mit dabei:
Hans Jörg, Michael und Philipp
Beim Blick von der Leobner Mauer in Richtung Nordwesten ist mir vor zwei Tagen das markante Ostkar so sehr ins Auge gesprungen, dass ein schon lange gehegter Plan, den Zeiritzkampel auch einmal von dieser Seite zu besteigen, nach alsbaldiger Umsetzung gerufen hat.
Die augenblicklichen Verhältnisse schienen ideal, einige Zentimeter Neuschnee am Ausgangspunkt der Tour waren sogar dringend notwendig. Im steilen Kar hingegen wäre eine zu große Neuschneemenge ein Grund gewesen, das Vorhaben nicht umzusetzen. Eine intensive Beobachtung der Daten aller umliegenden Wetterstationen, insbesondere der Schneepegel und der Windgeschwindigkeiten haben uns schließlich bestärkt, den Berg so bald nach dem letzten Aufstieg über das Zeiritztörl knapp vor Weihnachten, diesmal von Südosten in Angriff zu nehmen.
Hans Jörg war nach längerer krankheitsbedingter Pause endlich auch wieder dabei. Also sind wir zu viert beim JH Thon in Richtung Achneralm aufgebrochen. Der Neuschnee vom Vortag hat einen Aufstieg auf Skiern von Beginn an zugelassen. Lediglich im Wald hinauf zur Jhtt Kießling wurden die Latten kurz geschultert. Vor dem Hubertusbildstock haben wir dort wieder angeschnallt und bis zum 2. Drittel des Gipfelgrats nicht mehr abgeschnallt.
Vorbei an der Achneralm ging es in den Talschluss. Den steilen Anstieg hinauf zum Brunnecksattel haben wir rechts liegen lassen und im ebenso steilen direkten Anstieg hinauf in Richtung Ostkar eine Spur gelegt. Von hinten hat ein Leobner Tourenkollege sehr flott aufgeschlossen und uns überholt. Von da an hat er uns eine Spur ins und durch das Ostkar hinauf gezogen. Dem namentlich nicht genannt werden Wollenden sei an dieser Stelle noch einmal herzlich dafür gedankt.
Wir haben nach einer Trink- und Jausenpause in seiner Spur flott an Höhe gewonnen. Über den Rücken in der Mitte des Kars sind wir in vielen Kehren angestiegen und schließlich auf den Grat hinaus gequert. Die vielen Tiefblicke und die herrlichen Wolkenstimmungen rund um uns haben uns immer wieder zu Fotostopps und zum Schauen animiert.
Die Hälfte der Gipfelschneide bis zum ersten Aufschwung haben wir auch noch auf Skiern absolviert. Beim Skidepot ist uns der Leobner Bergkamerad schon wieder von seinem Gipfelgang entgegen gekommen.
Den Weg zum Gipfel entlang der heuer nicht so großen Wechten wie in Jahren zuvor haben wir in der Folge auch noch zelebriert. Schließlich waren wir nach etwas mehr als 3 ½ Stunden Aufstiegszeit zum zweiten Mal in der Weihnachtszeit am Gipfel des Zeiritzkampel.
Den Gipfelaufenthalt haben wir relativ kurz gehalten und uns wieder an den Abstieg zum Skidepot gemacht. Nach dem Anschnallen ging es dann wieder auf Skiern die zweite Hälfte der Schneide zurück zum Vorgipfel am obersten Ende des Ostkars. Dort haben wir abermals den Leobner Kollegen, der nach seiner Abfahrt das Ostkar bereits ein zweites Mal durchstiegen hatte, getroffen.
Nachdem wir uns über andere Tourenziele ausgetauscht hatten, sind wir gemeinsam durch flockigen Pulverschnee durch das Kar abgefahren. Der Schnee war von oben bis unten von gleichbleibender Qualität und hat uns schon mehr als einmal jubeln lassen. Was Wunder, dass sich unser Leobner Spurmeister am unteren Ende des Kars von uns verabschiedet hat, um gleich ein drittes Mal wieder anzusteigen. Er muss es wissen, hat er doch diese Tour schon des Öfteren gemacht, das Ostkar aber bei so guten Schneeverhältnissen offensichtlich noch nie erwischt.
Wir sind weiter über die Steilstufe zur Achneralm abgefahren. Dass unter der Neuschneeauflage sich in diesem Steilgelände kein Altschnee auf der Grasnabe lange hält, ist uns auch akustisch zu Ohren gekommen. Hinaus zur Achneralm sind sich noch einige schöne Schwünge im Pulverschnee ausgegangen.
Danach ging es auf dem Forstweg neben verschneiten Bäumen zurück zur Jhtt Kießling. Dort sind die Skier für den Abstieg durch den Wald wieder auf die Rucksäcke gekommen. Danach wurde noch einmal angeschnallt und wir sind noch bis zum Parkplatz beim JH Thon abgefahren.
Der Einkehrschwung ist diesmal sicher wieder einmal nach dem Geschmack von Freund Heinrich ausgefallen. Nach der Suppe gab es, Gulasch, gefüllte Kalbsbrust oder ein gebackenes Kotelett. Mehr als die verbrannte Energie haben wir auf diese Weise wieder zugeführt und hoffentlich bald die Gelegenheit dazu, diese bei einer Skitour wieder abzubauen.