Tockneralm

mit dabei:

Steffi
Krakauer Faschingrenner 2023

Am Vortag haben wir uns vom närrischen Treiben rund um das Krakauer Faschingrennen am sogenannten „Damisch-Montag“ vereinnahmen lassen. Die Faschingrenner in einigen Gemeinden des Bezirkes Murau sind seit 2012 Immaterielles Kulturerbe der UNESCO und wirklich einzigartig. Zwischen 45 und 50 km legen der Wegauskehrer, gefolgt vom Hühnergreifer, den Schell- und Glockfaschingen und dem Eierweibl an diesem Tag laufend und gehend zurück. Dabei haben sie bei vielen Höfen auch noch die sogenannte „Speng“, eine an der Hofeinfahrt gespannte Kette/ein Seil zu überwinden.

Dem Zug folgen die Vetteln. Von denen habe ich ein mit allen Vorzügen angepriesenes Pferd gekauft. Für dieses musste ich dann aber auch noch Hafer als Futter, Hufeisen vom Schmied und Zutzlgeld für sein Baby an die von ihm vernachlässigte Frau bezahlen. Als ich das Ross dann wegbewegen wollte, ist es mausetot zusammengebrochen und der Schinder und seine Frau haben mir angeboten, es – natürlich gegen Entgelt – zu verräumen. Wie durch ein Wunder ist das Tier aber währenddessen wieder aufgesprungen und der Rossknecht hat sich mit lautem Ruf „Wos liegt g’hört dein, wos steht g’hört mein!“ aufgemacht, mit anderen Zahlungswilligen weitere gute Geschäfte zu machen. Zum Trost für meinen Verlust hat er mich aber zuvor noch zum Faschingskehraus am Faschingsdienstag am Abend ins örtliche Gasthaus geladen. Dort habe ich dann am nächsten Tag einen ganz kleinen Anteil jener Auslagen, die ich auch noch für diverse Dienstleistungen wie Scherenschleifer, Friseur ; Fußpflege , medizinische Versorgung, und weitere berappt habe, in Form von Freibier wiederbekommen.

Rosshandel
Tourenstart auf der Klausen

Das war dann aber erst nach der Skitour, um die es hier eigentlich geht. Endlich hat sich, weil gerade Semesterferien sind, die Gelegenheit geboten, wieder einmal zusammen mit Steffi eine Vater-Tochter Skitour zu unternehmen. Mein Freund Joseph Schnedlitz, der Schallerwirt, hat uns einen seiner Parkplätze zur Verfügung gestellt (Danke!) und gleich auf der anderen Straßenseite haben wir unseren Aufstieg mit der Morgensonne im Rücken gestartet.

Vorbei am Joglbauern sind wir zuerst zur Fuchsgrube und weiter zum Wasserreservoir mit dem Schneepegel der GeoShpere Austria (vormals ZAMG) angestiegen. Kurz sind wir nach rechts und von da dem obligaten Anstiegsweg entlang der ehemaligen Tockneralmabfahrt gefolgt. Während unten die Schneedecke trotz der intensiven Schneefälle vor 2 ½ Wochen schon wieder ziemlich löchrig ist, gibt es oberhalb vom Schitzaroan eine durchgehende und noch recht kompakte Schneeunterlage.

Morgenstund hat Gold im Mund
Aufstieg zum Niederfeld mit tiefblick zum Ausgangspunkt

Knapp unterhalb der Waldgrenze haben wir uns eine erste Trinkpause genehmigt. Das haben wir später oberhalb des Almzauns beim Anstieg zum Niederfeld noch einmal wiederholt und dabei den herrlichen Ausblick genossen. Während des weiteren Anstiegs hat ein frisches Lüfterl für die nicht unangenehme Abkühlung gesorgt. Beim Weggehen auf der Klausen hatte es nämlich schon 5 Grad über Null und das hat jedenfalls den Schweißfluss von Beginn an beflügelt.

