Stadelstein

mit dabei:
Michael und Philipp

Cour de Filet Bison mit Frühlingskräutern, Kartoffel-Kresse-Cannelloni & Morcheln
Cour de Filet Bison mit Frühlingskräutern, Kartoffel-Kresse-Cannelloni & Morcheln
Nach einigen hochwinterlichen Wochenenden bei unseren südlichen Nachbarn gab es diesmal die Aussicht auf die erste wirkliche Frühjahrstour in der Heimat. Für den Bereich der Eisenerzer Alpen haben wir, bevor die nächste Front aus dem Südwesten über uns hinwegzieht, am ehesten die erhofften Frühlingsbedingungen erwartet. Der kulinarische Genuss eines 5-Gang Menus mit dem Thema ?Frühlingserwachen? am Vorabend hat perfekt dazu gepasst. (Meinem kulinarischen Kritiker Heinrich werde ich darüber gesondert und persönlich Bericht erstatten) Ausdampfen nach der Völlerei war daher gerade recht.

Aufstieg entlang des Moosalmbaches
Aufstieg entlang des Moosalmbaches
Bereits um 7.35 Uhr sind wir am Parkplatz Moosalm gestartet. Zugleich mit uns hat sich auch Eva aus Graz mit ihrem 8 Monate alten Hundemädchen Candy auf den Weg gemacht. Die beiden haben dann auch auf dem Weg hinauf in Richtung Moosalm unser Anfangstempo bestimmt, weil es uns nicht gelungen ist, trotz flotten Gehtempos sie auch nur um wenige Meter abzuhängen.

Aufstieg zur Moosalm
Aufstieg zur Moosalm
Und obwohl dies Candys erste Schitour war, ist dies bis zum Gipfel so geblieben. Oftmalige kleine Bremser, wenn sie hinten auf einen Schi gestiegen ist, haben dies jedenfalls merken lassen. Unser Aufstiegstempo haben wir aber ab der ersten Pause erheblich reduziert, um auch noch Zeit zum Schauen und Fotografieren zu erübrigen. Trotzdem waren wir die ersten, die an diesem Tag auf dieser Route unterwegs waren. Und auch das ist bis zum Gipfel so geblieben, mit dem Benefiz, dass wir weiter oben dann auch die Spur legen ?durften?.

Aufstieg aus dem Gößgraben mit Gößeck
Aufstieg aus dem Gößgraben mit Gößeck
Nach dem Überwinden der Steilstufe im Wald , wo es eine sehr steile in der direkten Linie angelegte alte Spur ohne eine einzige Spitzkehre gab (da wird doch wohl nicht der Ernstl auf seinem Weg zum Mooshals vor 3 Tagen sich ?eingetragen? haben) ging es über die mäßig geneigten Flächen im Bereich der Waldgrenze hinauf in Richtung Moosalm.

Aufstieg im Bereich Moosalm mit Gößeck
Aufstieg im Bereich Moosalm mit Gößeck
Der zu diesem Zeitpunkt noch wolkenlose Himmel über dem Tourenziel hat uns beim Spuren durch den ab diesem Bereich am Vortag gefallenen Neuschnee jedenfalls angespornt. Die Temperatur des Schnees und die angefeuchteten Felle haben aber eine sehr spezielle Symbiose gebildet, die hinlänglich als ?Anstollen? bekannt und unter Tourengehern nicht übermäßig beliebt ist.

Aufstieg von der Moosalm zum Stadelstein
Aufstieg von der Moosalm zum Stadelstein
Trotzdem haben wir den Aufstieg durch diese herrliche Winterlandschaft auf jedem Meter genossen. Das Tourenziel immer vor Augen haben einige durchziehende Wolken auch noch für schöne Licht- und Schattenefekte gesorgt.

