dabei:
Philipp
Die Wetterprognose für di e Steiermark am heutigen Samstag war nicht berauschend. Im Bereich der Krakau sollten sich aber doch einige sonnige Abschnitte, vor allem später am Tag ausgehen. Die Wahl des Tourenziels war daher wieder nicht schwer. Bei Schneefall sind wir in Graz weggefahren, im oberen Murtal hat die Wolkendecke schon Lücken gezeigt und beim Anschnallen vor dem Elternhaus in der Krakau hat bereits die Sonne gelacht.
Der Sonnenschein hat in weiterer Folge nicht nur uns auf den ersten Metern des Anstiegs, sondern einer großen Schar von jungen Rennläuferinnen, die sich beim frühen Einfahren für den ersten der beiden FIS Slaloms lautstark durch die Kippstangen geboxt haben, Freude bereitet. Vorbei an den Skiliften ging es dann hinauf zum Hohlweg, der durch den Windbruch der letzten Jahre jetzt frei liegt und daher mehr Schnee abbekommt.
Über die geräumten, aber schneebedeckten Forstwege sind wir in weitere Folge zur Fixl Hütte aufgestiegen. Ab da haben wir dann unsere eigene Spur zur Waldgrenze hinauf gezogen. Am Weg dorthin haben wir uns auch eine Trinkpause gegönnt. Der etwas flachere Bereich knapp unterhalb der Waldgrenze war mit besonders viel Triebschnee, der sich dort im lichten Wald abgelagert hatte, gesegnet.
Danach haben wir eine Spur in der direkten Linie aufs Niederfeld hinauf gezogen. Immer wieder wurden aber kurze Fotostopps und Zeit für das Genießen des sich auftuenden Tiefblicks eingebaut. Knapp unterhalb des Niederfelds war es dann Zeit, die Oberbekleidung und den Gesichtsschutz zu ergänzen. Ein sehr frischer Wind, der uns aus NW entgegen geblasen hat, hat jedem von uns kurzzeitig auch einen Ausrüstungsgegenstand entrissen.
Getrennt voneinander haben wir daher in kurzen Abständen jeweils eine kurze Zwischenabfahrt zum Zwecke des Einfangens der davonfliegenden Ausrüstung gestartet. Nachdem wieder alles gut verstaut war, ging es weiter hinauf aufs Hochfeld. Der Wind hat wieder nachgelassen und ist zwischendurch komplett eingeschlafen.
Nach einem sehr gemütlichen Anstieg mit den schon angesprochenen Zwischenstopps haben wir 2 Std 35 min nach unserem Aufbruch das große Gipfelkreuz am oberen Ende des Hochfelds erreicht. Während unseres Aufenthalts hat es zwischenzeitig wieder etwas böig geblasen und Philipps Sprintqualitäten waren abermals gefordert als es galt, davonfliegenden Verpackungsmüll im Sinne des Umweltgedankens wieder dingfest zu machen.
Dass wir an einem so schönen Tag nicht alleine am Gipfel sein würden, war zu erwarten. Am gut besuchten Gipfel waren diesmal auch Vertreter meiner großen Krakauer Verwandtschaft. Cousin Erich, der ja fast täglich seinem Hausberg einen Besuch abstattet, und sein Neffe Stefan waren von der Klausen um eine Stunde schneller aufgestiegen als wir. Nach dem Gipfelplausch sind wir dann entlang unserer Aufstiegsspur wieder abgefahren.
Der Mix aus Triebschnee- und abgeblasenen Flächen im Bereich des Hochfelds war schon bestens fahrbar. Noch viel besser war es dann auf den steiler geneigten Hängen hinunter zum Niederfeld und weiter bis zur Waldgrenze. Da war kein schlechter Schwung dabei und das Fahren hat ordentlich Spaß gemacht.
Im lichten Wald bis hinunter zur Fixl Hütte war die Schneequalität von der Hangexposition, der Steilheit und allfälliger Beschattung durch den Baumbestand abhängig. In dem Mix aus Pulver und (teilweise brüchigem) Harsch bzw. in den steileren, firnigen Böschungen haben wir uns sehr gut zurecht gefunden.
Bei der Hütte haben wir uns dann in den Weg hinein gestellt und uns talwärts treiben lassen. Eine einzige, etwas tief geräumte und daher etwas ausgeaperte Stelle konnte am Wegrand umfahren werden. Auch der Hohlweg war gut fahrbar und daher waren wir sehr schnell wieder bei der Bergstation des Skilifts.
Der erste Slalomdurchgang war inzwischen schon beendet. Neben dem bereits ausgeflaggten 2. Durchgang sind wir anfangs auf der Piste talwärts gecarvt. Danach ging es wieder querfeldein zurück zum Ausgangspunkt der Tour beim Elternhaus. Die Ausrüstung wurde verstaut und die im Tal gebliebenen Verwandten mit einem Kurzbesuch beehrt.
Weil Philipp diesmal keinen Termin anderorts hatte, sind wir auch für die Einkehr im Ort geblieben. Das war auch schon deshalb eine sehr weise Entscheidung, weil das Essen perfekt zur Tour gepasst hat. Das Duo vom Hirsch (Rücken und Braten) mit Preiselbeerrisotto und Zucchini-Kürbisgemüse war jedenfalls ein Gedicht. Birgit Stiller, die Chefin vom Stigenwith hat uns auch über die Herkunft des köstlichen Fleisches aufgeklärt. Das Schmaltier hat laut ihrer Aussage rund um die Fixl Hütte, also exakt dort, wo wir aufgestiegen und wieder abgefahren sind, gelebt oder ist zumindest dort erlegt worden. Ob Heinrich dem Schweinsbraten mit Grammelstrudel und Sauerkraut, den Birgit mit uns am Tisch verzehrt hat, den Vorzug gegenüber dem Wild eingeräumt hätte, wird er mir sicher bei passender Gelegenheit irgendwann verraten.
Nach dem abschließenden Kaffee haben wir noch dem Familiengrab am Friedhof einen Besuch abgestattet. Danach ging es wieder heimwärts. Gerne haben wir uns dabei noch ein paar Mal umgedreht und auf die beiden so lohnenden Tourenziele der letzten Woche zurück geblickt