Zirbitzkogel – Lindersee

mit dabei:
Brigitte

Nach 300 Schitouren wollte Brigitte auch die Faszination, die diesem Sport innewohnt, erleben und sie hat die Idee geboren, eine gemeinsame Tour zu unternehmen. Ich sollte für das passende Tourenziel sorgen und wenn möglich auch noch das für die gute Stimmung verantwortliche Schönwetter herbeizaubern.
Fasziniert von der Idee, mit meiner Frau einmal gemeinsam auf Tour zu gehen, habe ich den Wetterbericht für die zweite Wochenhälfte studiert und für den heutigen Samstag im Süden der Republik die idealen Voraussetzungen für ihre Premierentour geortet.

Aufbruch bei der Sabathyhütte
Aufbruch bei der Sabathyhütte
An Tourenausrüstung gibt es im Familienverband mit Ausnahme des passenden Schuhmaterials – was sich noch rächen sollte – mehr als genug. Also habe ich sie mit meinen besten fahrbaren Untersätzen, den neuesten Fellen, meinen nach der Tour auf die Leobner Mauer wiedererlangten Stöcken sowie einem LVS-Gerät ausgerüstet. Ich habe wieder einmal zu den in dieser Saison schon so oft zum Einsatz gekommenen Geröllschiern gegriffen.

Aufstieg bei der Linderhütte
Aufstieg bei der Linderhütte
Bei -6 Grad und einer frischen Brise sind wir bei der Sabathyhütte entlang der nach den Neuschneefällen der letzten Tage gestern bereits gut ausgetretenen Spur gestartet. Das ungewohnt klobige Gerät an den Beinen hat zwar von Beginn an keine Probleme bereitet, wohl aber das untaugliche Schuhwerk. Es macht eben doch einen sehr großen Unterschied ? und das hätten wir bedenken müssen -, ob man mit einem an und für sich gut passenden Alpinschischuh nur zwischen dem Quartier und der Seilbahn marschiert oder sich bergwärts auf Schiern fortbewegt.

Aufstieg durch den Zirbenwald
Aufstieg durch den Zirbenwald
Die Fersen meiner Frau haben jedenfalls Tribut gezollt und bereits bei der Linderhütte haben wir die ersten Schäden an den Füßen begutachtet. Dass sie ausdauernd ist, beweist schon das Faktum, dass sie es schon mehr als 3 Jahrzehnte mit mir aushält. Dass sie aber auch hart im Nehmen ist, hat sie auf der folgenden Steigung hinauf bis zur Waldgrenze bewiesen.

Aufstieg zwischen Waldgrenze und Lindersee
Aufstieg zwischen Waldgrenze und Lindersee
Trotz des reibenden Schuhwerks und der ungewohnten Bewegung hat sie zwischendurch einen flotten Schritt hingelegt. Ab der Waldgrenze hat jedoch ein zusätzlicher Bremsfaktor in Form eines sehr kalten und böigen Gegenwindes auf das Tempo gedrückt. Nichts desto trotz hat sie sich noch tapfer bis zum Lindersee hinauf gekämpft.

Frostiger Umkehrpunkt beim Lindersee
Frostiger Umkehrpunkt beim Lindersee
Dort war aber endgültig Schluss. Mein Versprechen, dass es bei ihrer ersten Schitour am Gipfel Schönwetter geben wird, war auch nicht mehr haltbar. Der eisige Wind hat zwar die Wolken weggeblasen (also doch Schönwetter!), aber weiter oben war mit noch stärkerem Gegenwind zu rechnen. Das und die mittlerweile doch schon stark schmerzenden Gehwerkzeuge haben den gemeinsamen Entschluss, den Lindersee zum Gipfel zu erklären, und die Tour nach knapp 500 Hm abzubrechen, bestärkt.

Verspätetes ?Gipfelfoto? unterhalb vom Lindersee
Verspätetes ?Gipfelfoto? unterhalb vom Lindersee
Wie stark der Wind war, hat sich daran gezeigt, dass Brigitte, während ich noch meine Schier abgefellt habe, über die Gegensteigung drübergeblasen wurde, ohne anzutauchen. Deshalb haben wir unser ?Gipfelfoto? erst etwas weiter unten nachgeholt, als ich sie wieder eingeholt habe.
Abfahrt vom Lindersee
Abfahrt vom Lindersee
Bei der weiteren Abfahrt durch teilweise ziemlich verblasenen Neuschnee hat Brigitte dann ihre schifahrerischen Qualitäten bewiesen. Und sie hat dabei – so wie ich auch – viel Spaß gehabt. Viel zu schnell war deshalb der Ausgangspunkt der Tour wieder erreicht. Allein schon dies ist Garant dafür, dass wir in Bälde ? mit geeignetem Schuhwerk ? ein gemeinsames Gipfelerlebnis haben werden. Und darauf freuen wir uns.

Carpaccio vom Junghirsch mit Pignolikernen und Schnapsweichseln
Carpaccio vom Junghirsch mit Pignolikernen und Schnapsweichseln
Weil gerade die Mittagszeit angebrochen war, haben wir bei der Heimfahrt einen kulinarischen Zwischenstopp eingelegt. Der Heinrich wird sich freuen, dass es trotz Fastenzeit diesmal wieder von handfester Nahrung (Auszug siehe Fotogalerie) zu berichten gibt.