Zeiritzkampel

mit dabei:
Hans Jörg, Michael und Bernhard

Zeiritzkampel 2.125 m
Zeiritzkampel 2.125 m
Für die Jahresabschlusstour das passende Ziel zu finden war bei der heuer so dürftigen Schneelage nicht leicht. Michael hat aber vor zwei Tagen mit Daniel die Lahnerleitenspitze bestiegen und daher als Scout auch die annähernd gleich guten Bedingungen, die er dort vorgefunden hat, für das Kammerl erwartet.

Blick zum Lugauer
Blick zum Lugauer
Diese Erwartung war uns Auftrag genug, wieder einmal Hinterradmer anzusteuern. Wenn man durch das fast schneefreie Eisenerz durchfährt, dann erwartet man keinesfalls, dass im Radmertal doch so viel Schnee das Weihnachtstauwetter überlebt hat. Vom ersten Meter an gab es bei unserem Aufstieg zur Kammerlalm daher ausreichend Schnee. Die Blicke über die Nebeldecke hin zum Lugauer haben wir dabei ausgiebig genossen.

Blick über die Kammerlalm zum Speikkogel
Blick über die Kammerlalm zum Speikkogel
Nach 55 Minuten haben wir die Kammerlalm passiert und 20 Minuten später am Beginn des Steilaufschwungs im Kammerl einmal gerastet und gejausnet. Und weil wir am Weg bis dahin schon Gelegenheit genug hatten, den Schneedeckenaufbau zu studieren haben wir auch gleich die Harscheisen montiert.

Aufstieg durchs Kammerl
Aufstieg durchs Kammerl
Die haben sich beim weiteren Anstieg im Kammerl danach als unabdingbar herausgestellt. Eine ca. 10 cm dicke Rauhreifschicht auf einer kompakten, teilweise sehr harten Altschneeschicht galt es zu spuren. Das war nicht extra schwierig, aber der lockere Schnee hatte keine Bindung mit der Schicht darunter. Und auf dieser galt es vor allem bei den Spitzkehren nicht den Halt im steilen Gelände zu verlieren.

Blick über den Gscheideggkogel zu den Gesäusebergen
Blick über den Gscheideggkogel zu den Gesäusebergen
Unaufhörlich haben wir an Höhe gewonnen und die sich eröffnenden Blicke über das Nebelmeer hin zu den am Horizont bis in weite Ferne auftauchenden Gipfeln genossen. Das heitere Gipfelraten mit Bernhard hat den Aufstieg somit noch kurzweiliger gestaltet.

Ausstieg aus dem Kammerl mit Tiefblick zur Kammerlalm
Ausstieg aus dem Kammerl mit Tiefblick zur Kammerlalm
Vor der letzten noch etwas steileren Stufe hat der Wind aufgefrischt und wir haben daher unsere Oberbekleidung ergänzt. Danach sind wir die letzten Spitzkehren auf teilweise sehr hartem Altschnee hinauf balanciert. Schließlich haben wir abgschnallt und sind die letzten Meter in der geraden Linie hinauf gestapft.

Ausstieg aus dem Kammerl; dahinter die Gesäuseberge
Ausstieg aus dem Kammerl; dahinter die Gesäuseberge
Nach etwas mehr als drei Stunden im Schatten sind wir dann erstmals an diesem Tag in die Sonne gekommen.Und der unvergleichliche Blick über das Nebelmeer in den Tälern in alle Himmelsrichtungen musste einmal ausgiebig genossen werden.

Abstieg zum Schidepot
Abstieg zum Schidepot
Anschließend ging es entlang des Grates hinüber zum Gipfel. Auch dort haben wir die unvergleichliche Kulisse eingesaugt und uns danach auf den Abstieg zum Schidepot am Vorgipfel begeben.

Bernhard, Michael, Hans Jörg u. Franz
Bernhard, Michael, Hans Jörg u. Franz
Unmittelbar davor gibt es eine total windstille Mulde und in dieser haben wir dann unseren Gipfelaufenthalt zelebriert. Föhnwolken im Süden und die Fernsicht über hunderte von Kilometern über dem Nebelmeer hat die Dauer der Rast natürlich positiv beeinflusst. Anschließend sind wir die letzten paar Meter zum Schidepot zurück gegangen und haben uns für die Abfahrt fertig gemacht.

Abfahrt durchs Kammerl
Abfahrt durchs Kammerl
Von der Sonne ging es wieder zurück in den Schatten. Anfangs war der Fahrspaß wegen der harten bzw später kurz brüchigen Schneedecke noch etwas gedämpft. Die nicht mehr als Kanten zu bezeichnenden metallischen seitlichen Abschlüsse meiner Geröllschier, die mich auch auf der letzten Tour des alten Jahres begleiten durften, haben sicher auch das ihrige dazu beigetragen.

Abfahrt durchs Kammerl
Abfahrt durchs Kammerl
Aber 50 m weiter unten gab es dann nur mehr Jubel. Die schon oben erwähnte Rauhreifschicht auf der festen Altschneedecke ist bei jedem Schwung nur so weg gestaubt. Daran sollte sich bis hinunter zur Kammerlalm nichts mehr ändern.

Gegenanstieg vor der Forstwegabfahrt
Gegenanstieg vor der Forstwegabfahrt
Sehr schnell und genussvoll war also die vorher schweißtreibend erarbeitete Höhe wieder abgebaut. Kurz galt es noch einmal die Schweißdrüsen zu öffnen beim Wiederanstieg von der Kammerlalm entlang des Forstweges hinauf bis zur Weggabelung. Ab da führt der Forstweg bis hinunter nach Hinterradmer(einige kurze Flachpassagen vor allem bei der Querung der Gräben außer Acht lassend) nur mehr bergab. Bis wir dort angekommen sind galt es aber noch insgesamt 5 km in der Abfahrtsposition zu verbringen.

Leberknödelsuppe
Leberknödelsuppe
Nach diesem fulminaten Schitouren-Jahresabschluss gab es dann noch den obligaten Einkehrschwung. Und der Ordnung halber sei wieder einmal für den Heinrich festgehalten, dass es „nur“ Leberknödelsuppe und Radler zum Auffüllen der Speicher gegeben hat. Abendliche Silvestermenüs haben dann den Rest der verbrauchten Energie – und mehr – zurückgebracht. Aber das ist eine andere Geschichte.

Abschließend wünsche ich allen Besuchern meiner Seite ein schönes und unfallfreies Tourenjahr 2011

Prosit Neujahr vom Zeiritzkampel!
Prosit Neujahr vom Zeiritzkampel!