Hohe Veitsch – „Banane“ (östl. Hundsschupfenrinne)

mit dabei:

Andreas
Veitsch Südseite: v.l.n.r.: Schallerrinnen; Hundsschupfen, Broatriegel

Da capo!

Weil die Verhältnisse am Samstag so gut waren und zudem für den heutigen Tag die Wetterprognose jedenfalls besser war als jene für den Samstag, war das Tourenziel schnell gefunden. Weil mein FC Porto am Vorabend im „O classico“ Benfica Lissabon mit 5:0 deklassiert hatte, ist die Nacht wegen des späten Spielbeginns und der unverzichtbaren Kommunikation mit meinen portugiesischen Freunden im Stadion nach dem Abfpiff kurz geworden. Nichts desto trotz sind wir zur gewohnten Zeit wieder in Richtung Brunnalm losgefahren. Mit der Sonneneinstrahlung sollten die steilen Südrinnen bald einmal auffirnen.

Dort hatte sich an den Verhältnissen gegenüber Samstag wenig verändert. Leider hat auch heute – entgegen der Prognose – ein Wolkenschirm die Einstrahlung der Sonne verhindert. Weil die Nacht davor aber klar war, hatte sich die Schneedecke durch die Abstrahlung ordentlich verfestigt. Entlang des Pistenrands und danach über den Stockschlag ging es hinauf auf den Sonnkogel.

Tourenstart auf der Brunnalm mit Blick zur Banane (oberhalb der Bildmiitte)
Hohe Veitsch 1.981 m

Etwas früher als vor 2 Tagen haben wir beim weiteren Anstieg hinauf zur Hochfläche wegen der zu diesem Zeitpunkt sehr harten Schneedecke die Harscheisen montiert. Der Wolkendeckel war beharrlich und ist es auch beim Anstieg bis hinauf zum Gipfel geblieben. Hans Z. sei hier für das von uns geschossene Gipfelfoto und für die blumige Schilderung seines kapitalen Sturzes bei der Einfahrt in den Blarergraben auf der Schneealpe, der seine letzte Tourensaison vorzeitig beendet hatte, gedankt.

Am Gipfel haben wir umgerüstet. Jetzt war Plan B gefragt, weil die steilen Rinnen noch nicht befahrbar waren. Zuerst sind wir über die Hochfläche abgefahren und danach wieder einmal über die Schallerrinne (Schaller 2). Auch hier war die Schneeoberfläche jedenfalls noch viel härter als am Samstag. Wieder sind wir im Schlussteil der Abfahrt auf die etwas steileren aber nicht so zerfahrenen Flächen zwischen den beiden Rinnen ausgewichen und am Schluss in einer längeren Schrägfahrt nach links zur Aufstiegsspur zurückgefahren.

Abfahrt über die Hochfläche
Wiederanstieg zur Hochfläche

Dort haben wir wieder die Felle aufgezogen, gleich auch die Harscheisen montiert und unseren Wiederanstieg gestartet. Jetzt hat sich auch die Sonne vermehrt durch die Wolkendecke gekämpft und schon während unseres Anstiegs hinauf zum Graf-Meran-Haus hat es oberflächlich aufgefirnt. Und auch die flacheren Passagen auf der Hochfläche hinauf zum Gipfel haben so viel Sonne abbekommen, dass auch hier eine starke Veränderung gegenüber dem ersten Mal bemerkbar war.

Am Gipfel haben wir daher ein weiters Mal die Strategie gewechselt. Die schon unvermeidbar geglaubte nächste Schaller-Abfahrt haben wir verworfen und sind nach dem Umrüsten in Richtung Südosten gestartet. Von unten hatten wir ausgemacht, dass die Hundsschupfenrinne im unteren Drittel bereits eine Unterbrechung aufweist. Daher sind wir gleich bis zur Einfahrt in die Banane, die östliche Hundsschupfenrinne, weitergefahren.

Abfahrt zur Hundsschupfen
Abfahrt über die Banane

Vom ersten Meter an war die Steilrinne bestens fahrbar. Viel Platz zum weiten Schwingen gibt es darin aber nicht. Da bedarf es schon auch einiger Sprünge um rechtzeitig die Richtungsänderung vor dem Erreichen des felsigen Randes der Rinne zu schaffen. Unterhalb der Rinne weitet sich das Gelände wieder.

Diesem Umstand haben wir Rechnung getragen und unsere Schwungradien vergrößert. Der Schnee war auch hier perfekt, kompakter Untergrund mit einer wegspritzenden Firnschicht obendrauf. Mit abnehmender Höhe ist diese zudem immer schmieriger geworden. Das war ein wahrer Abfahrtsgenuss.

Ausfahrt aus der Banane
Abfahrt unterhalb von der Banane

Bis weit hinunter ins Kar war kein einziger schlechter Schwung dabei. Auch auf den letzten Geländestufen hinunter bis zum präparierten Weg gab es noch genussvolle Schwünge. Am Weg sind wir danach bis zur Bergstation des Sessellifts zurückgefahren. Ab da sind wir anschließend im stellenweise etwas tieferen Frühjahrsschnee auf der Piste zum Ausgangspunkt der Tour auf der Brunnalm abgefahren.

Weil der GH Scheikl montags Ruhetag hat, sind wir nach dem Umziehen und dem Verstauen der Ausrüstung bis zur nächsten Einkehrmöglichkeit gefahren. Auf der Sonnenterrasse sitzend haben wir dort noch einmal über das Schnitzel hinweg genussvoll zur Banane hinaufgeschaut. Die auch sonst vorhandene bananige Geschmacksnote des Weizenbiers hat bei dieser Aussicht gleich noch viel intensiver geschmeckt (oder es ist uns zumindest so vorgekommen 😊). Dass Andreas seinen Hunger schon wieder mit einem Almburger gestillt hat, wird der Heinrich beim genauen Hinschauen schon bemerkt haben. Zu seiner Beruhigung darf gesagt werden, dass laut Speisekarte das Fleisch darin jedenfalls vom heimischen Biorind stammt.


Da in der nächsten Woche die Reise zum Championsleague Achtelfinal-Rückspiel meines FC Porto bei Arsenal in London ansteht, kann es sein, dass eine längere Tourenpause folgt, zumal danach noch einige Tage Pistenskilauf mit der Familie geplant sind.

Panoramaschnitzel

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Ein Kommentar

  1. Lieber Franz!
    Es ist mir eine Freude dir begegnet zu sein , muss aber zugeben dich nicht gleich erkannt zu haben!
    Ich folge deinen Touren und Schilderungen schon lange mit Interesse, vielleicht treffen wir uns ja wieder auf einer Tour.
    Herzliche Grüße Johann Z.
    Schitouren Instruktor