Aufstieg über den Rücken zum Speikkogel; im Hintergrund der Stadelstein
Aufstieg über den Rücken zum Speikkogel; im Hintergrund der Stadelstein
Da das Kar in seiner gesamten Breite am oberen Rand stark überwechtet ist, haben wir zur Vorsicht die Spur über den Rücken zum Speikkogel angelegt. Der hier im Schatten noch kältere Pulverschnee hat den symbiotischen Effekt mit den nassen Fellen gleich noch einmal verstärkt und die Stollendicke erhöht. Einige eisige Flächen am Rücken haben aber Gelegenheit geboten, den größten Teil der Stollen abzustreifen, bevor sie sich beim Überqueren der nächsten Triebschneelinse sofort wieder aufgebaut haben.

Blick zum Stadelstein über die heuer besonderes mächtige Wechte
Blick zum Stadelstein über die heuer besonderes mächtige Wechte
Knapp unterhalb des Gipfels vom Speikkogel haben wir bei aufkommendem Wind die Hochfläche erreicht und nach einer kurzen Abfahrt ? soferne dies mit den ?Knödeln? an den Fellen überhaupt möglich war ? uns entlang der heuer ausgesprochen mächtigen Wechte in Richtung Stadelstein weiter bewegt.

Gipfelfreude am Stadelstein
Gipfelfreude am Stadelstein
Am Fuße des Gipfelaufschwungs haben wir die Schi deponiert und uns wärmer angezogen. Eva hat bei der Gelegenheit einen Handschuh dem Wind geopfert. In wenigen Minuten sind wir dann entlang des Grats, der heuer auch viel stärker überwechtet ist als in den Jahren zuvor, zum Gipfel angestiegen. Diesen haben wir nach einer gemütlichen Gesamt ?Aufstiegszeit von 2 Std 50 min erreicht.

Abstieg zum Schidepot
Abstieg zum Schidepot
Die Gipfelrast haben wir wegen des Windes sehr kurz gehalten und uns bald wieder auf den Rückweg zum Schidepot gemacht. Nach dem Umrüsten für die Abfahrt und dem Verstauen der Felle sind wir wieder entlang der Wechte so weit zurückgefahren, bis diese nicht mehr überhängend war.

Abfahrt vom Stadelstein
Abfahrt vom Stadelstein
Dort sind wir dann in das Kar eingefahren und haben besten Schnee vom ersten Meter an vorgefunden. Im obersten Abschnitt war dies ?schwerer? Pulver, ab dem Karboden bis hinunter zur Moosalm war dies dann Firn vom Feinsten.

Jausenpause auf der Moosalm
Jausenpause auf der Moosalm
Auf der Moosalm haben wir die längst fällige Jausenpause eingelegt und unseren Aufenthalt in der Sonne zelebriert. Eva hat sich zu diesem Zeitpunkt aus Termingründen verabschiedet und ist vorausgefahren.

Abfahrt von der Moosalm
Abfahrt von der Moosalm
Der Schnee im Hang unterhalb der Moosalm war schon etwas schwerer und ab der Einfahrt in den Wald ist auch der frisch gewachste Schi nicht mehr so gut gerutscht, wie ich mir das vorgestellt hatte. Der feuchte Schnee hat sich an der glatten Fläche richtiggehend festgesaugt. Die Steilheit des Geländes und die von vielen nach uns Aufsteigenden (?Molto traffico? nicht nur in der Saisera – siehe Vorwoche) festgetretene Spur hat aber trotzdem noch für ein Abfahrtsvergnügen gesorgt. Dieses hat bis zum Abschnallen direkt neben dem Parkplatz angedauert.

Grammelstrudelsuppe
Grammelstrudelsuppe
Bereits vor Mittag haben wir die Tour schon wieder beendet. Inzwischen hatte auch die Staubewölkung aus dem Südwesten teilweise der Sonne den Weg verstellt.
Über die sehr dreckige Forststraße ging es dann zum Einkehrschwung in Trofaiach. Und für den Heinrich sei an dieser Stelle festgehalten, dass wir wieder zu unseren alten Tugenden (Grammelstrudel-/Fritattensuppe und Radler) zurückgekehrt sind.