Seinerkreuz

mit dabei:
Brigitte

733 Tour auf den Weidschober mit Steffi und Antonia
733 Tour auf den Weidschober mit Steffi und Antonia
Über Jahrzehnte hat mein Schatz Brigitte meine Bergleidenschaft passiv mitgetragen und sich mit mir mitgefreut. Die Touren mit den Kindern und den Enkelkindern (bei Antonia war sie ja schon dabei) haben nun dazu geführt, dass auch sie vom Skitourenvirus infiziert worden ist. In Zeiten der Pandemie eine Infektion gutzuheißen ist zwar etwas komisch, aber sicher nicht verwerflich, ist doch die Bewegung an der frischen Luft von Beginn an als positiv gesehen worden.

Anfahrt ohne Maske
Anfahrt ohne Maske
Brigitte hat in neues, passendes Schuhwerk investiert und dieses galt es auf der heutigen Tour einmal einzugehen. Schon die Anreise hat sich von all den andern Touren der letzten Wochen sehr positiv abgehoben. Ohne die Benutzung der FFP2 Maske, die bei Touren mit haushaltsfremden Personen während der Fahrten immer getragen wird, fährt es sich halt einmal viel angenehmer. Nach einem ausgiebigen Frühstück ging es so in der Morgensonne zum Ausgangspunkt beim Spengerwirt in Hirschegg.

Aufstieg zum Großofner
Aufstieg zum Großofner
Vorbei an den Lamas, die Chris und Lisi am letzten Freitag eine besondere Erinnerung beschert hatten, ging es über die Brücke und von da durch die Waldschneise zur ehemaligen Skipiste des Großofnerlifts. Dort hatte jetzt Brigitte ihre spezielle Kindheitserinnerung an Skitage mit ihrem Großonkel zusammen mit ihrem Cousin und ihrer Cousine. Dort, wo sie früher vom Schlepplift hinaufgezogen worden ist, hat sie heute beim Anstieg zum Gehöft Großofner in der warmen Sonne bald einmal die wärmende Oberbekleidung abgelegt.

Aufstieg zur Franzlhütte
Aufstieg zur Franzlhütte
Über die nächsten Wiesen ging es weiter hinauf in Richtung Franzlhütte. Einmal mussten dabei bei der Überwindung eines steileren und ausgeaperten Rains die Skier abgeschnallt werden. Auf Höhe der Hütte haben wir uns eine Trinkpause gegönnt. In der seit der letzten Woche im unteren Teil ziemlich ausgeaperten Waldpassage sind wir trotzdem auf Skiern weiter angestiegen. Viele gleichzeitig Aufsteigende haben hier abgeschnallt.

Aufstieg zur Bartholomäus Kirche
Aufstieg zur Bartholomäus Kirche
Am Forstweg im weiteren Verlauf des Anstiegs gab es dann wieder ausreichend Schnee. Diesem hätten wir jetzt bis hinauf zur Bartholomäuskirche folgen können. Wir haben uns aber trotz überschaubarer Schneereste zu Beginn für den etwas kürzeren Weg nach rechts hinauf, den wir schon in der letzten Woche gewählt hatten, entschieden. Dabei sind die Felle ziemlich feucht geworden. Auch die zweite Wegkehre haben wir am Sommerweg abgekürzt.

Aufstieg oberhalb der Bartholomäus Kirche; im Hintergrund der Rappold
Aufstieg oberhalb der Bartholomäus Kirche; im Hintergrund der Rappold
Etwas oberhalb der Kirche sind wir wieder auf die zuletzt begangene Route gestoßen. Der dort im Baumschatten noch konservierte kalte Triebschnee hat jetzt auf meinen betagten Fellen angestollt. Brigittes neue Aufstiegshilfen sind davon verschont geblieben. Über die breite Lichtung und durch den kleinen Wald ging es danach weiter hinauf zur querenden Forststraße.

