Rantentörl

mit dabei:

Steffi
Pistenskilauf

Am Ende einer Infektionsserie in der Familie hat es auch mich noch erwischt und deshalb hat die Tourenpause etwas länger gedauert. Zum Wiedereinstieg war Pisten- und Variantenskilauf mit der Familie und Freunden in den Semesterferien angesagt. Und heute habe ich endlich wieder einmal zusammen mit Steffi die Tourenski angeschnallt. Zuvor mussten noch einige Handgriffe getätigt werden, weil sie ihre Felle und Harscheisen in Graz vergessen hatte. Mit Draht und viel Tape habe ich am Vorabend die von meinem Krakauer Schulkollegen aus der Volksschulzeit, Gottfried Lintschinger geborgten, zu langen und zu schmalen Felle an Steffis Skiern fixiert. Danach gab es noch den 1:0 Sieg „meines“ FC Porto im CL Achtelfinale im Hinspiel gegen Arsenal zu bejubeln. Gleich nach dem Abpfiff hat uns Freund Toni aus Porto via Videocall am Jubel im Stadion live teilhaben lassen. Jetzt freue ich mich umso mehr auf unser nächstes Treffen in London und das hoffentlich auch so erfolgreiche Rückspiel am 12. März.

Die Forststraße ins Rantental ist durch die Holz-LKWs, die nach den Sturmschäden vom Oktober derzeit große Menge von Stämmen abtransportieren, ziemlich in Mitleidenschaft gezogen. Da muss man wegen der tiefen Spurrinnen verdammt aufpassen nicht aufzusitzen und daher immer wieder einmal kurz in die Böschung ausweichen. Weil im Bereich der Voralmbrücke, wo wir eigentlich einparken wollten, ein Halteverbot herrscht, um die dort in Richtung Mitterberg abbiegenden LKWs nicht zu behindern, mussten wir über die Brücke und auf dem ab da nicht mehr geräumten und nur teilweise ausgeaperten Weg weiterfahren. Bis zur Ebenhandlhütte ist dies dank Allradantrieb möglich gewesen. Dort haben wir umgedreht und eine auf Höhe Bichlbauernhütte ausgemachte Parkbucht angesteuert.

Sturmschäden am Klausnerberg
Der Schneefall nimmt zu und die Sicht wird schlechter

Direkt neben dem Auto haben wir angeschnallt und unseren Aufstieg begonnen. Zu diesem Zeitpunkt war die Sicht noch so passabel, dass wir das angedachte Tourenziel Rantentörl auch sehen konnten. Vorbei an der Ebenhandlhütte und am Hüttendorf danach ging es taleinwärts. Einsetzender leichter Schneefall und die absinkende Wolkenbasis haben die Sicht immer schlechter werden lassen.

Bis hinauf zum Rantensee geben die vereinzelt stehenden Bäume, davon viele Zirben, noch ausreichend Kontur. Bevor wir den See an der rechten Seite etwas höher am Hang passiert haben, haben wir uns eine Trinkpause gegönnt und die Jacken übergezogen. Steffi habe ich auch meine Harscheisen zum besseren Halt auf den stellenweise verharschten Flächen montiert.

Aufstieg zum Rantensee
Aufstieg vom Rantensee zur Toreben

So sind wir weiter angestiegen. In einem langen Bogen sind wir unter den steilen Ausläufen des Wiegenecks hinauf in Richtung Toreben. Zum Schluss haben wir noch ein paar Kehren eingelegt. Die Sicht war mittlerweile aber so schlecht, dass wir uns dazu entschlossen haben, die Tour hier zu beenden.

Wir haben die Ausrüstung in den Abfahrtsmodus getrimmt. Die „Qualitätsarbeit“ vom Vorabend an Steffis Aufstiegshilfen musste jetzt wieder rückgängig gemacht werden. Das hat ein bisserl länger gedauert als normales Abfellen. Aber wir waren sehr froh, dass die Konstruktion bis dahin ohne Probleme gehalten hatte.

Vater und Tochter am Umkehrpunkt
Abfahrt zum Rantensee

Nach einer kleinen Stärkung haben wir unsere Abfahrt im Whiteout begonnen. Ich habe versucht, die stellenwiese noch sichtbare Aufstiegsspur als Kontur zu nutzen, und Steffi ist in sehr dichtem Abstand hinter mir abgefahren. Überraschend flott sind wir wieder auf Höhe des Rantensees angekommen. Ab da waren die Konturen der Bäume und vereinzelt aus der Schneedecke herausragender Felsen sehr hilfreich.

Bei etwas besser werdender Sicht sind wir schließlich immer entlang unseres Aufstiegsweges, in den Flachpassagen wegen des pappig werdenden Schnees auch mit einigen Stockschüben, bis zum Auto abgefahren und haben direkt neben dem Kofferraum wieder abgeschwungen. Auch wenn wir das angepeilte Tourenziel nicht erreicht haben war diese Wiedereinstiegstour für uns beide – endlich wieder eine Vater/Tochter Skitour – ein sehr schönes hochwinterliches Erlebnis.

Abschnallen direkt neben dem Kofferraum
Konzentrierte Fahrt aus dem Rantental

Die Ausrüstung wurde im Auto verstaut und mit der gebotenen Vorsicht sind wir wieder talauswärts gefahren. Wegen des Schneefalls waren die Forstarbeiten für diesen Tag mittlerweile eingestellt und daher die Sorge, an einer ungünstigen Stelle vielleicht auch noch einem LKW Zug zu begegnen, zum Glück unbegründet.

Nach einem kurzen Zwischenstopp am Friedhof haben wir uns mit dem Rest der Familie, die den Vormittag auf der Piste verbracht hatten, getroffen und uns im Liftstüberl verköstigt. Der Heinrich darf sich wieder einmal über lokaltypische deftige Nahrung freuen. Der ofenfrische Schweinsbraten war köstlich und wird in kalter Form auch noch die Sieger der sonntäglichen Vereinsmeisterschaften des USV Krakauebene erfreuen. Dort werden nämlich die Gewinner statt mit Pokalen mit kalten Platten geehrt.

Schweinsbraten

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