Kragelschinken und Plöschkogel

mit dabei:

Bernhard

Nach dem intensiven Schneefall vom vergangenen Wochenende, gepaart mit starkem Wind, war die Lawinensituation angespannt. Eine Tour unterhalb der Baumgrenze war daher jedenfalls angezeigt und da hat sich der Klassiker mit dem Doppelgipfel ausgehend von der Eisenerzer Ramsau angeboten. Es freut mich, dass mich nach langer Zeit Bernhard wieder einmal begleitet hat.

Mächtige Wechten im Flachstück
Teicheneggalm

Entlang der Rodelpiste sind wir in den Talschluss der Lasitze aufgestiegen. Nach dem Queren des luftigen Stegs ging es weiter hinauf in Richtung Teichenegg. Hochnebel hat zwar einerseits die Sicht eingeschränkt, andererseits aber zauberhaften Raureif produziert. Auf der Teicheneggalm haben wir eine Pause eingelegt und uns ein „zweites Frühstück“ genehmigt. Dann ging es weiter hinauf auf den Teicheneggsattel.

Von da sind wir entlang des stellenweise stark eingewehten Gratrückens weiter hinauf zum Kragelschinken angestiegen. Bis knapp unter dem Gipfel war es überraschend windstill. Gegen Schluss hat dieser aber aufgefrischt und uns zum Ergänzen der Oberbekleidung animiert. Die Schneeflächen waren im Schlussanstieg durchwegs abgeblasen und – so wie auch die kleinen Bäume entlang des Aufstiegsweges – etwas vereist.

Aufstieg zum Kragelschinken
Abfahrt zum Blauen Herrgott

Nach dem Umrüsten am Gipfel sind wir anfangs kurz entlang des Aufstiegsweges zurückgefahren und dann nach links hinunter in Richtung Blauer Herrgott. Durch die Entfernung des Baumbestandes hat sich in diesem Bereich nicht nur das Aussehen der Landschaft komplett verändert, sondern der Wind hatte den Neuschnee zum größten Teil von der vereisten Unterlage weggeweht. Nebel hat zudem die Orientierung erschwert. Die mehrmalige Befragung elektronischer Orientierungshilfen hat dieses Manko wieder wett gemacht.

Der Schlusshang oberhalb des angepeilten Bildstocks hat dann doch noch halbwegs fahrbaren Schnee für uns bereitgehalten. Nach dem Auffellen ging es dann vom Blauen Herrgott in Richtung Plöschkogel. Ich kann mich nicht erinnern, auf der anfänglichen Ebene jemals Wechten in dieser Mächtigkeit gesehen zu haben, wie sie derzeit dort liegen. Durch den Winterwald ging es dann weiter hinauf zum Plöschkogel, wo wir uns während des Umrüstens für die Talabfahrt gestärkt haben.

Mächtige Wechten im Flachstück
Abfahrt durch die Kaltenbachrinne

Dann folgte das Highlight dieser Tour, die Abfahrt zurück in die Ramsau. Auf der Zufahrt zur Kaltenbachrinne brauchte es anfangs noch ein paar Stockschübe, aber mit der Steilheit der zur Mittagszeit noch unverspurten Rinne hat sich die Stimmung  bei uns schlagartig noch einmal verbessert, zumal auch die Sicht unterhalb der Nebeldecke wieder viel besser war. Sehr genussvoll sind wir bis zum querenden Forstweg im Auslauf der Rinne hinunter gecarvt.

Jetzt hätten wir noch weiter in den Auslauf der Sprungschanzen abfahren können, das Zurückplatteln bis zum Parkplatz wollten wir uns aber ersparen. Daher sind wir am sehr flach angelegten Forstweg in Richtung Lasitze weitergefahren. Weil auch dieser unverspurt war, hat es jetzt erst recht vieler Stockschübe bedurft um in Bewegung zu bleiben. Ein Abkürzen entlang des Kahlschlags gegen Schluss hätte sich zwar angeboten, da man aber nie genau weiß, ob es eine Aufforstungsfläche mit einer Jungkultur ist, sind wir noch bis zur Einmündung des Forstweges beim Jagdhaus mit vielen weiteren Stockschüben weitergefahren. Ab da ging es dann in recht flotter Fahrt entlang der mittlerweile präparierten Rodelpiste zurück zum Ausgangspunkt.

Am flachen Forstweg zurück in die Lasitze
Rahmgeschnetzeltes

Jetzt waren der Durst und der Hunger jene Bedürfnisse, die es nach dem Bewegungsdrang noch zu befriedigen galt. Daher haben wir auf der Heimfahrt noch einen Einkehrschwung eingelegt. Den Heinrich wird das sicher freuen, auch wenn es diesmal kein Gebackenes gegeben hat. Das als Menu angebotene Rahmgeschnetzelte nach der Grießnockerlsuppe hat aber vorzüglich gemundet. Und über das als Dessert servierte Joghurt mit Beeren haben wir uns auch gefreut.

Treue Leser dieses Blogs werden sich vielleicht schon gefragt haben, warum Lisi, die Heldin der vergangenen Saisonen heuer noch nie dabei war. Nun, der süße Grund heißt Rosalie. Rosalie hat am vergangenen Samstag das Licht der Welt erblickt und ist unser viertes Enkelkind. Wir sind dankbar, dass es der jungen Mama und unserem jüngsten Familienmitglied sehr gut geht und freuen uns mit Lisi und Chris über ihr Glück. Wann Rosalie erstmals mit uns auf Familienskitour gehen wird, steht noch nicht fest. Dass sie aber jedenfalls sportliche Ambitionen hat, hat sie mit dem Griff zur Frisbee Scheibe keine 24 Stunden nach ihrer Geburt schon bewiesen. Da sind die Weichen dafür wohl schon gestellt, dass sie irgendwann in die Fußstapfens ihres Papas, der mit seinen VereinskollegInnen im vergangenen Jahr den doppelten Staatsmeistertitel im Ultimate (Open und Mixed Division) aus 2019 verteidigen konnte und auch bei der Europameisterschaft mit einem ausgezeichneten 5. Platz reüssieren konnte, treten wird.

Rosalie und ihr erstes Sportgerät

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