Größenberg

mit dabei:

Chris und Andreas
Blick über das Nebelmeer in Unterkärnten bis zu den Karawanken

Eine Skitour auf den Größing bedingt entsprechende Niederschläge aus dem Süden, um auch von den relativ niedrig gelegenen Ausgangspunkten ansteigen und vor allem dorthin auch wieder abfahren zu können. Nach den massiven  Niederschlägen der letzten Woche im Bereich des steirischen Randgebirges haben wir uns daher an diesem sonnigen Sonntag, an dem es viele weitere lohnenswerte Tourenziele auch gegeben hätte, für die Besteigung des „Tafelberges“ südlich des Aichfelds entschieden. Als Ausgangspunkt haben wir den Lauslinggraben bei Obdach gewählt.

Am Ende der Fahrmöglichkeit, wo es ein sehr überschaubares Angebot an Parkmöglichkeiten gibt, sind wir bei -8 Grad gestartet. Während des Grabenanstiegs im Schatten ist es uns dann irgendwann schon warm geworden. In die Sonne sind wir aber – nach Abkürzen einiger Wegkehren im Wald – erst am langen Rücken in der Nähe der Riegelhütte nach 1 Std 40 min Aufstiegszeit bis dahin gekommen. Dort haben wir uns dann auch eine kurze Pause zum Trinken und Aufsetzen der Sonnenbrillen gegönnt.

Trinkpause in der Sonne
Die letzten Meter zum Gipfel

In der wärmenden Sonne, noch dazu bei Windstille, haben wir dann den Aufstieg fortgesetzt und den Gipfel des Größenbergs nach einer Aufstiegszeit von 2 ½ Stunden erreicht.  Der Rundumblick von diesem Aussichtsbalkon ist zwar einzigartig, aber wir hatten ja noch etwas vor. Daher haben wir jetzt gleich erstmals unsere Ausrüstung in den Abfahrtsmodus getrimmt und anschließend die Zwischenabfahrt in Richtung Norden in Angriff genommen.

Auf den ersten Metern war die Schneedecke noch etwas verblasen, bald aber sind wir durch lupenreinen Pulver talwärts gecarvt und haben dabei den berauschenden Tiefblick ins Aichfeld genossen. Mit der Sonne im Rücken haben wir über die weite Fläche unsere Spuren in den Hang gezeichnet.

Abfahrt zum Kickerloch mit Tiefblick ins Aichfeld
Abfahrt im Kickerloch

Nach der Geländekante sind wir in den Schatten des Kickerlochs eingetaucht und dort durch unfassbar guten, stellenweise bis zu den Oberschenkeln reichenden Pulverschnee weiter abgefahren. Zum Schluss galt es einen fahrbaren Weg zwischen den herausschauenden Stauden zu finden. Auch diese Übung ist gut gelungen und auf Höhe eines Hochstands haben wir dann abgeschwungen und die Felle wieder aufgezogen. Ich kann mich nicht erinnern, wann ich dabei bei vorangegangenen Touren einmal so tief im grundlosen Schnee eingesunken bin. Ein darunter eingeschneites Gestrüpp hat für den nötigen Wiederstand gesorgt, der mich davor bewahrt hat, komplett zu versinken.

Dann hat der mühsame Anstieg durch den tief verschneiten und auch ziemlich steilen Wald zurück hinauf auf den Planriegel begonnen. Chris hat uns in einem unglaublichen Kraftakt eine Spur mit einer Unzahl von Spitzkehren hinauf gelegt. Als Letzter in der Reihe hatte ich es jedenfalls am leichtesten und konnte die Zeit dieses Anstiegs auch für eine Unzahl von Fotostopps nutzen. Einmal habe ich dabei kurz die Balance verloren. Als ich mich mit dem Stock abstützen wollte, hat diesem im grundlos tiefen Schnee der Wiederstand gefehlt. Daher bin ich im Steilgelände einmal umgekippt und es hat schon eine Zeit lang gebraucht, bis ich wieder in meinen Bindungen gestanden bin. Eine Zeit lang brauchte es anschließend dann auch noch, den Hang mit dem Skistock auf der Suche nach seinem tief vergrabenen Pendant zu durchwühlen.

