Bösensteine

mit dabei:

Andreas
Aufstieg zum G. Scheibelsee

Da capo!

Die Geschichte über diese Tour ist schnell erzählt, da wir uns annähernd auf derselben Route bewegt haben wie vor 2 Wochen. Wieder hat es keinen Nachtfrost gegeben und auch die Abstrahlung war durch eine leichte Bewölkung und Saharastaub beeinträchtigt. Am Ausgangspunkt hatte es keine zweistelligen, aber doch 7 Plusgrade. Die Aufstiegsspur war aber etwas glatter als beim letzten Mal und daher haben wir nach dem kurzen Abschnallen zum Übersteigen eines schneefreien Bereichs am Ende des G. Scheibelsees auch gleich die Harscheisen montiert.

Über die anschließende Geländestufe ging es dann aufwärts. Dort, wo wir das letzte Mal im Gebüsch unsere Kehren hingezirkelt haben, sprudelt jetzt ein kleiner Wasserfall. Daher sind wir in der engen Flanke links daneben aufgestiegen. Bei der letzten Kehre hatten wir dann die Wahl, diese auf einer glatten Abfahrtsspur im Steilgelände zu setzen, oder abzuschnallen und einige Meter gerade nach oben zu stapfen. Für Zweiteres haben wir uns entschieden und uns dadurch einen eventuellen Rutscher erspart.

Aufstieg oberhalb vom G. Scheibelsee
Aufstieg zum K. Bösenstein

Entlang der obligaten Route ging es danach mit dem Scheibelsee im Rücken aufwärts und weiter in das Hochtal unterhalb der nächsten Steilstufe. Auch die war mit den Harscheisen unproblematisch zu begehen. Während des weiteren Anstiegs hinauf zum Kl. Bösenstein konnten wir uns vom massiven Neuschneezuwachs in dieser Höhe seit dem letzten Mal überzeugen. Die Südseite des G. Bösenstein war auf der gesamten Länge schon entladen, tiefe Fahrspuren von den Vortagen neben unserer Aufstiegsspur haben die Frage nach dem besten Weg für die Zwischenabfahrt vom Kl. Bösenstein aufgeworfen.

Nach dem Umrüsten haben wir diese dann sogleich in Angriff genommen. Und sie war – natürlich kein Vergleich zum letzten Mal – besser als erwartet. Nach dem Abschwingen kamen die Felle und auch die Harscheisen wieder drauf. Dann haben wir über die steile Geländestufe den Wiederanstieg zum Gr. Bösenstein in Angriff genommen. Wegen des Schneezuwachses ist es jetzt wieder möglich, auf Skiern bis zum Gipfel anzusteigen.

Wiederanstieg zum G. Bösenstein; re. die später befahrene Rinne
G. Bösenstein 2.448 m

Oberhalb der kurzen Geländestufe am Kamm, unter der wir das letzte Mal aufgepackt haben, sind wir in die Flanke hineingequert. Nach einigen weiteren Kehren haben wir in der Mulde unterhalb des Gipfelkreuzes abgeschnallt und gleich darauf den höchsten Punkt erreicht. Wegen des aus Südosten blasenden Windes haben wir uns die Jacken übergezogen und für die Abfahrt umgerüstet.

Von der anstehenden Abfahrt haben wir uns wegen der an der Südseite vorherrschenden Schneesituation nicht allzu viel erwartet. Da die steile Gipfelrinne von vis a vis keinen so schlechten Eindruck gemacht hatte, haben wir uns für diese als Abfahrtslinie entschieden. Der zerfahrene Bereich unterhalb des Gipfelkreuzes war auch noch ganz passabel fahrbar.

Einfahrt in die Gipfelflanke
Einfahrt in die Rinne

Mit abnehmender Höhe hin zur Rinne ist der Schnee dann etwas tiefer und weniger kompakt geworden. Ab der Einfahrt in die Rinne war der Fahrspaß dann endgültig vorbei. Andreas‘ Bindung hat zudem im steilen Mittelteil der Rinne beschlossen, mitten in einem Schwung einen unangekündigten Funktionstest durchzuführen. Dieser hat ihm dann einen Zwischenabstieg mit aufgepacktem zweiten Ski bis zum Landeplatz des Ausreißers eingebrockt.

Auf einer kleinen Abflachung unter einem Felsen am Rand der Rinne konnte er dann wieder anschnallen und weiter abfahren. Unterhalb der Lawinenkegel ist die Schneequalität im flacheren Kar hinunter zur Grünen Lacke dann wieder etwas besser geworden. Nach dem Umfahren der Lacke haben wir dann die Skier für den kurzen Wiederanstieg hinauf zur Roten Rinne geschultert.

Zwischenanstieg zur Roten Rinne
Einfahrt in die Rote Rinne

Die Rote Rinne war dann von der Schneequalität her auch keine Offenbarung. Das war uns im Vorfeld schon klar (Danke, Klaus für die Warnung). Aber wegen ihrer Breite hat man darin Platz genug zum Schwingen und da sind dann einige Knollen im Mittelteil kein Hindernis für eine halbwegs unproblematische Abfahrt. Dass der Schnee dort wegen der Südostexposition am Ende der Tour immer etwas tiefer ist, das weiß man.

Wieder sind wir nach dem Flachstück über den Jägersteig ein paar Meter mit abgeschnallten Skiern angestiegen und dann noch bis zum Parkplatz weiter abgefahren. Während des Umziehens und Verstauens der Ausrüstung haben wir uns noch mit einem niederösterreichischen Tourenkollegen, der nach uns die Rote Rinne befahren hatte, ausgetauscht und anschließend die Heimfahrt angetreten. Die haben wir zum Zwecke der Einkehr – das wird den Heinrich freuen – noch einmal unterbrochen und er darf sich daher von meinem gebackenen Kotelett mit Sesampanier virtuell ein Stück abschneiden.

Gebackenes Kotelett mit Sesampanier

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