Roteck und Gr. Barbaraspitze

mit dabei:
Philipp

Silhouette des Krakauer Dreigestirns bei der spätabendlichen Anreise
Silhouette des Krakauer Dreigestirns bei der spätabendlichen Anreise
Seit der letzten Tour ist der meteorologische Sommer ins Land gezogen. Und dazu passend haben sich auch sehr hohe Temperaturen eingestellt. Daher war ein noch früherer Aufbruch angesagt. Zu diesem Zwecke sind wir schon am späten Vorabend in die Krakau angereist.

Morgenstimmung am Preber; die Gr. Barbaraspitze hinter dem Glockhaus
Morgenstimmung am Preber; die Gr. Barbaraspitze hinter dem Glockhaus
Dafür konnten wir in der Früh etwas länger im Bett bleiben als bei den letzten 3 Touren und sind trotzdem schon um ¾ 6 Uhr im Prebertal gestartet. Den Ausgangspunkt mussten wir gegenüber dem letzten Mal wegen der mit einem tiefergelegten Sportfahrwerk in Philipps Limousine nicht befahrbaren Furt unterhalb der Möslhütte etwas nach unten verlegen. Bei der letzten Tour habe ich sowohl die Harsch- als auch die Steigeisen im gesamten Verlauf nur als Ballast mitgeschleppt. Letztere sind daher diesmal angesichts der hohen Temperaturen gleich im Auto geblieben.

Aufstieg vorbei an Frühlingsblühern, wie Pyramiden – Günsel
Aufstieg vorbei an Frühlingsblühern, wie Pyramiden – Günsel
Vorbei an vielen blühenden Frühlings-, pardon Sommerboten wie Enzian, Pyramiden – Günsel und Almrausch ging es anfangs recht flott aufwärts. Die lange Schneezunge im Ölasch’ngraben reicht zwar immer noch gleich weit herunter wie beim letzten Mal, ist aber etwas weiter oben dann doch schon für ca. 80 m unterbrochen. Natürlich ist das Schneeband im unteren Teil auch in der Breite etwas geschrumpft.

Ausstieg aus der Rinne
Ausstieg aus der Rinne
Auf der überraschend sehr kompakten Schneedecke sind wir gleich mit aufgepackten Skiern durch die Rinne angestiegen. Und weil wir früher dran waren, sind wir erst knapp unterhalb des Ausstiegs vom Schatten in die Sonne gekommen. Dort hat Philipp, dessen asiatische Geschäftspartner infolge der Zeitverschiebung schon ihr Mittagsschläfchen absolviert hatten, seine Kommunikation mit diesen aufgenommen.

Überall sprudelt es unter der Schneedecke hervor
Überall sprudelt es unter der Schneedecke hervor
Nach dem Übersteigen des ausgeaperten Bereichs oberhalb der Rinne, der seit der letzten Woche nur unwesentlich breiter geworden war, haben wir angeschnallt und sind in der langen schrägen Mulde mit der gleißenden Sonne im Rücken weiter angestiegen.

Aufstieg im Moarkar; im Hintergrund die markante Pyramide des Preber
Aufstieg im Moarkar; im Hintergrund die markante Pyramide des Preber
Im Kar haben wir uns die obligate Trinkpause gegönnt. Auch der weitere Anstiegsweg bis hinauf zum Ausstieg aus dem Kar war nicht anders als bei den letzten Touren und braucht daher nicht weiter beschrieben zu werden.

Ausstieg aus dem Kar über den ausgeaperten Rücken mit Tiefblick ins Prebertal
Ausstieg aus dem Kar über den ausgeaperten Rücken mit Tiefblick ins Prebertal
Der Bereich des Ausstiegs ist aber mittlerweile doch wieder ziemlich ausgeapert. Daher kamen die Skier wieder auf die Rucksäcke und wir sind über den ausgeaperten Rücken aus dem Kar ausgestiegen. Mit dem herrlichen Tiefblick ins Prebertal hinter uns sind wir so dann gleich bis zur Scharte zwischen den beiden Tagesgipfeln aufgestiegen.

Beginn des Gratanstiegs zum Roteck
Beginn des Gratanstiegs zum Roteck
Rucksäcke und Skier haben wir dort deponiert und nachdem Philipp seine neuerliche asiatische Kommunikation beendet hatte, den Gratanstieg zum Roteck in Angriff genommen. Der Grat ist mittlerweile vollkommen ausgeapert. Schneereste gibt es nur mehr am Rand.

Kraxeln am Grat
Kraxeln am Grat
Mitten in der Kraxlerei hat sich Philipps koreanischer Geschäftspartner mit einem Anruf gemeldet. Und sobald er eine Hand frei hatte, hat ihm Philipp dann im Telefonat nicht nur die Schönheit der Umgebung erklärt, sondern ihm für seinen Brötchengeber auch noch ein Zusatzfeature zu einem bereits fixierten Millionenauftrag im Wert eines guten Mittelklassewagens verkauft. Dafür hat es sich jedenfalls ausgezahlt, des besseren Verstehens wegen auch einmal kurz den Helm abzunehmen.