Wiederanstieg aus dem Kickerloch
Spuren unserer Abfahrt

Gegen Schluss dieses Anstiegs haben wir dann unsere Abfahrtsspuren über die tief verschneiten Baumwipfel vor uns begutachten können. Es soll uns niemand den Vorwurf machen, dass wir nicht noch genug Platz links und rechts daneben für allenfalls uns Nachfahrende gelassen hätten 😉.

Vom Planriegel ging es dann in einer von wem auch immer dort angelegten Spur entlang unserer Abfahrtsspuren wieder zurück hinauf in Richtung Gipfel. Auf halbem Weg ist uns Peter Prattes, der 1. Vorsitzende der ÖAV Sektion Bruck/Mur mit einem Kollegen abfahrend begegnet. Nachdem wir uns kurz ausgetauscht hatten, haben wir unseren Aufstieg fortgesetzt und den Gipfel nach einer weiteren Aufstiegszeit von 1 ½ Stunden zum zweiten Mal erreicht.

Anstieg am Planriegel
Windbäckerei

Weil mittlerweile der Wind aufgefrischt hatte, haben wir den Gipfelaufenthalt zum Umrüsten für die Talabfahrt eher kurz gehalten. Für die anschließende Talabfahrt haben wir nicht mehr unseren Aufstiegsweg gewählt, sondern sind anfangs durch hohe Windgangeln in Richtung Nordwesten und dann westseitig zum Gernkogel abgefahren. Der gesamte Bereich oberhalb der Baumgrenze hat uns dabei nicht wirklich mit gut fahrbarem Schnee verwöhnt. Und dazwischen haben auf den abgeblasenen Flächen auch noch Steine herausgeschaut. Entsprechend schaumgebremst haben wir daher diesen Bereich durchfahren.

Nach der Abflachung am Gernkogel hat sich dann aber schlagartig wieder wirklich großartiges Fahrvergnügen eingestellt. Entlang der ausgeschilderten Skiroute sind wir über die Almwiesen, dazwischen wieder einmal durch den Wald, danach wieder über freie Flächen bis knapp vor dem Gehöft Schoberegger abgefahren. Der Schnee war auf dieser Route durchwegs pulvrig und bestens fahrbar. Auch auf der „Hauswiese“ vom Schoberegger haben wir uns noch über sehr gut fahrbaren Schnee gefreut. Über den Zufahrtsweg zum Hof ging es dann die letzten Meter abwärts bis zum Ausgangspunkt der Tour.

Abfahrt vom Gernkogel zum Schoberegger
Schweinsbraten

Die Ausrüstung wurde im Auto verstaut und dann ging es wieder in Richtung Heimat. Der Heinrich wird sich besonders darüber freuen, dass wir die Heimfahrt in Reichenfels zum Zwecke der Einkehr unterbrochen haben. Der köstliche Schweinsbraten und das dazu getrunkene Hopfengebräu haben einen Großteil der auf der Tour verbrannten Energie sicher wieder aufgefüllt.

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2 Kommentare

  1. Servus Peter!

    Es freut mich, dass die von Chris im Zuge unseres Wiederanstiegs aus dem Kickerloch gelegte Spur auch euch im Zuge eurer „Höhenwanderung“ zu einer Abfahrtsvariante mit Funfaktor verholfen hat. Auch ich habe als Dritter in der Reihe den Aufstieg schon sehr genossen. Jetzt, wo dein „Wohnzimmer“ auch ordentlich Schnee abbekommen hat, sehen wir uns dort sicher bald einmal. Lg Franz

  2. Hallo Franz,
    danke für eure perfekte Aufstiegsspur vom Kickerloch, habe es genossen nicht spuren zu müssen. Immerhin war das erst die Hälfte unserer Tour, wir mußten ja noch 10 km über 4 Gipfel retour zum Auto Parkplatz Salzstiegl.
    War nett, euch wieder einmal on Tour zu treffen. Ab jetzt ist ja wieder genug Schnee um als Pensionist mehrmals in der Woche den Pulverschnee zu genießen.
    liebe Grüße, sehen uns sicher bald wieder bei einer Tour
    Peter (der Punkt in der Natur)