Preber

mit dabei:

Roland
Der winterliche Preber hoch über der Krakau

Wie auch schon im Vorjahr bin ich in der Osterwoche wieder einmal mit meinem ehemaligen Kärntner Mitarbeiter Roland in meiner Krakauer Heimat auf Tour gegangen. Die Wetterprognose war hochwinterlich, die prognostizierten Temperaturen haben eher an Weihnachten erinnert als an Ostern. Zudem war auch noch starker böiger Wind angesagt. Während der morgendlichen Anfahrt hat aber schon uneingeschränkt die Sonne vom Himmel gelacht. Beim Ausgangspunkt am Prebersee, wo wir uns getroffen haben, hat es minus 9,5 Grad gehabt.

 

Mit geschulterten Skiern sind wir auf trockener Straße gestartet, knapp oberhalb des Gatters haben wir aber schon angeschnallt und sind entlang der „Piste“ zur Prodingerhütte und weiter zur Halterhütte angestiegen. Auch wenn wir im Aufstieg am Weg hinauf zu den Roßböden anfangs auch einmal über apere Stellen drüber gegangen sind, haben wir für die Abfahrt bereits nach einem durchgehenden Schneeband Ausschau gehalten und sind dabei fündig geworden.

Aufstieg oberhalb der Halterhütte
Trinkpause beim Steinmann auf ca. 2.250 m

Weil wir uns wegen des erwarteten kalten Windes besonders warm angezogen hatten, ist es uns jetzt beim Anstieg in der prallen Sonne richtig warm geworden. Mit der Sonne im Rücken sind wir in der direkten Linie bis zum Steinmann auf 2.250 m angestiegen und dabei richtiggehend „gegrillt“ worden. Dort haben wir uns eine Trinkpause genehmigt und danach den Aufstieg wieder fortgesetzt.

Ein Stück sind wir noch in der direkten „Lungauer Spur“ angestiegen, mit zunehmender Steilheit haben wir uns dann wegen des rutschigen Triebschnees doch entschlossen, in etwas flacheren Kehren die Höhe zu machen. Obwohl an den Kämmen rundherum die Schneefahnen im Wind aufgestiegen sind, waren wir im Lee immer noch nahezu bei Windstille unterwegs.

Aufstieg zur Roßscharte
Gipfelwechte mit Schneefahne

Auf Höhe der Roßscharte ist es dann schlagartig luftiger geworden und wir haben die Oberbekleidung winddicht ergänzt. In der Folge sind wir in einigen weiteren Kehren bis zum Vorgipfel weiter angestiegen. Weil es auch über diesen drüber überraschenderweise ein durchgehendes schmales Schneeband gegeben hat, sind wir schließlich bis zum Gipfel auf Skiern angestiegen.

Den zweithöchsten Punkt der Krakau haben wir trotz einiger Unterbrechungen durch unaufschiebbare Telefonate und die Pausen nach einer Aufstiegszeit von ziemlich genau 3 Stunden erreicht. Und weil es auch am Gipfel ungewöhnlich windstill war, brauchten wir uns beim Umrüsten für die Abfahrt nicht extra sputen. Als wir uns an der Bergszenerie rundherum satt gesehen hatten und alle Handgriffe getan waren, haben wir direkt neben dem Gipfelkreuz angeschnallt und sind über den Vorgipfel abgefahren. Das war trotz des damals so intensiven Schneefalls im Vorfeld der Tour beim letzten Mal Anfang Februar nicht möglich.

Gipfelfreude am Preber
Pulvertraum in der Osterwoche

So richtig ins Fahren sind wir danach auf den weiten freien Flächen oberhalb und unterhalb der Roßscharte gekommen. Die unterschiedlich dicke Triebschneeauflage auf dem kompakten Harschdeckel darunter war sehr fein zu fahren. Genussvoll haben wir so die schweißtreibend erarbeitete Höhe wieder abgebaut. Bis weit hinunter hat der Triebschnee gereicht.

Während hinter uns im kammnahen Bereich der Wind offensichtlich an Stärke zugelegt hat, waren wir nur von einem leichten Lüfterl begleitet unterwegs. Bis weit hinunter sind wir in der Rinne geblieben und sehr spät in Richtung Halterhütte hinaus gequert. Etwas unterhalb davon sind wir auf einem durchgehenden Schneeband auf den Weg gestoßen. Knapp oberhalb davon haben wir uns in der Sonne noch eine kurze Pause gegönnt, diese aber wegen der doch recht frischen Außentemperatur bald einmal wieder beendet.

Abfahrt durch die Rinne
Abfahrt zum Prebersee

Am stellenwiese etwas vereisten Weg sind wir danach bis zum Prebersee abgefahren. Mit Ausnahme der Unterbrecherstelle knapp oberhalb des Ausgangspunktes haben wir dabei nie abgeschnallt. Kurze apere Passagen haben wir überstiegen oder diese unterhalb des Weges umfahren. Die letzten Meter zurück zur Ludlalm haben wir mit den geschulterten Skiern absolviert.

Im Gegensatz zum Vorjahr hatte die Alm heuer geöffnet und wir konnten nach dem Umziehen und Verstauen der Ausrüstung einkehren. Ob sich der Heinrich über meine Speisenwahl freuen wird, weiß ich nicht. Er ist ja diesem „Suppenzeugs“, wie er es zu nennen pflegt, nicht unbedingt zugeneigt. Die große Lungauer Kasknödelsuppe geht jedenfalls von der Menge her als Hauptspeise durch. Und sie hat mich gewärmt und gesättigt. Hätte ich Beifahrer gehabt, die hätten nach dem Friedhofs- und Verwandtenbesuch in der Krakau wegen des hohen Zwiebelanteils in den beiden Knödeln und in der Suppe bis zur Heimkehr in Graz auch noch was davon gehabt😉. Der üblicherweise übermäßige Genuss von geräuchertem Fleisch zu Ostern wird das Gleichgewicht hin zu den festen Speisen wieder herstellen.

So wünsche ich abschließend dem Heinrich und allen übrigen Lesern dieses Blogs „Gesegnete Ostern!“

Lungauer Kasknödelsuppe

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