Petzen

mit dabei:

Stehi
Tourenstart in Feistritz ob Bleiburg

Weil für das Wochenende Schlechtwetter angesagt war und die von mir angefragten Tourenpartner für diesen Freitag schon anderweitig disponiert hatten, bin ich ausnahmsweise wieder einmal alleine auf Tour gegangen. Am Heimweg von unserem Ski-Kurzurlaub am Monte Lussari hatte die Petzen mich angelacht und Andreas hat mir die derzeit dort herrschenden guten Verhältnisse nach seiner Tour vom Mittwoch bestätigt. Bei der Talstation des Übungsliftes in Feistritz ob Bleiburg bin ich gestartet und habe 50 m weiter oben schon angeschnallt.

Am Übungshang war die Schneedecke zwar schon sehr löchrig, über die kurzen ausgeaperten Stellen bin ich aber auf Skiern drüber gegangen. Bei einer etwas längeren Unterbrechung am folgenden flachen Weg habe ich dann zwar einmal abgeschnallt, aber danach gab es ein durchgehendes Schneeband nach oben entlang der Talabfahrt. Vorbei an der Mosthütte bin ich flott angestiegen und habe unterhalb der zweitfolgenden nordseitigen Steilstufe zur Sicherheit die Harscheisen montiert.

Vierbeiniges Begrüßungskomitee bei der Mosthütte
Schneerosen am Pistenrand

Obwohl die sogenannte „Schönfelder Piste“, das ist jener Steilhang, auf dem der vormalige Skirennläufer Rainer Schönfelder („Petzen Bär“) seine privaten Slalom-Trainings absolviert hat, bereits voll in der Sonne gelegen ist und daher nicht mehr so hart und glatt war, bin ich über die flachere östliche Piste weiter angestiegen. Der Skiweg zurück in Richtung Westen war dann aber stellenwiese schon ausgeapert und daher musste ich die Skier über ein kurzes Stück schultern.

Zurück auf der beschneiten Piste habe ich mir nach 1 ½ Stunden Aufstiegszeit eine Trinkpause gegönnt und diese für anstehende Telefonate mit dem Panoramablick über Südkärnten noch großzügig verlängert. Anschließend habe ich den Aufstieg entlang des Skiweges ins Skigebiet am Berg fortgesetzt. Über die noch gut mit Naturschnee versorgten und bestens präparierten Pisten ging es weiter aufwärts. An den nächsten Wochenenden wird es hier auch nach dem frühen Saisonschluss noch Skibetrieb geben und auch die slowenischen Abfahrtsmeisterschaften werden hier oben noch ausgetragen.

Aufstieg im Skigebiet am Berg
Kordeschkopf 2.126 m

Bei der Schlepplift Bergstation am oberen Ende des Skigebierts habe ich mir noch eine weitere Trinkpause gegönnt. Danach ging es hinauf zum Kniepssattel und von da kurz abwärts und gleich wieder hinauf durch die markante Mulde auf den nächsten Rücken in Richtung Kordeschkopf. Abermals folgte eine Zwischenabfahrt – gleich auf Fellen – und danach der Schlussanstieg zum Kordeschkopf, der höchsten Erhebung des Petzenstocks, und gleichzeitig dem östlichsten Zweitausender der südlichen Kalkalpen.

Nach 3 Std 45 min (einschließlich der Pausen) war ich oben und bin gleich zur Bank etwas unterhalb des Gipfels an der Westseite abgestiegen. Mit dem herrlichen Blick zu den Steiner Alpen habe ich mir eine ausgiebige Pause gegönnt. Eine Schar von frechen Bergdohlen hat diesen Aufenthalt sehr kurzweilig gestaltet und mir beim Leeren meines Jausensacks geholfen.

Gipfeljause in gefiederter Gesellschaft
Erstes Zusammentreffen mit Stehi

Danach ging es über den Gipfel wieder zurück zu den Skiern und erstmals an diesem Tag habe ich abgefellt. Auf halber Höhe der folgenden Zwischenabfahrt entlang des Aufstiegsweges ist mir ein aufsteigender Skitourenkollege entgegengekommen. Es war dies, wie sich im Gespräch herausgestellt hat, Stehi aus Slowenien, der nicht nur ein ausgesuchter Kenner aller steilen Rinnen der Karawanken und der Steiner Alpen ist, er ist auch in den Hohen Tauern heimisch, hat viele Touren in den Westalpen gemacht, war in Südamerika (Cotopaxi und Chimborasso), am Elbrus und ist auch im Himalaya von über 6.000 m hohen Bergen abgefahren. Viele von diesen Touren kann man auf seiner frechen Webseite (www.TurnaRit.si) finden.

Nachdem wir uns verabschiedet hatten, bin ich noch bis zum tiefsten Punkt abgefahren, habe wieder aufgefellt, bin über den nächsten Rücken hinauf und wieder hinunter und danach wieder in Richtung Knieps aufgestiegen. Etwas oberhalb vom Kniepssattel hat mich Stehi mit einem Pfiff kurz eingebremst und dann sehr schnell zu mir aufgeschlossen. Gemeinsam sind wir dann zum Knieps aufgestiegen und haben unsere Unterhaltung während des Anstiegs und auch beim Gipfelaufenthalt während des Umrüstens fortgesetzt. Auf die Schnelle hat er mir auch noch einige Detailinformationen und Tourenvorschläge zu seiner heimischen Bergwelt vor Ort vermittelt.

Die letzten Meter zum 2. Tagesgipfel
Butterfirn auf der Piste

Anschließend sind wir gemeinsam zum Kniepssattel und weiter ins Skigebiet abgefahren. Der durch den Föhn etwas faule Schnee war hier passabel fahrbar, auf der folgenden Piste war dann aber Firn vom Feinsten unser fahrbarer Untergrund. Sehr schnell waren wir auf Höhe des Hüttendorfes unterhalb der Gondel-Bergstation und haben dort für einen Zwischenstopp unsere Abfahrt unterbrochen. Dem Stehi sage ich auch an dieser Stelle noch einmal lieben Dank für das ausgegebene Bier. Während wir das „flüssige Brot“ aus der Steiermark vor der Hütte genossen haben, hatten wir abermals ausreichend Zeit, uns über viele Tourenziele und Erlebnisse auszutauschen.

Dann ging es in flotter Fahrt weiter abwärts. Bei den wenigen Zwischenstopps hat mich Stehi mit weiteren Informationen aus der Gegend versorgt. Sehr schnell waren wir wieder unten. Dort, wo ich auch in der Früh kurz abgeschnallt hatte, haben wir die Skier kurz getragen, danach sind wir mit ein bisserl „Schneeflecken hupfen“ ohne abzuschnallen bis knapp oberhalb vom Ausgangspunkt abgefahren.

„Schneefleckerl hupfen“ am Schlusshang
Faschierte Laibchen mit Bratkartoffeln und Balsamico-Rotweinzwiebeln

Von Stehi habe ich mich dort verabschiedet, die Ausrüstung im Auto verstaut und die Heimfahrt angetreten. Der Heinrich kommt wieder einmal in den Genuss eines Mittagessens vom heimischen Herd. Diesmal war es eine Schaumsuppe aus Zucchini und Frühlingszwiebeln und danach faschierte Laibchen mit Bratkartoffeln und Balsamico Rotweinzwiebeln. Köstlich!

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