mit dabei:
Hans Jörg, Michael, Bernhard, Philipp und das Brockengespenst
Die Wetterprognose hat für das ganze Land Bewölkung und unfreundliches Wetter vorausgesagt. Am ehesten war beim Stau aus dem Südwesten noch im Bereich der Gesäuseberge mit nachmittäglichen Auflockerungen zu rechnen.
Leichter Schneefall hat unsere Anfahrt bis ins Murtal begleitet. Und als hinter dem Präbichl die Wolkendecke immer dünner geworden ist, war unsere Entscheidung für diese Region schon einmal bestätigt. Groß aber war die Überraschung, als während der Durchfahrt des Gesäuses sich die Wolken komplett verzogen haben.
Etwas sketpisch waren wir schon, als bis zum Kölblwirt in Johnsbach die Schneedecke neben der trockenen Straße nicht als solche erkennbar war. Aber ab dem Schilift ist der Schnee neben der Straße plötzlich zusehends mit den wenigen Höhenmetern bis zum Klammparkplatz mitgewachsen.
Bei ? 9 Grad sind wir mit aufgepackten Schiern durch die Klamm aufgestiegen. Und weil es so gut getragen hat, sind sie auch noch auf der Rodelpiste und die nächste Geländestufe hinauf in Richtung Stadelfeldschneid am Rucksack geblieben.
Nach dem Anschnallen ging es weiter hinauf in Richtung Glanegg. Die dort vorgefundene Aufstiegsspur war ob der südseitigen Exposition ebenso wie die ?Piste? daneben pickelhart. Bald haben also die Harscheisen ihren Dienst versehen müssen. Im letzten Teil des Anstiegs nach der Karstufe war es dann wieder griffig und entgegen den üblichen Verhältnissen in Jahren mit ?normaler? Schneehöhe die Wechte im Ausstiegsbereich so gut wie überhaupt nicht vorhanden.
Nach dem Deponieren der Schi ging es weiter hinauf auf die Stadelfeldschneid. Ein frisches Lüfterl hat hier geblasen und immer wieder sind aus dem Süden Wolkenfetzen übergeschwappt. Dies und die Sonne im Rücken hat uns das seltene Vergnügen beschert unseren eigenen Schatten als Brockengespenst mit Glorie zu beobachten. (Eine genaue Beschreibung dieser beiden Phänomene findet sich bei der Tour v. 5.2.2008 auf den Griesmoarkogel (Saison 2007/08).
Nach dem Abstieg ging es dann hinüber auf die Gsuchmauer. Während der kurzen Aufstiegszeit hat der eiskalte Wind merklich zugelegt. Immer den Lugauer im Blickfeld hat sich das Aufsetzen von Gesichtsmaske und Haube jedenfalls bezahlt gemacht. Der Gipfelaufenthalt ist ob der unwirtlichen Verhältnisse naturgemäß sehr kurz ausgefallen. Schnell wurde abgefellt und für die Abfahrt umgerüstet. Danach ging es hinunter in Richtung Gsuchkar.
Im obersten, südseitig exponierten Teil des Kars, in dem noch die Sonne schien, war es griffig und hart, aber ziemlich zerfahren. Ab dem Eintauchen in den Schatten des Hochhäusl war dann ein fester tragfähiger Harschdeckel unsere Unterlage für einen weiteren Teil der Abfahrt.
Weiter unten ist dier Harsch zwar stellenweise etwas gebrochen, war aber immer noch gut fahrbar. Im untersten Teil des Kars, dort wo durch die Kälte im Schatten der Pulverschnee noch mit einer Schicht Oberflächenreif überzogen war, hat es dann ordentlich gerauscht. Einzig die nicht sehr tief eingeschneiten herumliegenden Äste im Waldgürtel haben mir einen unvergesslichen Einfädler mit anschließendem Köpfler beschert.
Auf der Haselkaralm wurde die durch den stürmischen Wind verleidete Gipfeljause nachgeholt und wieder aufgefellt. Danach ging es hinauf entlang der ausgeschilderten Route zum Hüpflingerhals. Und weil uns eine Dreikönigstour mit nur zwei Gipfeln nicht dem Tag entsprechend erschien, haben wir hier beschlossen, noch einen dritten Gipfel dranzuhängen.
Die Felle wurden für den späteren Gebrauch also warm verpackt und ab ging es hinunter in Richtung Neuburgalm. Je nach Hangexpositition gab es alle Arten von Schnee auf diesem kurzen Stück. Ein ziemlich großes Schneebrett, das bis auf den Grund von einem südseitig exponierten Hang abgegangen ist, hat wieder einmal dokumentiert, dass sich auch in diesem Winter der vor dem ersten Schneefall nicht gefrorene Boden sehr negativ auf die Lawinensituation auswirkt.
Nach dem Auffellen ging es entlang einer gut ausgetretenen Spur hinauf zum Neuburgsattel und weiter am Forstweg in Richtung Gscheideggkogel. Zuletzt ging der Anstieg entlang der ausgeschilderten ?Piste? hinauf zum letzten Ziel dieses Tages, das wir um 15.20 Uhr erreicht haben.
Nachdem sich die Sonne mittlerweile hinter einer im Süden angestauten Wolkenschicht versteckt hatte, war es auch hier oben nicht wirklich gemütlich. Trotzdem haben wir den Gipfelaufenthalt mit dem herrlichen Blick zum Lugauer genossen.
Danach ging es entlang der ausgeschilderten Route zurück in Richtung Johnsbach. Ab der Ebneralm sind wir der Rodelpiste, die bis vor dem ersten Tunnel in der Klamm eine harte und geschlossene Schneedecke bietet, gefolgt. Nach knapp 8 Stunden am Berg haben wir um 16.25 Uhr bei -6 Grad den Ausgangspunkt der Tour wieder erreicht und sind danach sehr hungrig beim Kölblwirt eingefallen um unsere Energiespeicher nach 2.000 Hm wieder aufzufüllen. Und nach der flotten Heimfahrt ? diesmal ohne Blitz ? gab es zu Hause noch einen ordentlichen Nachschlag.