Schöckl

mit dabei:

Chris, Lisi, Basti und Martin
Tiefer Winter am Schöckl

Die letzten intensiven Schneefälle haben auch unserem Grazer Hausberg ein Winterkleid verpasst. Nachdem sich der gestrige Sturm gelegt hatte und für den heutigen Tag des Herrn auch Sonntagswetter angesagt war, haben wir den Schöckl wieder einmal als Tourenziel auserkoren. Wir konnten zwar nicht, wie wir das in der Vergangenheit auch schon mehrfach getan hatten, mit dem Öffi anreisen und ganz unten am Fuß der Leber starten, weil dort die Wiesen noch grün sind. Aber oberhalb vom Parkplatz Steingraben gibt es eine geschlossene Schneedecke.

Von dort sind wir bei minus 5 Grad anfangs über die Wiese, danach entlang des Forstwegs zum Langen Weg angestiegen. Diesem sind wir dann hinauf in Richtung Göstingerhütte gefolgt. Am Weg gibt es dort eine nicht übermäßig, aber ausreichend dicke Schneeauflage. Nur ganz vereinzelt spitzeln einige „Feinde“ heraus. Diese versucht man sich, wenn möglich, für die spätere Abfahrt einzuprägen. Ab der Göstingerhütte war die Schneedecke am Weg dann aber so dick, dass derartige „Feindkontakte“ nicht mehr zu befürchten waren.

Aufstieg am Langen Weg
Die letzten Meter zum Kreuz am Westgipfel

Durch den herrlich verschneiten Winterwald ging es hinauf zum Sattel und schließlich über die Gipfelwiese, jetzt auch schon in der wärmenden Morgensonne, zum großen Gipfelkreuz am Westgipfel. Bis dahin waren wir bei einem gemächlichen Aufstiegstempo 1 Std 50 min unterwegs. Die Felle haben wir für den weiteren Weg am Hochplateau hinüber zum Sender gleich an den Laufflächen belassen. Ein frisches Lüfterl aus der Gegenrichtung hat uns dort oben empfangen.

Dort haben wir dann abgefellt und für die nordseitige Zwischenabfahrt umgerüstet. Entlang jener freien Flächen, die einmal dem seinerzeitigen Skigebiet am Schöckl gedient hatten, sind wir anschließend abgefahren. Anfangs war der Schnee noch ziemlich verblasen, für einige Schwünge war er dann ganz gut fahrbar. Über eine flachere Passage sind wir noch ein Stück in Richtung Osten gefahren, haben uns aber recht bald auch schon wieder ein windgeschütztes Platzerl in der Sonne zum Umrüsten für den Wiederanstieg gesucht.

Nordseitige Zwischenabfahrt
Steh-Einkehr im Freien

Entlang der ehemaligen Liftrasse des zweiten Schleppliftes ging es dann wieder hinauf zur Seilbahn Bergstation bzw. zum Alpengasthof. Dort haben wir zum Zwecke der Freiluft-Steh-Einkehr auf der Terrasse auch abgeschnallt. Von Simon haben wir uns ein paar Disc-Golf Scheiben ausgeborgt und nach dem Austrinken mit angeschnallten Skiern den Übungskorb des Disc-Golf-Kurses von allen Seiten beworfen.

Derart aufgewärmt haben wir uns anschließend wieder auf den Rückweg zum Westgipfel gemacht. Während des Abfellens haben wir dort die schon zum zweiten Mal heraufeilenden Brüder Georg und Martin getroffen. Ihre Mama Maria, eine langjährige Freundin der Familie war uns schon zuvor beim Alpengasthof begegnet. Und mit den beiden war noch ein dritter flotter Bursche unterwegs, Max, den ich erst vor wenigen Tagen auf der Schwarzensteinplan erstmals getroffen hatte – welch ein Zufall innerhalb so kurzer Zeit.

Höhenwanderung zurück zum Westgipfel
Abfahrt vom Westgipfel

Nachdem wir unsere Ausrüstung in den Abfahrtsmodus getrimmt hatten, konnte die Talabfahrt beginnen. Ganz am Anfang haben wir uns noch eine unverspurte Fläche gesucht und darin unsere Spuren hinterlassen. Dann ging es über den stellenweise schon ziemlich verspurten oder sogar festgefahrenen Gipfelhang weiter abwärts. Nach den Erlebnissen auf den Kunstschneebändern zwischen grünen Wiesen zu Beginn des Jahres ist jede Art von fahrbarem Naturschnee in herrlicher Winterlandschaft natürlich ein Genuss.

Am Weg ging es dann vorbei an einer Unzahl von aufsteigenden Personen, mit oder ohne Ski, auf Schneeschuhen, mit Schlitten, Bob und sonstigen Rutschgeräten im Schlepptau wieder abwärts. Sehr viele hatten auch ihren Hund dabei. Und da gilt es natürlich immer besonders achtsam zu sein. Mit angepasstem Fahrtempo und dem maximal möglichen Sicherheitsabstand haben wir diese passiert. Wenn einmal gerade niemand entgegengekommen ist, dann konnten wir auch einmal ein paar flottere Schwünge setzen.

Abfahrt zur Göstingerhütte
Abfahrtspause bei der Göstingerhütte

Sehr bald waren wir so wieder auf Höhe der Göstingerhütte. Am langen Weg danach haben wir das Fahrtempo dann nicht nur wegen der weiterhin nach oben eilenden Kolonne, sondern auch wegen der vereinzelt herausspitzelnden Steine reduziert. Diese wecken natürlich Erinnerungen an den zur Sommerszeit hier vergleichsweise sehr groben Untergrund, über den wir auf den Mountainbikes hinwegbrettern.

Nach der Abzweigung in den Steingraben sind wir jetzt dem Forstweg bis zum Ende gefolgt, weil wir uns das Übersteigen eines Weidedrahtzauns wie im Aufstieg ersparen wollten. Beim Schranken haben wir abgeschnallt und sind die letzten Meter bis zum Parkplatz hinunter gegangen. Chris wollte es wieder einmal wissen und hat nach einer kurzen Unterbrechung noch einmal angeschnallt und wirklich erst neben dem Auto abgeschnallt.

Abschnallen im Steingraben
Rindfleisch gekocht

Der Parkplatz war inzwischen mehr als voll, auch auf unseren Platz hat man schon sehnsüchtig gewartet und bei der Heimfahrt sind wir fast bis hinaus zum Martinelli an am Straßenrand, teilweise beidseitig parkenden Fahrzeugen vorbeigefahren. Zur Mittagszeit waren wir schon wieder daheim in Graz. Das wird auch den Heinrich freuen, weil er virtuell sich an unserem Mittagessen, Rindsuppe und danach ein Rindfleisch mit Röstkartoffeln und Schnittlauchsauce beteiligen darf.

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