mit dabei:
Dunkelheit, Sonnenaufgang und viel Bruchharsch
An diesem Wochenende mit sehr hohen Temperaturen und teilweise regnerischem Wetter habe ich einen Besuch in der Heimat absolviert. Bei der gestrigen Einkaufsfahrt mit Vater nach Tamsweg hat es zur Mittagszeit beim Prebersee bei 3 Grad plus leicht geregnet. Da habe ich mir schon gedacht, meine auf Verdacht eingepackte Tourenausrüstung umsonst mit zu haben. Aber gegen Abend hat es aufgeklart und deshalb habe ich beschlossen, vor dem Frühstück eine schnelle Schitour auf den Hausberg zu unternehmen.
Um 5.50 Uhr bin ich beim Elternhaus gestartet und habe mich im Lichte der Stirnlampe exakt entlang derselben Route wie am 30.12. 2007 nach oben bewegt. Deshalb kann eine nähere Wegbeschreibung an dieser Stelle unterbleiben. Auf Höhe der Fixl Hütte war es noch immer so dunkel, dass ich einige Meter entlang des geräumten Forstweges in die falsche Richtung gegangen bin. Dies habe ich aber gleich gemerkt und mich wieder in die richtige Spur hineingestellt.
So bin ich noch bis zur Waldgrenze dem kurzen Lichtkegel der Stirnlampe nachgelaufen und habe erst bei den letzten Bäumen die Lampe ausgeknipst. Ab da gab es eine sehr hangschonend ( = in der Falllinie) angelegte, glasige Spur, der ich im Dämmerlicht gefolgt bin. Mit den Stöcken habe ich daneben schon die Schneebeschaffenheit für die Abfahrt sondiert und dabei keine guten Entdeckungen gemacht.
Sehr oft habe ich kurze Stopps eingelegt um mit dem Fotoapparat zu hantieren. In erster Linie ging es dabei darum, die tolle Morgenstimmung hinter mir irgendwie festzuhalten. Nach dem Motto ?Wie überliste ich die Automatik meiner Trottelbox?? habe ich dabei viel Pulver ohne nennenswerten Erfolg verschossen und dabei einiges an Zeit verbraten.
Trotzdem war ich nach 1 Std 50 min am Gipfel; gerade rechtzeitig zum Sonnenaufgang. Jetzt war beim Fotografieren erst recht keine Zurückkaltung mehr geboten und ich bin für den frühen Aufbruch mit vielen unvergesslichen Eindrücken belohnt worden. Der leichte Wind , der mir auch schon entlang der letzten 200 Hm entgegen geblasen hat, hat dabei nicht gestört.
Es war herrlich zu beobachten, wie die aufgehende Sonne die umliegenden Gipfel der Reihe nach beleuchtet hat. Die langen Schatten und die vom Wind geformten Schneegebilde haben in der unmittelbaren Umgebung meine Bewunderung gehabt.
Nach etwa 25 min am Gipfel habe ich die Abfahrt in Angriff genommen. Zu Beginn wechselten sich harte Harschflächen und brüchige Windgangeln mit Triebschneelinsen ab. Alle Arten von Schnee waren aber berechenbar. Später war aber plötzlich nur mehr Brucharsch als Unterlage für die Abfahrt verfügbar. Am letzten, gleichmäßig geneigten, langen Hang bis hinunter zur Waldgrenze habe ich dann ein spezielles Bruchharschtraining mit Umstellung des Fahrstils absolviert, um mich nicht um den Abfahrtsgenuss zu bringen.
Für die Abfahrt im Wald bis zur Fixl Hütte beanspruche ich jedenfalls keine Haltungsnoten. Und ich war auch froh, dass zu dieser frühen Stunde außer mir noch niemand unterwegs war, der sich an meinen Verrenkungen auf Grund der ständig wechselnden Schneeverhältnisse hätte delektieren können.
Ab der Fixl Hütte ging es dann auf dem hartgefrorenen Forstweg sehr flott weiter hinunter. Und weil der Weg diesmal nicht so tief geräumt war wie beim letzten Mal, gab es auch kein Schi schonendes Abschnallen mehr. Auch der folgende Hohlweg konnte in seiner ganzen Länge ohne Unterbrechung befahren werden.
So war ich sehr schnell bei der Bergstation des Schilifts, der zu diesem Zeitpunkt natürlich noch nicht in Betrieb war. Über den oberen Teil des frisch präparierten und sehr harten FIS Hanges, auf dem im Februar im Rahmen der Krakauer FIS Tage zwei Damenslaloms ausgetragen werden, bin ich hinuntergecarvt und dann querfeldein bis knapp vor die Haustüre noch gefahren. Dort habe ich nach nicht einmal 3 Stunden am Berg diese Tour schon um 3/4 9 Uhr wieder beendet.
Danach galt es den Kohlehydratspeicher wieder aufzufüllen. Vaters köstliches Selbstgebackenes hat dabei volle Dienste geleistet (Für den obligaten Schweinsbraten war es um diese Tageszeit noch entschieden zu früh.). Woaza (Reindling) und Kletztenbrot mit Butter und Honig haben den Energiespeicher im Nu wieder aufgefüllt.
So gestärkt ging es dann wieder zurück nach Graz, um ?meinem? Gemeinderat die ihm versprochene Vorzugsstimme zu geben.
P.S: Das vollgeschriebene Gipfelbuch wird nach meiner Intervention an kompetenter Stelle (Der Herr Vizepräsident wird?s richten) alsbaldigst gegen ein neues ausgetauscht.