Fuchskogel und Zirbitzkogel

mit dabei:

Chris
4. Advent

Eine Skitour am 4. Adventsonntag, die hat es schon öfter einmal gegeben. Eine Skitour am 4. Adventsonntag, an dem auch das Finale der Fußballweltmeisterschaft über die Bühne geht, das wird wohl – hoffentlich – einmalig bleiben. Während die Stadien in Katar künstlich heruntergekühlt werden (müssen), war dies für unsere Outdooreinheit nicht angezeigt. Bei – 10, 5 Grad sind wir – noch im Nebel – bei der Waldheimhütte gestartet.

Eine Viertelstunde später ist die Sonne durch die Hochnebeldecke durchgebrochen – ein erhebender Moment. Abermals 10 Minuten später haben wir „Maria in der Zirbe“, eine Marienstatue, die in der Nische eines Zirbenstammes positioniert ist, passiert. Mit zunehmender Höhe haben wir immer freiere Sicht auf die Hochnebeldecke über dem Lavanttal gehabt.

Sonnenaufgang
Einsame Spur in Richtung Fuchskogel

Weit und breit war außer uns niemand auf dieser Route unterwegs, während am direkten Weg hinauf zum Zirbitzkogel schon große Gruppen aufgestiegen sind. Einsam haben wir daher unsere Spur vorbei am Türkenkreuz mit der folgenden Zwischenabfahrt hinunter zur Köhlerhütte gezogen. Von da haben wir uns dann in einem langen Bogen der Nordseite des Fuchskogels angenähert.

Über die markante Rinne sind wir hinauf auf die Abflachung oberhalb davon und von dieser dann in einer ziemlich direkten Linie in mehreren Kehren hinauf zum ersten Tagesgipfel. Jetzt war es Zeit für eine kleine Stärkung und den Genuss der herrlichen Rundumsicht. Eine leichte Brise von Westen hat uns dazu veranlasst, die Oberbekleidung zu ergänzen.

Die letzten Meter zum Gipfel
Am Rande des Nebelmeers

Anschließend ging es auf die ebenso einsame Höhenwanderung in Richtung Zirbitzkogel. Mit dem Nebelmeer über ganz Kärnten links von uns, den vielen Skigipfeln der Schladminger und Wölzer Tauern vor uns, haben wir uns dem zweiten Tagesgipfel angenähert. Zwischendurch galt es auch einmal, ein paar Höhenmeter auf Fellen abzufahren.

Für den finalen Aufschwung zum höchsten Punkt habe ich mir die Harscheisen montiert, Chris ist ohne die zackigen Aufstiegshilfen vor mir hinauf gezirkelt. Und weil wir bis dahin, wie schon erwähnt, ganz alleine unterwegs gewesen waren, war die ansehnliche Menschenansammlung am Gipfel ein sehr starker Kontrast dazu. Auch von der Sabathyseite und von der Tonnerhütte sind an diesem Wundertag viele Gleichgesinnte aufgestiegen.

Abfahrt über den südseitigen Gipfelhang

Weil wir während des Schlussanstiegs auch ausreichend Zeit gehabt hatten, die Verhältnisse in der südseitigen Gipfelflanke zu studieren, sind wir nach der Gipfelrast direkt in diese eingefahren. Mit etwas Umsicht sind wir ohne eine einzige Feindberührung durch unverspurtes Gelände sehr genussvoll abgefahren. Erst sehr weit unten haben wir dann auf der „Piste“, über die Hüttenwirt Werner mit seinem Raupenfahrzeug auf und ab fährt, Schwung für die kurze Gegensteigung genommen.

Danach sind wir noch einmal nach rechts abgezweigt und haben uns auch in der nächsten Geländestufe noch über einige sehr genussvolle Schwünge im unverspurten (Press-)Pulver gefreut. Dann haben wir uns in die „Piste“ hineingestellt und es laufen lassen. Sehr flott haben wir so die Höhe – vorbei an ungezählten weiteren Aufsteigern in der Gegenrichtung – wieder abgebaut und bei der Waldheimhütte abgeschwungen.

Auf der „Piste“ in flotter Fahrt talwärts
St. Anna am Lavantegg

Der Parkplatz war mittlerweile mehr als gut gefüllt und auch auf das Freiwerden unserer Parknische hat man schon gewartet. Unsere Heimfahrt haben wir gleich nach dem Verstauen der Ausrüstung angetreten, diese aber zum Zwecke der spirituellen Einkehr in St. Anna am Lavantegg unterbrochen. Dies ist vor allem dem Umstand geschuldet, dass es für Chris und mich die letzte gemeinsame Tour des Kalenderjahres gewesen sein wird. Wir werden uns zwar bis zum Jahreswechsel noch öfter bei erfreulichen Anlässen treffen, aber die traditionelle Vater-Sohn-Jahresabschlusstour wird sich heuer nicht mehr ausgehen. Daher haben wir auch die restliche Zeit der Heimfahrt noch dafür verwendet, auf viele erfreuliche Ereignisse und auch sehr viele schöne gemeinsame Bergerlebnisse im bald abgelaufenen Jahr Rückschau zu halten.

„Und der Heinrich?“, wird sich der geübte Leser dieses Blogs jetzt wieder einmal fragen. Der darf sich heute virtuell mit uns an den Familientisch setzen. Nach der Heimkehr hat es für uns eine köstliche Grießnockerlsuppe und danach Lasagne gegeben. Von dieser gibt es leider kein Bilddokument. Ich kann aber versichern, dass sie sehr gut geschmeckt hat. Der Nachschlag und auch die Weihnachtskekse zur Nachspeise waren dann die perfekten Energiereserven für ein unglaubliches und daher auch langes WM Finale in Katar mit Argentinien als Sieger im Elfmeterschießen.

WM Finalsieger Argentinien

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4 Kommentare

  1. Servus Christian!
    Danke für deine positive Rückmeldung. Es freut mich, dass dich mein „öffentliches Tourenbuch“ dazu animiert, unseren Spuren zu folgen.
    lg und „Einen Guten Rutsch!“
    Franz

  2. Lieber Franz Schitter. Ich komme immer wieder gern auf Webseite und lese die Berichte durch und erfreue mich an den feinen Bildern. Gerade dieser Bericht hat mich wieder einmal auf den Zirbitzkogel gelockt und sie da, abseits der Menschenmassen ist es ein herrlicher Berg, der zum Genießen einlädt und wunderbare Tourenmöglichkeiten bietet.

    Vielen Dank für die lässigen und inspirierenden Tourenberichte.

    Christian

  3. Servus Felix!

    Danke für deinen Kommentar mit der positiven Rückmeldung und mit den guten Wünschen. Ich wünsche – etwas verspätet – auch dir ein „Frohes Fest!“ und für das neue Jahr viele „Berg Heils!“ auch auf unseren Spuren.
    lg
    Franz

  4. Servus Franz,
    Ich wünsche Dir samt Familie ein entspanntes Weihnachtsfest sowie ein glückliches neues Jahr, wobei Ihr Euch in demselben an bester Gesundheit erfreuen möget, um immer ein kräftiges „Berg Heil“ anstimmen zu können.
    Mit weihnachtlichen Grüßen
    Felix
    PS: Es ist immer wieder bewundenswert, mit welcher Hingabe und bester Fotodokumentation die Schi/tter/touren beschrieben werden. Weiter so.