Moschkogel

mit dabei:

Chris und Lisi
Chris und Lisi

Viele Anfragen haben mich von Lesern dieses Blogs in den letzten Wochen erreicht, ob mir nur der Schnee fehle oder ob ich krank oder gar verletzt sei. Danke auch hier noch einmal für eure Fürsorge. Die lange Tourenpause ist beendet! Nach dem Jahresbeginn war wegen der spärlichen Schneelage anfangs tatsächlich einmal „Pisteln“ auf Kunstschneebändern angesagt. Und dann hat mich zusammen mit weiteren Familienmitgliedern erstmals das C…Virus erwischt. Beim schaumgebremsten Neustart nach der Pause haben mich Chris und Lisi begleitet. Für die beiden war es nach Rosalies Geburt vor einem Jahr die allererste gemeinsame Tour. Und weil ihr Sonnenkind in der Früh erst versorgt werden musste, sind wir zu ungewohnt später Stunde in Graz losgefahren. Rosalie ist bei Oma Brigitte geblieben und von ihr den Tag über bespaßt worden.

Unmengen hat es in den letzten Tagen im Bereich der Koralpe geschneit. Das haben wir schon bei der Anfahrt bemerkt, obwohl wir im Bereich Deutschlandsberg noch zwischen grünen Feldern unterwegs waren. Aber mit jedem Höhenmeter hinauf zur Weinebene sind die Schneewände am Straßenrand sehenden Auges angewachsen. Am Parkplatz Grünangerhütte haben wir eingeparkt. Wenn wir sonst üblicherweise dem Motto „Der frühe Vogel fängt den Wurm“ folgen und daher sehr oft auch viel im unverspurten Gelände unterwegs sind, hat uns Rosalie diesmal die Spurarbeit vorweg einmal erspart.

Anfangs kurz bergab
Im Whiteout zum Moschkogel

Die Spur, der wir nach der kurzen Bergabpassage nachgegangen sind, hat uns zwar nicht auf direktem Weg zum Moschkogel geführt, aber das war uns egal. Gerne sind wir ihr gefolgt, obwohl sie in einem Rechtsbogen anfänglich wieder nach Norden geführt hat und bei der Talstation des Schneelochlifts vorbei gegangen ist. Entlang der unpräparierten Lifttrasse sind wir dann bis knapp unterhalb der Brandhöhe weiter angestiegen und dann parallel zur Landesgrenze zum Moschkogel hinübergequert.

Die ostseitige Staubewölkung hat zwar immer wieder einmal kurz aufgerissen und die Sonne kurz durchgelassen, aber meist waren wir hier ziemlich im Whiteout unterwegs. Nach einem sehr gemütlichen Anstieg haben wir 1 Stunde nach unserem Aufbruch erstmals den Gipfel des Moschkogels erreicht. Im Windschatten an der Westseite haben wir umgerüstet.

Zum ersten Mal am Gipfel
Eingesunken

Weil Chris bei seiner letzten Tour am Samstag dort sehr gute Erfahrungen gemacht hat und weil dort die Sicht zu diesem Zeitpunkt auch entschieden besser war als im ostseitigen Wolkenstau, sind wir jetzt auch auf kärntnerischem Landesgebiet westseitig abgefahren. Die ersten Meter bis hin zur Baumgrenze waren ziemlich verblasen, aber fahrbar. Das hatten wir erwartet. Zwischen den Bäumen ist der Schnee dann um einiges besser geworden. Dort, wo der Baumbestand dann dichter geworden ist, haben wir schließlich abgeschwungen, uns gestärkt und für den Wiederanstieg umgerüstet. Dabei sind wir auch ordentlich tief im Neuschnee eingesunken. Das hat aber auch den Vorteil, dass man sich nicht bücken muss, wenn man im Rucksack kramt.