Die Schneedecke war aber auf den freien Flächen infolge der nächtlichen Abstrahlung trotzdem gut verfestigt und hier oberhalb der Baumgrenze auch so griffig, dass wir auf das Montieren der Harscheisen verzichten konnten. Mit zunehmender Höhe hat der Gegenwind zwar noch etwas zugelegt, aber auch beim Anstieg vom Niederfeld hinauf zum Hochfeld war er nicht so stark, dass wir uns dickere Oberbekleidung gewünscht hätten. Wie der Wind ist der heimische Spitzenalpinist Armin Höfl bei seinem Speed Anstieg, wohl eine der letzten heimischen Trainingseinheiten vor der Weltmeisterschaft in Spanien, während des Schlussanstiegs an uns vorbeigebraust.

Aufstieg am Hochfeld
Gipfelfreude bei Vater und Tochter

Nach sehr gemütlichen 3 Std Aufstiegszeit haben wir das große Kreuz am Hochfeld erreicht. Nach dem närrischen Treiben im Tal am Vortag hatten jetzt die Narren am Berg ihren Auftritt. Unsere Faschingsnasen wurden aus dem Rucksack geholt und für das Gipfelfoto aufgesetzt. Danach haben wir uns verpflegt. Nebenbei und auch während des Umrüstens für die Abfahrt haben wir den herrlichen Ausblick genossen. Dabei haben wir natürlich die am nächsten Tag besuchten Lungauer Skiberge besonders ins Auge gefasst.

Die Abfahrt ging anfangs entlang der Aufstiegsspur am Hochfeld zurück, dann aber rechts weg in die zur Tocknerhütte hinabziehende Rinne. An deren orografisch rechter Seite war die Schneedecke zum Zeitpunkt unserer Abfahrt oberflächlich perfekt aufgefirnt. Von entsprechendem Jubel begleitet haben wir dort daher die schweißtreibend erarbeitete Höhe lustvoll wieder abgebaut. Sehr schnell waren wir bei der Hütte angelangt.

Abfahrt zur Tocknerhütte
Abfahrt entlang der Aufstiegsroute

Von da sind wir dem flachen Weg in Richtung Südosten gefolgt und bei der ersten Wegkreuzung, die Richtung beibehaltend, durch den lichten Lärchenwald weiter bis zum Erreichen der Aufstiegspur abgefahren. Durch die Vielzahl von an den Vortagen dort Abgefahrenen hatte sich eine sehr kompakte „Bobbahn“ ausgebildet, die auch wir wegen des eher faulen Schnees daneben sehr gerne als „Piste“ angenommen haben.

Den Schitzaroan haben wir in unserer Aufstiegslinie umfahren, am Hang weiter hinunter ist uns dann zwischendurch der Schnee ausgegangen. Aber ein grasiger Boden lässt sich zur Not auf Tourenskieren auch abfahrend überwinden. Am Wegrand unterhalb vom Wasserreservoir gab es auch noch ein – zwar sehr schmales, aber immer noch für die Abfahrt ausreichendes – Schneeband. Der kleine Hang hinunter zur Fuchsgrube war dann wieder sogar sehr gut fahrbar. Kurzzeitig ist der Schnee nach der kleinen Brücke zwar wieder komplett weg gewesen, aber danach sind wir, vorbei am Wetterkreuz, noch bis zum Ausgangspunkt der Tour abgefahren.

Welches Wachs für diesen Untergrund? 😉
Duo vom Rind

Bevor wir uns am Nachmittag zusammen mit den übrigen Familienmitgliedern noch auf den Pisten des Krakauer Liftes ausgepowert haben, haben wir uns mit ihnen zur Einkehr in der Skihütte getroffen und unsere Energiespeicher dort wieder aufgefüllt. Mir hatten es nach einer Kaspressknödelsuppe die Kärntner Kasnudeln angetan. Weil ich aber nicht weiß, ob der Heinrich diesbezüglich meinen Geschmack teilt, darf er sich auch von meinem „DUO vom Rind“, das ich am Abend als festen Gegenpol nach dem Bier beim Faschingaustreiben (s.o.) beim Stigenwirth gegessen habe, virtuell ein Stück abschneiden. Mit derart viel zusätzlicher Energie versorgt, war für einen grandiosen Familienskitag bei herrlichem Wetter und traumhaften Pistenverhältnissen am Aschermittwoch im Skigebiet Grosseck/Speiereck bestens vorgesorgt.

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