Hühnerkogel

mit dabei:

Gerhard
Hühnerkogel 2.242 m

Die Wetterprognose für den heutigen Dienstag war etwas durchwachsen – Kaltluft aus Nordost und ein Wolkendeckel aus Südost, der sich später über das Land schieben sollte. Weil dieser dort erst später eintreffen sollte und weil es dort am Wochenende nennenswerten Niederschlag gegeben hatte, haben wir uns für eine Tour im Westen des Bundeslandes entschieden. Die Goldwaschanlage im Scharnitzgraben war wieder einmal der Ausgangspunkt für einen Tourenklassiker in den Wölzer Tauern. Dass es zum Zeitpunkt unseres Aufbruchs „nur“ minus 6 Grad hatte, war angesichts der frostigen Prognose eine erste Überraschung.

Entlang des durch Forstarbeiten anfangs etwas ruppigen Weges ging es taleinwärts. Die Wegkehren sind wir ausgegangen und schließlich dem Wegweiser, der den Winterweg hinauf zur Pichlerhütte anzeigt, gefolgt. Dabei geht es einmal kurz abwärts, nach der Bachquerung über den Steg dann etwas steiler hinauf zu den Hütten.

Bachquerung
Pichlerhütte

Dort haben wir uns eine Trinkpause gegönnt und danach zur Baumgrenze hinauf gespurt. Von da ging es dann über freie Flächen weiter hinauf zum Plankboden. Zum Heben der Standfestigkeit auf den abgeblasenen, stellenweise glasigen Flächen haben wir bald einmal die Harscheisen montiert. Die waren dann in den letzten etwas steileren Kehren hinauf zum Gipfel schon unverzichtbar.

In diesem Bereich hat kurzzeitig auch der kalte Wind aufgefrischt. Dem sind wir durch das Ergänzen der Oberbekleidung begegnet. Gegen die gleichzeitig von hinten anstauende Wolkenfront hatten wir kein Mittel außer unsere Geländekenntnis und unseren Orientierungssinn. Problemlos haben wir trotz Whiteouts das Gipfelkreuz gefunden. Dass es auch dort oben nur minus 9 Grad hatte, war eine weitere Überraschung entgegen der Wetterprognose.

Hühnerkogel 2.242 m
Abfahrt im Whiteout

Nach der Gipfeljause haben wir für die Abfahrt umgerüstet. Die ersten Meter davon haben weniger den Orientierungssinn, wohl aber den Gleichgewichtssinn im Whiteout gefordert. Da sitzt man dann plötzlich am Boden und weiß nicht warum. Entsprechend langsam haben wir uns, möglichst viele Felsen und Graspolster mit ihren Konturen nutzend, talwärts bewegt. In der markanten Rinne, später auf der weiten Fläche daneben haben wir dann bei besser werdender Sicht, etwas Fahrt aufgenommen.

So richtig ins Fahren sind wir aber erst im lichten Wald oberhalb der Scharnitzhütte gekommen. Davor aber mussten wir noch eine ziemlich tiefen mit Stauden durchsetzten Graben queren. Die Alternative wäre eine Abfahrt entlang des Aufstiegsweges mit der kurzen Gegensteigung gewesen. Diese und die enge Waldpassage vor der Bachquerung wollten wir zugunsten der freien Flächen linksseitig des Baches vermeiden. Und da muss man halt zu Beginn der Talabfahrt dafür in Vorlage treten.

Abfahrt oberhalb von der Stallerhütte
Pulvrige Talabfahrt

Den ursprünglich angedachten Wiederanstieg hinauf zum Stallertörl hatten wir angesichts der miesen Sicht zu diesem Zeitpunkt längst verworfen. Anfangs entlang des dicht zugeschneiten und zugewehten Forstwegs und danach über die freien Flächen rechts davon sind wir sehr genussvoll abgefahren und ab dem Zeitpunkt, wo wir wieder auf unsere Aufstiegsspur getroffen sind, dieser entlang des Forstweges bis zurück zum Ausgangspunkt der Tour gefolgt.

Etwas aufwendig war nach dem Umziehen und Verstauen der Ausrüstung noch die Suche nach Ess- und Trinkbarem. In Pusterwald und – wegen eines Betriebsurlaubes auch in Möderbrugg – sind wir nicht fündig geworden. Daher sind wir wieder einmal bis Aichdorf gefahren. Das Motorengeräusch ist da schon von den nicht mehr zu überhörenden knurrenden Mägen übertönt worden. Entsprechend flott haben wir dann das uns servierte Menü aus Nudelsuppe, mediterraner Hühnerbrust mit Reis und einem Kuchen als Dessert verdrückt. Für den Heinrich haben wir davor aber noch schnell ein Foto davon geschossen und er darf wieder einmal virtuell mit uns mitessen.

Mediterrane Hühnerbrust mit Reis

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