Chris hat uns anschließend eine Spur zurück hinauf zum Moschkogel gelegt. Die Sonne hat durch die im Lee aufreißende Wolkendecke immer wieder einmal durchgeblitzt und es haben sich herrliche Lichtstimmungen ergeben. Eine halbe Stunde später haben wir abermals im Windschatten des Gipfelofens umgerüstet.

Der Sonne entgegen
Zwischenabfahrt zur Bärntalhütte

Danach haben wir jetzt aber wieder in die steirische Heimat zurück gewechselt und die zweite Zwischenabfahrt südostseitig zur Bärentalhütte in Angriff genommen. Oberhalb der Baumgrenze war die Schneedecke wegen der hohen Windgangeln noch etwas inhomogen, aber schon ganz gut fahrbar. Im Schutz der Bäume ist das Fahrvergnügen aber noch wesentlich angewachsen.

Zum Schluss galt es, zwischen den dick zugeschneiten Bäumen eine fahrbare Schneise hinunter zur Hütte zu finden. Diese Übung ist sehr gut gelungen und beim Umrüsten für den folgenden Wiederanstieg sind wir wieder ordentlich tief eingesunken. Wieder auf Skiern haben wir uns danach über eine durchgehende Spur zurück hinauf zum Moschkogel gefreut und sind dieser sehr gerne gefolgt.

Zweiter Wiederanstieg
Licht und Schatten

Auch während des ¾ stündigen Anstiegs ist der Wolkenstau immer wieder einmal gnädig gewesen und hat die Sonne durchgelassen. Wieder haben sich herrliche Lichtstimmungen ergeben, die den einen oder anderen Fotostopp eingefordert haben. Beim abschließenden Gipfelaufenthalt haben wir jetzt auf den abermaligen „Grenzübertritt“ in den Kärntner Windschatten verzichtet und gleich auf steirischer Seite umgerüstet.

Dann haben wir das nächste Wolkenfenster abgewartet und unsere Talabfahrt gestartet. Anfangs ging es wieder durch die Windgangeln und danach durch den tiefen Pulver zwischen den Bäumen abwärts. Beim flotten Vorausfahren hätte ich beinahe die Quelle eines der vielen Seitenbäche der Schwarzen Sulm übersehen. Mit einem Sprung in den Gegenhang des tiefen Lochs konnte ich den Wasserkontakt zwar vermeiden, bin dafür aber in den bodenlosen Pulverschnee ordentlich eingetaucht.  Und beim anschließenden mühevollen Aufstehen habe ich dann gemerkt, wie hoch die Schneedecke dort wirklich ist. Mit den Stöcken konnte ich jedenfalls keinen Gegendruck erzeugen, mit Chris‘ Hilfe bin ich dann aber irgendwann doch wieder aus der waagrechten Position in eine aufrechte gelangt.

Talabfahrt
Reisfleisch

Genussvolle Schwünge haben uns schließlich zum Weg zurückgeführt. Über diesen ging es dann mit einigen Stockschüben zurück in Richtung Ausgangspunkt. Diesen haben wir dann mit geschulterten Skiern über das finale kurze Bergaufstück erreicht. Die Sehnsucht nach Rosalie war groß, nicht nur die der Jungeltern, sondern auch die vom Opa. Daher wird der Heinrich sicher verstehen, dass wir – anfangs im dichten Nebel – an vielen gastlichen Einkehrstätten vorbei den direkten Heimweg angetreten haben, zumal Brigitte ja für die Familie auch gekocht hatte. Und so sind wir zum Abschluss unserer Tour am Familientisch nach der Grießnockersuppe mit köstlichem Reisfleisch bewirtet worden. Weil auch die großen Enkelkinder nach der Schule im Zweistundentakt am liebsten bei Omi aufschlagen und weil das ihr Lieblingsgericht ist, war die vorbereitete große Menge am Ende des Tages von vielen hungrigen Mäulern ohne verbliebenen Rest zur Gänze verputzt. Das freut nicht nur die Köchin, sondern auch den Abwäscher der Töpfe. Und diese ehrenvolle Aufgabe ist schließlich wieder mir zugefallen 😉.

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