Tockneralm

mit dabei:

Die Tockneralm von Seebach aus gesehen

Den vorweihnachtlichen Gräber- und Verwandtenbesuch in der Krakau habe ich auch heuer mit einer Skitour verbunden. Dass die Schneelage noch viel Luft nach oben hat, war mir durch die Kommunikation mit meinen Informanten vor Ort bekannt. Auch den Regen vom Vortag hätte es nicht unbedingt gebraucht. Der hat sich zwar nicht wirklich negativ auf die Schneequalität ausgewirkt, aber mehr von der ersehnten weißen Pracht ist davon auch nicht geworden. Für den Anstieg ist der Untergrund ja so ziemlich egal und meine Informanten hatten mir auch eine noch halbwegs gut beschneite Abfahrtsvariante angesagt. Daher habe ich mich auch gar nicht nach einem höher gelegenen Ausgangspunkt umgeschaut.  Also bin ich wieder einmal bei meinem Freund Joseph Schnedlitz, dem Schallerwirt, vor der Haustüre gestartet.

Vorbei am Joglbauern ging es hinauf zur Fuchsgrube und weiter zum Wasserreservoir mit dem Schneepegel der ZAMG daneben. Diese bündelt übrigens mit 1.1.2023 mit der GBA (Geologische Bundesanstalt) ihre Kompetenzen und wird zur neu gegründeten GeoSphere Austria.  Dann bin ich nach Osten abgezweigt und im Verlauf der mit Fähnchen ausgeschilderten ehemaligen Tockernalm-Abfahrtsstrecke weiter angestiegen. Das eine oder andere Mal bin ich dabei auch ein kurzes Stück über ausgeaperten Waldboden gegangen.

Aufstieg entlang der Fähnchenstrecke
Blick zum Preber, zum Roteck und zur Gr. Barbaraspitze

Etwas oberhalb des Almzauns habe ich mir eine kurze Trink- und Jausenpause gegönnt und bei dieser Gelegenheit auch die anstollenden Felle abgekratzt. Dann bin ich in einer direkten Linie weiter hinauf zum Niederfeld angestiegen. Wenn der Advent immer wieder einmal als die stillste Zeit des Jahres bezeichnet wird und das rege Treiben in der Stadt bzw. in den Einkaufszentren genau das Gegenteil widerspiegelt, so habe ich während dieses Anstiegs doch einen Eindruck von dieser Stille mitnehmen können. Mit Ausnahme einiger Vögel, die mit ihrem Gesang meine Schritte beflügelt haben, war ich vollkommen alleine unterwegs und es war bis dahin auch vollkommen windstill.

Erst im Schlussanstieg hinauf aufs Hochfeld ist ein leichtes Lüfterl aufgekommen. Nach etwa 2 ¼ Stunden gemütlichen Anstiegs habe ich beim Großen Kreuz angeschlagen und in der Folge den Gipfelaufenthalt genossen. Der Blick zu den umliegenden Tourenzielen hat gezeigt, dass es für das problemlose Befahren der Flanken fast überall noch einen ordentlichen Schneezuwachs braucht.

Tockneralm 2.304 m
Einfahrt in die Rinne

Nach einer Stärkung und dem Umrüsten für die Abfahrt bin ich anfangs entlang der Aufstiegsspur abgefahren, dann aber in die Rinne, die zur Tocknerhütte hinunterzieht, abgezweigt. Der Schnee war in der Rinne recht gut zu fahren, auf den Flächen daneben war er etwas schnittig. So lange wie möglich bin ich daher in der Rinne geblieben und darin abgefahren. Über die sehr schnittigen Hänge oberhalb und unterhalb der Tocknerhütte habe ich mich schließlich mit längeren Schrägfahrten und auch der einen oder anderen Bergab-Spitzkehre drüber gerettet.

So bin ich am Forstweg gelandet. Diese werden ja von Agrarökonomen nicht aus der Sicht eines Tourengehers, sondern nach forstwirtschaftlichen Gesichtspunkten konzipiert. Der Weg von der Tocknerhütte führt anfangs immer nach Westen. Mit Ausnahme der Querung des Trabachs und einer kurzen Gegensteigung bei der Jagdhütte oberhalb der Riedlhütte führt der Wegverlauf aber immer bergab.

Über den Trabach
Forstwegabfahrt mit Preberblick

Ab der Einmündung in den Höflweg und der Richtungsänderung danach ist es dann in den etwas vereisten Fahrspuren stellenweise richtig flott dahin gegangen. Da war auch über längere Strecken keine Möglichkeit, aus den Spuren heraus den Ski querzustellen. Dort, wo trainierte Sportler Muskelmasse in ihre Oberschenkel eingepackt haben, hat sich daher der bei mir ebendort eingelagerte Pudding mit einem ordentlichen Ziehen bemerkbar gemacht.

Beim Wasserreservoir hat sich für mich die Runde geschlossen. Ein kurzes Stück bin ich noch am Weg geblieben und dann zur Fuchsgrube abgefahren. Weil ich die Skier nicht abschnallen wollte, war es dort jetzt auch in der Abfahrt einmal unumgänglich über den Waldboden zu fahren. Nicht nur, dass ich nicht meine Einsergarnitur Skier an den Beinen hatte, so rutscht ein mit vielen Nadeln übersäter Waldboden auch gar nicht so schlecht.

Waldboden rutscht auch
Frohe Weihnachten!

Der Krakauer Verwandtschaft und den Nachbarn habe ich anschließend noch einen Besuch abgestattet. Ihnen allen wünsche ich auch hier noch einmal, genauso wie dem Heinrich und allen übrigen Lesern dieses Blogs ein „Frohes Fest!“

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