Vertatscha – Y-Rinne (SLO)

mit dabei:
Hans-Jörg, Michael und Philipp

Im Norden der Steiermark herrscht Katastrophenstimmung wegen starker Schneefälle. Somit haben wir uns wieder einmal in den sonnigen Süden aufgemacht, in der Hoffnung, dort allenfalls firnige Verhältnisse vorzufinden.

Aufstieg entlang des Zelenica Sesselliftes
Aufstieg entlang des Zelenica Sesselliftes
Der Ausgangspunkt der ersten „Auslandstour“ dieses Winters liegt gleich ein paar hundert Meter neben dem slowenischen Grenzübergang am Südportal des Loibltunnels. Nachdem uns Philipp dorthin chauffiert hatte, sind wir zwischen Karawanken Südseite und Begunjscica-Nordseite entlang der Zelenica Sessellifte bis zum Zelenici Dom angestiegen. Ein sehr frischer Wind war in diesem Bereich unser stetiger Begleiter.

Die Sonne und die Begunjscica im Rücken geht es entlang der Südhänge der Na Mozeh weiter hinauf in das Kar
Die Sonne und die Begunjscica im Rücken geht es entlang der Südhänge der Na Mozeh weiter hinauf in das Kar

Nachdem wir auch die Schlepplifte hinter uns gelassen hatten, ging es mit der Sonne im Rücken entlang der Südhänge der Na Mozeh weiter hinauf in das Kar, das von Vertatscha, Pautz und Selenitza abgeschlossen wird.
Aufstieg in Richtung Vertatscha und Pautz
Aufstieg in Richtung Vertatscha und Pautz

Nach dem ansteigenden Queren der Ausläufer der Südost-Rinne und der Y-Rinne sind wir nördlich davon noch bis zu dem Punkt, wo sie sich diese zwischen den felsigen Begrenzungen verengt auf Schiern angestiegen. Dort hieß es dann Steigeisen anlegen und weiter ging es mit aufgepackten Schiern hinauf in die Rinne. Wo sich die Rinne teilt, sind wir dem linken Ast folgend noch etwa 100 m hinauf und haben an der Stelle, an der sich die Rinne noch einmal verengt, ein Schidepot errichtet. Danach sind wir ob der ziemlich harten Schneedecke recht vorsichtig über die folgende Steilstufe (mit geschätzt doch um die 50 Grad Hangneigung) hinauf und nach dem Ausstieg aus der Rinne die wenigen Meter hinauf zum zweithöchsten Punkt der Karawanken.

Die Schlüsselstelle ist bei der heurigen Schneelage kein Problem
Die Schlüsselstelle ist bei der heurigen Schneelage kein Problem

Unsere Aufstiegszeit mit 3 1/2 Stunden (verlängert durch viele Fotostopps und eine Jausenpause bzw. die Rüstzeiten unterhalb und in der Rinne) hat unser Skyrunner Hans-Jörg um fast eine Stunde getoppt. Aber auch während der Zeit des Wartens auf uns ist es ihm nicht gelungen, mit seinen Glimmstängeln eine ausgewachsene Gipfelwolke zu erzeugen.
Den Gipfelaufenthalt haben wir deshalb begleitet von vielen Bergdohlen bei traumhafter Fernsicht und – im Windschatten ? angenehmen Temperaturen sehr genossen.

Gipfelfreude
Gipfelfreude

Danach haben wir dem außergewöhnlichen Gipfelzeichen wieder den Rücken zugekehrt und sind am selben Weg abgestiegen. Den Tiefblick durch die Rinne ins Kar und auf die vor zwei Wochen bestiegene Selenitza haben wir vorher noch ausgekostet, zumal wir damals gar nichts gesehen haben
Zuerst ging es also wieder durch die Rinne bis zum Schidepot, danach auf dem sehr harten Harschdeckel auf Schiern weiter durch die Rinne hinunter. Am Rinnenausgang sind wir zuerst nach links und dann zur Zleb-Scharte abgefahren.

Philipp im Abstieg durch die Y-Rinne
Philipp im Abstieg durch die Y-Rinne

Nach einem kurzen Blick in die Pautzrinne, die Philipp für uns dokumentiert hat, ging es dann durch die Karlandschaft wieder in Richtung Zeleniczi Dom. Der erhoffte Firnschnee hat sich wegen der tiefen Temperaturen auch an der Südseite ? mit Ausnahme eines ganz kurzen Stücks knapp vor dem Schigebiet – nicht eingestellt, trotzdem war die Abfahrt ein Genuss.

Die Y-Rinne im Gegenlicht
Die Y-Rinne im Gegenlicht

Die sehr flotte Abfahrt auf der präparierten Piste zurück zum Ausgangspunkt bildete den Abschluss dieser landschaftlich sehr abwechslungsreichen und alpinen Tour.

Abfahrt von der Zleb-Scharte
Abfahrt von der Zleb-Scharte

Den Einkehrschwung haben wir dann beim „Deutschen Peter“ wieder auf österreichischem Boden gemacht. Dieser muss schon deshalb hier erwähnt werden, weil es im Gegensatz zum benachbarten Bodental (siehe Bericht Selenitza) hier nicht nur eine freundliche Wirtin gibt, sondern die Speisekarte auch mit wohlschmeckenden Suppen und anderen Köstlichkeiten aufwarten kann.
Die anschließende Heimfahrt sei neben dem angenehmen Fahrstil unseres neuen Lieblingschauffeurs deshalb äußerst positiv erwähnt, weil diesmal auch im Inneren des Fahrzeugs angenehme Temperaturen herrschten.

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