Hemmerfeldeck

mit dabei:

Chris
Morgenstund hat Gold … … im Knie 😉

Ein verlängertes Wochenende in der Krakau haben wir dazu genutzt, uns bei traumhaft schönem Wetter viel an der frischen Luft zu bewegen. Nach einem Familien-Pistenskitag am Tockneralmlift sind Chris und ich wieder einmal auf die Tockneralm aufgestiegen. Als Ausgangspunkt haben wir diesmal die Klausnerberg-Säge gewählt. Von dort sind wir zuerst zur Fuchsgrube und von da weiter entlang des hinlänglich bekannten Weges vieler vorangegangener Touren auf die Alm angestiegen.

Auf Höhe des Almzauns haben wir uns eine kurze Trinkpause gegönnt und die Harscheisen montiert. Die waren danach beim weiteren Anstieg hinauf zum Niederfeld und weiter zum Hochfeld auf dem stellenweise glasigen Harschdeckel sehr hilfreich. Nach knapp über 2 Stunden Aufstiegszeit haben wir das große Kreuz am Ende des Hochfelds, das meist Tagesziel der Tour auf die Tockneralm ist, passiert.

Die letzten Meter zum Kreuz am Hochfeld (2.304 m)
Tockneralm Gipfel 2.357 m

10 Minuten später haben wir am eigentlichen Gipfel der Tockneralm, der durch eine unscheinbare Vermessungsstange gekennzeichnet ist, kurz Halt gemacht. Anschließend haben wir mögliche nordseitige Abfahrtsrouten zur Gartleralm, die wir beim Kartenstudium am Vortag ausgemacht hatten, mit den tatsächlichen Gegebenheiten verglichen. Die Schneehöhe und derzeitige -beschaffenheit waren der Grund, eine solche Abfahrt und den anschließenden Wiederanstieg auf ein andermal zu vertagen.

Sehr wohl haben wir uns beim Blick nach Nordosten aber an den vielen dort am Ende des Etrachgrabens stehenden, bereits auch mehrfach bestiegenen Skitourenbergen delektiert. Edelfeld, Flederweißspitz, Krautgartenscharte, Bauleiteck, Schimpelspitz, Süßleiteck und rechts daneben noch das Rupprechtseck, da sind viele Erinnerungen an grandiose Touren aufgekommen.

Schimpelspitz und Süßleiteck
Lazi Kreuz 2.380 m

Wegen eines frischen Lüfterls aus Nordwest haben wir uns die Jacken übergezogen. Dann sind wir weiter nach Westen, zuletzt leicht ansteigend zum Lazi Kreuz weitergewandert. Von dort ging es anschließend leicht bergab, immer wieder die Augen nach rechts in die steile Flanke gerichtet, auf der Suche nach einer durchgehend fahrbaren Linie hinunter zur Gartleralm.

Die hat sich bei der derzeitigen Schneelage nicht aufgetan. Daher sind wir weiter zur Karlhöhe angestiegen. Auf Skiern ging es bis zum Gipfel. Für den nordseitigen Abstieg hinunter in die Scharte zwischen Karlhöhe und Hemmerfeldeck haben wir sie danach auf die Rucksäcke gepackt. Dort sind sie für das kurze Stück weiter hinauf zum letzten und höchsten Tagesziel auch geblieben.

Shadow-men vor dem Schlussanstieg zum Hemmerfeldeck
Hemmerfeldeck 2.443 m

Knapp unter dem Gipfel haben wir ein Skidepot errichtet und sind die letzten Meter zum höchsten Punkt hinaufgestiegen. Eigentlich sind es ja derer zwei. Und weil im Zweifel nicht exakt auszumachen ist, welcher der beiden Doppelgipfel der um wenige Zentimeter niedrigere oder höhere ist, mussten natürlich beide bestiegen werden.

Dann ging es zurück zum Skidepot. Am windigsten Platz der gesamten Tour haben wir schließlich für die Abfahrt umgerüstet, uns kurz gestärkt und danach angeschnallt. Die folgende Abfahrt über anfangs steileres, danach mittelsteiles Gelände sollte man wirklich nur bei optimalen Verhältnissen, wie sie an diesem Tag gegeben waren, machen. Viele in der Vergangenheit hier spontan abgegangene, teilweise sehr große Lawinen haben diesem Berg bei den Krakauern großen Respekt verschafft.

Tiefblick vor der Abfahrt
Abfahrt vom Hemmerfeldeck

Anfangs auf einem griffigen Harschdeckel, danach meist in leicht plattigem, aber auch sehr gut fahrbarem Pulver sind wir talwärts gecarvt. Jeder der schlussendlich 550 Höhenmeter, die wir in der Falllinie und zuletzt am Rinnenboden fahrend abgebaut haben, war ein Genuss.

Auf den letzten 50 Höhenmetern über die freie Fläche, eine Wegkehre abkürzend, hatten wir dann auch noch schmierig firnigen Schnee als bestens fahrbare Unterlage. Das hat uns vor dem Eintauchen in den Weg hinunter zur Höflhütte veranlasst, noch einmal zu stoppen und über die weite Flanke bis zum Gipfel nach oben zu schauen.

Es schmiert sich auf den freien Flächen unterhalb der Rinne
Eine dicke Pulverschicht am Weg zur Höflhütte

Am Weg gab es dann eine dicke Pulverschneeschicht, in der wir lustvoll unsere Spuren hinterlassen haben. Bei der Höflhütte haben wir noch einmal kurz gestoppt und an diesem herrlichen Aussichtspunkt sowohl zurück in Richtung Gipfel als auch auf den gegenüber stehenden Preber geschaut.

Ein kurzes Stück haben wir die Skier anschließend über den ansteigenden Wegast hinaufgetragen. Dann wurde wieder angeschnallt und in flotter Fahrt sind wir, immer dem Forstweg folgend, am Klausnerberg abgefahren. Schließlich hat sich für uns die Runde beim Wasserreservoir mit der Schneemessstation der GeoSphere Austria geschlossen.

Gegensteigung nach der Höflhütte
Klausnerberg-Säge mit Preber

Wir sind jetzt aber am Forstweg geblieben und diesem weiter hinunter bis auf die Jagertratte gefolgt. Von da ging es dann mit wenigen Stockschüben zurück zum Ausgangspunkt der Tour bei der Klausnerberg-Säge. Die überdachte Terrasse des Veranstaltungsgebäudes des örtlichen Tourismusverbandes hat uns als luxuriöse Umkleidekabine gedient.

Neu gewandet haben wir uns anschließend mit Brigitte, Lisi und den Mädchen zum Familienessen beim Stiegenwirth getroffen. Chris hat sich für das Duo vom Hirsch entschieden. Da hat auch jeder von uns eine Kostgabel davon abbekommen. Deshalb ist für den Heinrich davon leider nichts mehr übrig – nicht einmal ein Foto davon. Er darf sich daher virtuell von meinem ebenso delikaten gebratenen Hühnerfilet in der Kräuterkruste mit Erdäpfel-Kren-Püree, Chillisauce und feinem Gemüse ein großes Stück abschneiden. Mahlzeit! Und weil ich weiß, dass er auch einer guten Nachspeise etwas abgewinnen kann, habe ich die Mohntorte mit einer zweiten Gabel geordert 😉.

Gebratenes Hühnerfilet in der Kräuterkruste, Erdäpfel-Kren-Püree, Chillisauce und feines Gemüse

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