Bielschitza/Svacica

mit dabei:

Gerhard und Adrian
Fahrt ins winterlich verschneite Bodental

An der Staatsgrenze zu Slowenien ist das letzte Niederschlagsereignis am intensivsten ausgefallen. Zudem war für den heutigen Tag nur für den Süden der Republik halbwegs schönes Wetter prognostiziert. Daher haben wir eine längere Anreise eingeplant, um wieder einmal vom Bodental aus auf Tour zu gehen. Und diese Anreise hatte es – zumindest für unseren Fahrer Gerhard – in sich. Nachdem Blitzeis die halbe Republik lahmgelegt hatte, hat uns bei der deshalb temporeduzierten Anfahrt sowohl im Lavanttal als auch im Bereich Klagenfurt noch zweimal ein Eisregen erwischt. Die Straße in Richtung Loiblpass sowie auch weiter hinein ins Bodental war aber problemlos befahrbar.

Beim Bodenbauer haben wir angeschnallt und unseren Aufstieg entlang der Loipe begonnen, das Tourenziel immer vor Augen. Vorbei an der Märchenwiese ging es weiter aufwärts. Weil im Talschluss heuer noch der sonst dort meterhoch liegende Lawinenschnee fehlt, gestaltete sich der finale Zustieg ins Vertatschakar etwas holzig.

Aufstieg vorbei an der Märchenwiese
Aufstieg im Vertatschakar

Im Kar haben wir mit vielen Kehren stetig an Höhe gewonnen. Mit dem steiler werdenden Gelände und der veränderten Schneedeckenstruktur hat sich irgendwann die Notwendigkeit der Montage von Harscheisen ergeben. Mit deren Hilfe und neuer Energie aus der Trinkflasche ging es danach weiter aufwärts. Jede Spitzkehre wollte trotz des griffigen Windharschdeckels mit Bedacht gesetzt sein.

Im Schlussteil des Kars wird zwar die Hangneigung wieder etwas geringer, mit der dort – zumindest stundenweise – einstrahlenden Sonne hatte sich an den Vortagen ein glasiger Schmelzharschdeckel gebildet. Diesem in das steilere und – nur vermeintlich – weniger harte Gelände am rechten Rand des Kars auszuweichen, war jedenfalls die falsche Entscheidung. An der steilsten Stelle ist mir beim Hineinhacken der Kanten in die pickelharte Oberfläche eine Bindung aufgegangen, gleich darauf auch noch die Zweite.

Aufstieg im Vertatschakar
Die letzten Kehren im Vertaschakar

Die Skier konnte ich zum Glück festhalten und mich mit Hilfe einiger vorhandener Trittstufen bis hinauf zur Staatsgrenze am Vertatschasattel retten. Gerhard und Adrian habe ich daher empfohlen in der Mitte des Kars zu bleiben. Schon vorgeschult vom morgendlichen Gang über vereiste Gehsteige hin zum Auto haben sie mit einigen fordernden Kehren zu mir aufgeschlossen.

Der südseitige weitere Anstieg bis hinauf zum Skidepot knapp unterhalb vom Vorgipfel war dann im viel weicheren sonnenbeschienen Hang kein Problem mehr. Den Übergang entlang des etwas ausgesetzten Grats hinüber zum Gipfelkreuz haben sich Gerhard und Adrian geschenkt und vom Vorgipfel aus den (Tief)blick zur Klagenfurter Hütte und zum Kosiak darüber im Nordwesten, zum Ausgangspunkt im Bodental im Osten, zur Vertatscha im SO sowie ins slowenische Krain im Süden genossen.

Blick über den Vorgipfel zum Gipfel
Abfahrt zum Sattel

Nach meiner Rückkehr vom Gipfelgang haben wir zusammen mit einem slowenischen Wintersportler beim Skidepot gejausnet und für die Abfahrt umgerüstet. Dann sind wir entlang der Staatsgrenze zuerst an den Rand der großen Doline ab- und von da wieder ins Vertatschakar eingefahren. Auf den ersten 100 Höhenmetern hat es darin ordentlich unter unseren Skiern geraspelt. Der stellweise sehr harte bis eisige Harschdeckel hat uns gefordert.

Der griffige Windharsch danach war hingegen trotz steiler werdendem Gelände sehr gut fahrbar. Ab der Karmitte ist dies aber leider nicht mehr der Fall gewesen. Der Harschdeckel ist immer wieder einmal gebrochen. Daher sind wir in diesem Bereich sehr schaumgebremst weiter abgefahren.

Abfahrt im Vertatschakar
Abfahrt im Vertatschakar

Im Schlussteil des freien Kars waren dann vom Wochenende her einige tiefe Spuren ausgefahren, in denen es sich wieder gut schwingen hat lassen. Lediglich der eine oder andere herauslugende Stein wollte umfahren werden. Besser als im Aufstieg gedacht war dann auch der holzige Teil unterhalb des Kars mit seinen Latschen und dem Erlengebüsch bald einmal erledigt.

Danach haben wir am ausgefahrenen Weg Fahrt aufgenommen und sind ab der Märchenwiese entlang der Loipe zurück zum Ausgangspunkt der Tour beim Bodenbauer flott abgefahren. Nach dem Umziehen und Verstauen der Ausrüstung sind wir dort auch eingekehrt. Die Speisekarte ist nicht unbedingt umfangreich, aber jedes einzelne Gericht wird vom Podnar als Spezialität des Hauses angepriesen. Der von Adrian und mir gewählte Schweinsbraten mit Kraut und Knödel verdient diese Bezeichnung jedenfalls. Ob der Heinrich dem von Gerhard georderten Ritschert den Vorzug eingeräumt hätte, wage ich zu bezweifeln.

Schweinsbraten

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