Danach gab es für die restlichen Meter hinauf zum höchsten Punkt der Krakau außer ein paar größere Felsen, die noch überstiegen werden wollten, keine Hindernisse mehr. Um ¾ 9 Uhr sind wir auf dem ersten Tagesgipfel gestanden und haben uns nicht gelabt – die Jause war ja im Rucksack beim Skidepot auf der Scharte – dafür aber ausgiebig umgesehen. Michael Brandstätter aus Ramingstein ist am Gipfel als dritter Besucher an diesem Tag dann noch zu uns gestoßen

Philipp am Grat
Philipp am Grat
Ohne weitere Unterbrechung durch geschäftliche Besprechungen sind wir dann wieder abgestiegen und haben beim Skidepot eine oberösterreichische Gruppe rund um Paul Rammelmüller getroffen. Er hat beim Fotowettbewerb im Tourenportal des Salzburger Lawinenwarndienstes auch einen Preis errungen (Gratuliere noch einmal zum Foto und vor allem zur großartigen Tour auf den Grimming!) und auch die Preisverleihung besucht. Dabei er hat auch schon meinen Siegerski in Händen gehalten und mir begeistert von diesem erzählt. Jetzt freu ich mich erst recht auf das breite und leichte Wunderding aus dem Hause Blizzard (Zero G 85) im nächsten Winter. Die Transportkette von Salzburg nach Graz ist jedenfalls schon einmal organisiert.

Ultralight mit Dachstein
Ultralight mit Dachstein
In wenigen Minuten sind wir dann noch auf die Gr. Barbaraspitze angestiegen und haben uns dort eine ausgiebige Pause gegönnt. Diese ist uns auch aus der Luft noch kurzweilig gestaltet worden. Eine zweiköpfige Besatzung in einem Ultralight Flieger, der uns umrundet hat, hat fröhlich zu uns nach unten gewinkt.

Nicht ganz flache Einfahrt ins Moarkar
Nicht ganz flache Einfahrt ins Moarkar
Schließlich haben wir die frühe Gipfelsiesta beendet und uns für die Abfahrt fertig gemacht. Zuerst ging es zurück in die Scharte und danach noch einige Schwünge hinunter bis auf Höhe der direkten Einfahrt ins Moarkar. Dort haben wir für wenige Meter kurz abgeschnallt und danach auf perfekter Firnauflage ins Kar hinunter gejubelt.

Abfahrt im Moarkar
Abfahrt im Moarkar
Und weil die Schneedecke so überraschend kompakt war, sind wir auch diesmal gleich in der direkten Linie hinunter ins Kar weitergefahren. Nach 300 Hm lustvoller Abfahrt war dann einmal Zeit zum genussvollen Zurückschauen.

Abfahrt ins Prebertal
Abfahrt ins Prebertal
Am Karboden ging es dann weiter abwärts. Auch hier war der Schnee überraschend kompakt. Und in der anschließenden langen schrägen Mulde ist der Firn wieder ordentlich weggespritzt. Auch dieser Teil der Abfahrt wurde daher sehr flott absolviert.

Abfahrt im Ölasch’ngraben
Abfahrt im Ölasch’ngraben
Und nach dem Abstieg über den ausgeaperten Übergang in den Ölasch’ngraben durften wir dort abermals über sehr kompakten und herrlich aufgefirnten Frühjahrs-, pardon Sommerschnee jubeln. Lediglich im unteren Teil, wo das Schneeband jetzt merklich schmäler wird, muss man jetzt schon etwas genauer zwischen den auf der Schneedecke verstreuten Steinen hindurch zielen.

Durch den Schnee in den Bach eingebrochen
Durch den Schnee in den Bach eingebrochen
Am letzten Zipfel des durchgehenden Schneebandes haben wir abgeschwungen. Das war eindeutig um einen Meter zu weit, wie ich dann leidvoll erfahren habe, als beim Abschnallen die Schneebrücke unter mir gebrochen ist und ich im darunter hervorsprudelnden Bacherl gelandet bin.

Abstieg durch blühenden Almrausch
Abstieg durch blühenden Almrausch
Nach dem Aufpacken der Skier sind wir dann durch blühenden Almrausch wieder abgestiegen und haben diese sommerliche Genusstour um ¾ 11 Uhr am Ausgangspunkt beendet. Nach dem Verstauen der Ausrüstung sind wir in leichter Sommerkleidung in die Krakau zurück gefahren.

Backhendel
Backhendel
Jetzt waren wegen der frühen Stunde erst einmal der Friedhofs- und danach ein kurzer Verwandtenbesuch angesagt. Danach haben wir uns vom Schallerwirt verköstigen lassen. Josef hat uns diesmal ursteirisch bekocht. Zuerst gab es eine Bohnensuppe. In der würzigen dunklen Brühe hatte er als Einlage eine große Anzahl von Käferbohnen versteckt. Das ist jene köstliche steirische Spezialität, die durch ihre olfaktorische Nebenwirkung während der langen Heimfahrt jedem Wunderbaum, sollte sich ein solcher im Auto befinden, ganz sicherlich den Rang abläuft. Danach gab es ein knuspriges Backhenderl und dazu einen knackigen Blattsalat.

Das Krakauer Dreigestirn (Preber, Roteck und Gr. Barbaraspitz) bei der Abreise aus der Krakau
Das Krakauer Dreigestirn (Preber, Roteck und Gr. Barbaraspitz) bei der Abreise aus der Krakau
Nach dem abschließenden Kaffee haben wir sehr satt die Heimreise angetreten und uns nur einmal noch zum Zurückschauen auf die Tourenziele in der Nachmittagssonne kurz eingebremst. Wie sommerlich es inzwischen ist, hat uns das Außenthermometer signalisiert, das zum Beispiel in Murau 30 Grad angezeigt hat. Die fast schon obligate Nachbesprechung bei einem Glaserl Wein im heimischen Garten ist diesmal dem Bewegungsdrang von Philipp zum Opfer gefallen, der gleich noch eine Beachvolleyballeinheit am USI draufgepackt hat. Also habe ich alleine Resumee gezogen. Und weil bei der Rucksackinventur noch immer ein kleiner Vorrat an Sonnencreme zum Vorschein gekommen ist, wird der wohl in der nächsten Woche beim Omi Opa Urlaub mit unseren „großen“ Enkelkindern in Mali Losinj verschmiert werden.

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