Schlussanstieg
Schlussanstieg
Wenn ich mich vor einer Woche dort wegen einer Begegnung mit einem LKW gewundert habe, so war die Verwunderung heute nicht mehr so groß, als unmittelbar vor unserer Wegquerung ein PKW und knapp danach ein Radlader talwärts gefahren sind. Eine kurze Pause haben wir uns hier noch gegönnt. Danach ging es weiter hinauf über die vorgelagerte Kuppe mit dem steinernen Ofen. Von da war dann das große Kreuz im Blickfeld und hat die nötige Energie für den Schlussanstieg freigesetzt.

Gipfelfreude
Gipfelfreude
Die Freude über das Erreichen des Gipfels war Brigitte natürlich ins Gesicht geschrieben. Und sie kann stolz darauf sein, wie bravourös sie dies gemeistert hat. Es war nahezu windstill, eine Seltenheit hier oben. Entsprechend lange haben wir dann unseren Gipfelaufenthalt zelebriert und daneben für die spätere Abfahrt umgerüstet.

Abfahrt vom Seinerkreuz
Abfahrt vom Seinerkreuz
Die war dann für Brigitte als geübte Abfahrerin trotz des ungewohnten Terrains ein „Heimspiel“. Der feste Harschdeckel, stellenweise mit etwas Triebschnee obenauf, war gut fahrbar. Den vielen Trittspuren von Winterwanderern und Schneeschuhgehern, die die Unterlage etwas holprig machten, galt es auszuweichen. Sehr flott haben wir die Höhe wieder abgebaut.

Abfahrt am Forstweg
Abfahrt am Forstweg
Vorbei an der Kirche ging es – jetzt immer am Forstweg – abwärts. Den ausgeaperten Bereich im Wald oberhalb der Franzlhütte wollten wir auch umfahren. Dies war insofern nur von mäßigem Erfolg gekrönt, als der Stichweg, der wieder zur Franzlhütte zurückführt, zwar eine durchgehende Schneeauflage hatte, aber sehr flach ist und zwischendurch auch mehrmals etwas bergauf führt. Da waren einige Stockschübe vonnöten und das hat uns auch ein paar Aufwärts – Höhenmeter zusätzlich eingebracht.

Abfahrt zum Spengerwirt
Abfahrt zum Spengerwirt
Ab der Franzlhütte ging es dann in flotter Fahrt wieder hinunter. Je nach Einstrahlungswinkel war der Schnee einmal mehr, dann wieder weniger aufgefirnt, aber in allen Bereichen gut fahrbar. Dort, wo wir im Anstieg am ausgeaperten Rain abgeschnallt hatten, haben wir auch jetzt wieder abgeschnallt und sind ein paar Meter hinuntergestiegen. Nach dem Anschnallen haben wir wieder Fahrt aufgenommen und sind vorbei am Großofner weiter abgefahren.

Glücklich zurück am Ausgangspunkt
Glücklich zurück am Ausgangspunkt
Der längst verstorbene Großonkel ist zwar nicht – wie damals immer – mit seiner Zigarette in der Hand am Waldrand gestanden, aber wäre er, er hätte sich darüber gefreut, wie „sein Mädl“ hinunter gebraust ist. In Null komma nix waren wir also wieder am Ausgangspunkt der Tour bei der Brücke neben dem Gehege der Lamas. Da haben wir die Skier wieder geschultert und zum Parkplatz vor dem Wirtshaus zurückgetragen.

Schnitzelsemmel
Schnitzelsemmel
Bevor wir uns umgezogen haben habe ich schnell die obligaten Schnitzelsemmeln geordert. Die haben wir dann am Sonnenbankerl vor dem Auto genussvoll verzehrt. Der Heinrich kann seine Sorge, dass aus mir noch ein Leberkäsjunkie wird, also vorweg einmal beiseite lassen. Den Kaffee haben wir dann zu Hause im Garten in der Nachmittagssonne genossen und dabei die Tour zwischen den zum Trocknen ausgebreiteten Ausrüstungsgegenständen noch nachwirken lassen. Die nächste gemeinsame Tour mit Brigitte wird hoffentlich nicht lange auf sich warten lassen und ich freue mich schon darauf.

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