Tockneralm

mit dabei:
Der Weihnachtshase, 3 Schneehühner, 3 Hirsche …

Der Preber von Wolken verhüllt
Der Preber von Wolken verhüllt
Da Capo! Und das aus gutem Grund. Eigentlich war ja für diesen Tag der Preber geplant. So oft war ich am Krakauer Hausberg schon bei unterschiedlichstem Wetterunbill, von Schneefall über Nebel und Sturm bis hin zu einem Frühlingsgewitter am Gipfel. Solche Erlebnisse wollte ich mir angesichts der Wetterprognose für heute ersparen. Die Tockneralm bietet dem gegenüber für mich den Vorteil, erstens von der Haustüre weggehen zu können, zweitens bewegt man sich bis hinauf zur Waldgrenze im Windschatten und drittens sind die Verhältnisse von der gestrigen Tour bereits bekannt und ist daher eine allfällige schlechte Sicht egal.

Track und Profil: Garmin Oregon 450
Track und Profil: Garmin Oregon 450
Bei +4,5 Grad(d.i. um 15 Grad wärmer als gestern) und leichtem Nieselregen bin ich entlang derselben Route aufgestiegen wie am Vortag. Eine nähere Wegbeschreibung kann ich mir daher ersparen. Die beiden Tracks übereinander gelegt (gestern grau, heute gelb) zeigen die nahezu idente Aufstiegs- und Abfahrtslinie. Wer bei genauem Studium der Tracks feststellt, dass das Tockneralm-Gipfelkreuz am oberen Ende des Hochfeldes steht, liegt richtig. Es ist dies der Vorgipfel, von dem aus man die beste Aussicht über das Krakautal hat. Der meist abgewehte Übergang zum 50 m höheren Hauptgipfel ist für Skitouren nicht lohnend.

Aufstieg zur Waldgrenze
Aufstieg zur Waldgrenze
Mit zunehmender Höhe und Temperaturrückgang ist der leichte Schneefall immer trockener geworden. Schon im Anstieg war bemerkbar, dass sich die Schneedecke seit gestern durch den Temperaturanstieg – nicht zum Positiven – verändert hatte.

Starkes Schneetreiben hoch über der Krakau
Starkes Schneetreiben hoch über der Krakau
Auf Höhe der Waldgrenze habe ich mir eine kurze Trinkpause gegönnt. Danach ging es weiter hinauf in Richtung Niederfeld. Auf halbem Weg hat der Wind aus Nordwest kräftig zu blasen begonnen. Sehr bald habe ich daher die Jacke angezogen, die Mütze aufgesetzt und auch gleich den Gesichtsschutz ausgepackt.

Starkes Schneetreiben hoch über der Krakau
Starkes Schneetreiben hoch über der Krakau
Danach bin ich weiter zum Niederfeld und weiter zum Hochfeld genau in die Richtung, aus der der Wind immer stärker geblasen hat, aufgestiegen. Der Triebschnee, der wie ein Kugellager wirkt, und der starke Gegenwind haben dabei auf das Gehtempo gedrückt.

Tockneralm 2.304 m
Tockneralm 2.304 m
Am Hochfeld hat der Wind noch einmal an Stärke zugelegt. Immer wieder musste ich stehen bleiben, um mit viel Stockeinsatz bei Böen nicht die Balance zu verlieren. 2 ½ Stunden nach dem frühen Aufbruch war ich schließlich am Gipfel.

Am Gipfel gemessene Windspitze
Am Gipfel gemessene Windspitze
Der Gipfelaufenthalt wurde angesichts der unfreundlichen äußeren Umstände – ich habe Windspitzen von 107 km/h gemessen – auf das äußerste Mindestmaß reduziert. Danach ging es – vom Wind angetrieben – in etwa entlang der Aufstiegsspur wieder talwärts.

Blick vom Niederfeld über das vordere Krakautal
Blick vom Niederfeld über das vordere Krakautal
Der Triebschnee war gut fahrbar, der Harschdeckel oberhalb der Waldgrenze halbwegs tragfähig. Im lichten Wald bis hinunter zur Fixl Hütte hatte sich der Sennkogel-Schneemix leider nicht gehalten. Der gestern noch tragfähige Harschdeckel war dies teilweise nicht mehr, der Pulverschnee in den ebenen Passagen hatte sich in Bruchharsch verwandelt und die Abschnitte dazwischen waren auch nicht besser geworden. Mit Bedacht bin ich aber trotzdem ziemlich flott bis zum Weg bei der Fixl Hütte abgefahren.

Wenig Schnee und Windbruch im Hohlweg
Wenig Schnee und Windbruch im Hohlweg
Viel flotter ging es dann auf der festgefahrenen Schneefahrbahn am Weg talwärts. Und nach der Abzweigung in Richtung Hohlweg habe ich auch heute wieder die Skier geschultert und sie bis zur Wiese neben der Skilift Bergstation getragen.

Hühnerfilet im Speckmantel
Hühnerfilet im Speckmantel
Danach ging es vorbei an der trainierenden örtlichen Skijugend, die ihrem Vorbild, der Europacupführenden Ramona Siebenhofer nacheifert, am F.I.S. Hang abwärts. Schon vor ½ 10 Uhr habe ich vor dem Elternhaus die Tour beendet. Nach dem Auftauen und Trocknen der Ausrüstung war es mir zur Mittagszeit wieder möglich, mit der angelaufenen Kamera Fotos zu schießen. Das wird den Heinrich freuen, denn sonst wäre ihm der Bildnachweis von Brigittes Hühnerfilet im Speckmantel verborgen geblieben.