebschneelinsen.
Nach dem Rantensee ist der Harschdeckel kurz gebrochen, bevor es noch einmal Pulver hinunter in den Talboden gab.
Danach haben wir uns in die Aufstiegsspur hineingestellt und sind sehr flott zurück zum Ausgangspunkt der Tour talauswärts gebraust.

Den kulinarischen Abschluss dieser Spitzentour bildete dann Vaters Schweinsbraten, von dem wir nichts übrig gelassen haben. Ihm muss an dieser Stelle wieder einmal besonders „Danke“ gesagt werden für das gute Essen und auch für das Zirberl und den Reindling danach.

Vaters legendärer Schweinsbraten
Vaters legendärer Schweinsbraten

Ohne nennenswerte Nebengeräusche (s.o.) sind wir dann von Philipp in seinem frostigen Gefährt wieder nach Graz chauffiert worden.

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